Elektrisches
[* 2]
Boot, ein durch einen Elektromotor betriebenes
Boot. Als Stromquelle kommen heute nur
Accumulatoren
[* 3] in Betracht, weshalb das
Boot
nur für kleinere Lustpartien zu gebrauchen ist, die zur Ausgangs- und Ladestation
zurückführen. Die Anwendung des Elektromotors zum Betriebe eines
Bootes
an sich ist übrigens keineswegs neu, sie gehört
vielmehr zu den ältesten Anwendungsarten desselben.
Schon 1838 fuhr
Mor. Herm.
Jacobi in einem durch einen seiner Motoren betriebenen
Boote auf der Newa (vgl. Poggendorffs
Annalen der Physik und
Chemie,
Bd. 51 [1840], S.366), ein Ereignis, das damals allgemein großes
Aufsehen erregte, namentlich da gleichzeitig von Stratingh und
Becker in Groningen und von Botto in
Turin
[* 4] auch durch Elektromotoren
betriebene Wagen und von Davidson und Little elektrisch
betriebene
Lokomotiven gebaut wurden (vgl. Pogqendorffs
Annalen, Bd. 47 [1839], S. 78, Practical Mechanic and Engineer's
Magazine, Nov. 1842, S. 49
u. 52 und Mai 1844, S. 290). Das Ereignis führte sogar zur Ausschreibung einer Nationalbelohnung
durch den
Deutschen
Bundestag für die Konstruktion eines für derartige Zwecke brauchbaren Elektromotors.
Ein größeres
Boot baute und betrieb endlich auch noch
Page in
Philadelphia
[* 5] 1850. In allen diesen Fällen diente als Stromquelle
eine
galvanische Batterie, deren Betrieb für motorische Zwecke sich aber sehr bald als zu kostspielig erwies. Eine der wichtigsten
Arten der Anwendung des Elektrisches Boot
dürfte die als Beiboot für größere ohnedies
mit elektrischer
Einrichtung versehene Dampfschiffe, event. als
Barkasse für
Kriegsschiffe sein.
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