Elephantine
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Insel im Nil, jetzt Gesiret-Assuan, liegt der Stadt Assuan (dem alten Syene) gegenüber am nördl. Ende der ersten Katarakte. Ihr altägypt. Name war Abu, die Elefantenstadt. Ursprünglich im Besitze nub. Fürsten, wurde sie schon frühzeitig ägyptisiert und Grenzort gegen Äthiopien. Auch Herodot führt sie als solchen an, und wenn auch die polit. Grenze später nach Philä an die Südseite der Katarakte verlegt ward, so scheint sie doch jederzeit die eigentliche Völkergrenze gebildet zu haben.
Noch jetzt reicht die nub. Bevölkerung [* 2] bis hierher. Die Insel besaß einen Nilmesser aus Ptolemäischer [* 3] Zeit und zwei von Amenophis III. erbaute, seit 1822 zerstörte Tempel, [* 4] die dem widderköpfigen Chnum, [* 5] dem Gotte der Katarakte, geweiht waren. Auf einem Granitthore, dessen Pfosten bis vor kurzem zum Teil noch aufrecht standen, fanden sich Skulpturen aus der Zeit Alexanders d. Gr., fast die einzigen, die sich aus seiner Regierung in Ägypten [* 6] erhalten hatten. Jetzt sind sie verschwunden.