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Normalfarb-1010
schreiber der
Deutschen Reichstelegraphe
nverwaltung (Taf. II,
[* 1]
Fig. 8) taucht das
mit seiner
Achse in beständiger Umdrehung erhaltene Schreibrädchen r in das Farbegefäß «I
ein; die Papierrolle liegt in dem Kasten 15 des Untersatzes 6; der
Streifen p läuft über Führungsstifte und Röllchen x
zwischen den
Walzen ^v^v des Papierzugs hindurch; die
Triebfeder liegt in der außen vor dem Apparatgehäuse
befindlichen
Trommel ^ und wird mittels des Griffes ^ aufgezogen; der
Elektromagnet 15 ist mit der ihn tragenden Platte e und
dem untern
Teile II der Vorderwand des Apparatkastens mittels der Schraube 8 stellbar; der den
Anker
[* 3] ^ tragende Hebel
[* 4] spielt zwischen den
Stellschrauben o und n am
Ständer 8 und bewegt dabei das Schreibrädchen r. ^ ist mit der Schraube^ am
Laufwerkskasten befestigt; nach dem Lüften dieser Schraube kann ^ auf den beiden durch seinen
Schlitz hindurch greifenden
Führungsstiften und.j selbst verschoben und schließlich abgenommen werden.
Mittels der Schraube 1i läßt
sich die
Spannung der Abreißfeder des
Ankers ^. regulieren, welche in der an die vordere Apparatwand V angeschraubten
Röhre
l untergebracht ist; die obere Rollen
[* 5] sitzt auf dem einarmigen Hebel ä und wird von der untern Rolle v abgehoben, wenn der
Streifen p zwischen beide eingeführt werden soll. Das an das Federhaus ^ angeschraubte Kontrollrädchen
H in Verbindung mit dem auf
die erste Laufwerksachse aufgesteckten Kontrollzahne verhütet, daß beim Aufziehen die
Triebfeder
gesprengt werde und daß sie zu weit ablaufe. Die Farbschreiber arbeiten viel leiser als die
Stiftschreiber, weshalb man an
ihnen weniger leicht nach dem
Gehör
[* 6] lesen kann; die
Stiftschreiber haben ferner den Vorzug größerer
Reinlichkeit und Zuverlässigkeit, weil bei ihnen die Schrift nicht klecksig werden, oder aus
Mangel an
Farbe ausbleiben kann.
An den Farbschreibern dagegen kann der Schreibhebel viel leichter sein als bei den
Stiftschreibern,
weil er keine so kräftige
Wirkung auf den Papierstreifen auszuüben hat; daher kann auch mit schwächern
Strömen telegraphiert
werden. Deshalb pflegte man früher den Farbschreiber gleich unmittelbar, d.h. ohne Relais (vgl.
8,4), in die Leitung einzuschalten; für den Dienst auf längern Linien versieht man jedoch auch ihn jetzt gern mit einem
Relais. Will man denselben Farbschreiber, welcher unmittelbar in die Leitung eingeschaltet werden soll,
ebensowohl zum Telegraphieren mit
Ruhestrom als mit
Arbeitsstrom brauchbar machen, so stellt man den Schreibhebel aus zwei
Teilen her, deren
Lage gegeneinander so geändert werden kann, daß der Hebel entweder Schrift erzeugt oder nicht, wenn der
Elektromagnet 15 den
Anker ^ anzieht. In jüngster Zeit sind verschiedene Vorschläge gemacht worden, die
schreibenden
Teile so umzugestalten, daß die einzeilige Schrift enger und gedrängter ausfalle, dadurch also leichter lesbar
werde und weniger Papier erfordere. Diese Bestrebungen sind wesentlich durch den
Doppelschreiber von Elektrische
[* 7]
Estienne in
Paris
[* 8] angeregt
worden, welcher je mit zwei, die
Farbe durch Kapillarwirkung aufsaugenden Schreibgriffeln von verschiedener
Breite
[* 9] eine (eigentlich zweizeilige) aus
kürzern und längern, querüber zum
Streifen laufenden
Strichen bestehende Schrift
(z. B. ! > Einen chemischen Schreibtelegraphen
für Morseschrift hat
Gintl in
Wien
[* 10] 1853 hergestellt; er tränkte das Papier
mit Jodkalium und Stärkekleister oder zur Erzeugung blauer Schrift mit Cyankaliumlösung, Salzsäure und Kochsalzlösung;
in beiden Fällen erscheint infolge der
Zersetzung der
Chemikalien farbige Schrift auf dem
Streifen da,
wo der
Strom hindurchgeht.
