Elektrische
[* 2] Maße, Elektrische Maßeinheiten, s. Elektrische Einheiten.
Elektrische Maße
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Elektrische
[* 2] Maße, Elektrische Maßeinheiten, s. Elektrische Einheiten.
Elektrische
Einheiten *. Um das für die elektrischen
Größen theoretisch festgesetzte absolute elektromagnetische
Maßsystem für die Praxis brauchbar zu machen, war es nötig, die Beziehung seiner Einheiten (Ampöre, Ohm u. s. w.)
zu entsprechenden
rein empirisch und praktisch definierten Größen zu ermitteln, um letztere zur Grundlage der wissenschaftlichen und technischen Messungen nehmen zu können. Das ist im Laufe der letzten Jahre mit einer gegenwärtig hinreichenden Genauigkeit durch vielfache Versuche erreicht worden, und auf Grund internationaler Vereinbarung der beteiligten Kreise [* 4] ist nun das theoretische Maßsystem für den praktischen Gebrauch durch das folgende «neue legale» Maßsystem ersetzt (nach den «Vorschlägen zu gesetzlichen Bestimmungen über elektrische Maßeinheiten, entworfen durch das Kuratorium der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt», Berl. 1893):
Ein unveränderlicher Strom hat die Stärke [* 5] von 1 Ampère, wenn er bei dem Durchgang durch eine wässerige Lösung von salpetersaurem Silber unter Einhaltung der für die Abscheidung günstigsten Bedingungen 0,001118 g Silber in einer Sekunde mittlerer Sonnenzeit niederschlägt.
Als Ohm gilt der elektrische
Widerstand einer Quecksilbersäule von der Temperatur des schmelzenden Eises, deren Länge bei
durchweg gleichem Querschnitt 106,3 cm und deren Masse 14,452 g beträgt, was einem Quadratmillimeter
Querschnitt der Säule gleichgeachtet werden darf.
Die weitern Einheiten (neue legale Volt, Coulomb u. s. w.) ergeben sich aus den vorstehend definierten, durch Berücksichtigung
der zwischen den verschiededenen elektrischen
Größen bestehenden Beziehungen. Die Einheit der elektromotorischen Kraft
[* 6] kann
auch durch Bezugnahme auf ein Clarksches Normalelement (s. Galvanisches Element) bestimmt werden. Für die
Messung von Widerständen sind jetzt in Gebrauch Normalwiderstände aus Mangankupfer oder ähnlichen Legierungen, deren specifischer
Widerstand sich mit der Temperatur nur sehr wenig ändert. Diese werden von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt durch
Anschluß an das definitionsgemaß hergestellte Urnormal des Ohm oder an die Hauptnormale geprüft und beglaubigt. -
Vgl.
L. Grunmach, Lehrbuch der magnetischen und elektrischen Maße
inheiten, Meßmethoden und Meßapparate
(Stuttg. 1895);
O. Lehmann, Elektricität und Lichteinführung in die messende Elektricitätslehre und Photometrie [* 7] (Braunschw. 1895).