Steinheilschrift (s. S. 1008 b) hatte
Alex. Vain in England schon 1846 elektrochemisch telegraphiert.
Punkte und
Striche in zwei
Zeilen schrieb Elektrische
Stöhrer in
Leipzig
[* 11] mit seinem
Doppelschreiber (s. oben 7) auch
elektrochemisch. 8) Die Typendrucker. Ein
Zeigertelegraph kann dadurch in einen Typendrucker oder
Buchstabendrucktelegraphen
verwandelt werden, daß man seinen Zeiger durch ein auf feiner Stirnfläche, oder bequemer auf feiner Mantelfläche mit erhabenen
Lettern besetztes Typenrad ersetzt, für eine regelmäßige Speisung der
Typen mit Druckfarbe
Sorge trägt und eine Einrichtung
hinzufügt, welche die
Type des zu telegraphierenden
Buchstabens, wenn sie eingestellt, d. h. an die rechte
Stelle gebracht worden ist, auf Papier abdruckt und darauf das Papier um die Buchstabenbreite fortrückt. Obschon die
ersten Vorschläge zu Typendruckern bereits in den dreißiger Jahren auftauchten, hat doch erst der von Hughes in Europa
[* 12] größere Verbreitung erlangt, welchen Taf. IV,
[* 1]
Fig. 1 in
perspektivischer Abbildung in der jetzt in
Deutschland
[* 13] üblichen Ausführung zeigt. In
[* 1]
Fig. 2 ist die zur Entsendung der Telegraphierströme
dienende Vorrichtung in der Vorderansicht, in
[* 1]
Fig. 3 ein
Teil dieser Vorrichtung von unten gesehen abgebildet. Dieser
Typendrucktelegraph
gehört zu der
Klasse von Typendruckern, in denen zwei genau gleichgehende, in den beiden Ämtern aufgestellte
Triebwerke mittels einer Anzahl von Zahnrädern Ri,^,^,^ und Getrieben den die rechtzeitige Absendung des Telegraphierstromes
veranlassenden
Teil
(Schlitten) X des Senders indem einen
Amte in einer mit dem Typenrade ^V im andern
Amte beständig übereinstimmenden
Bewegung erhalten. An jedem Hughes-Telegraphen
sind Empfänger und Sender zu einem Ganzen verbunden,
und das
Triebwerk treibt stets
Schlitten und Typenrad zugleich; wird eine der 28
Tasten der
Klaviatur
[* 14] 11 niedergedrückt, so
drückt sie den zu ihr gehörigender 28 im
Kreise
[* 15] angeordneten
Stifte h
[* 1]
(Fig. 2) so hoch empor, daß der auf der
Achse X
umlaufende
Schlittens beim Darüberhingleiten auf ihm emporsteigt, dabei den
Muff
H und durch ihn den
Arm t des um die in dem
Backen ? gelagerte
Achse x
[* 1]
(Fig. 3) drehbaren, von einer Feder nach unten gedrückten Kontakthebels ^ nach unten
bewegt; dadurch wird 1? von der mit der Erde verbundenen Kontaktschraube c.2 an die mit dem einen
Pole
der Telegraphierbatterie verbundene Schraube ci emporbewegt und entsendet nun einen
Strom gerade in dem Augenblick in die
Linie, wo der auf dieser
Taste verzeichnete
Buchstabe (oder nach > Wunsch das auch noch auf der
Taste stehende
Zahlen- oder
Unterscheidungszeichen) im Empfänger zum Druck eingestellt ist. Die Abwärtsbewegung von i
¶
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1011
begrenzt der Fcmgwinkel (^. Die Kerne des Elektromagneten ^ [* 16] (Fig. 1) stehen auf den Polen eines Hufeisenmagneten ans Stahl, werden also von diesen: magnetisiert, die Stärke [* 17] ihres Magnetismus [* 18] läßt sich mittels eines Schwächungsankers 3, der nach Bedarf verstellt wird, regulieren;
sie halten ihren an der Achse ^ sitzenden Anker u angezogen, bis der elektrische
Strom ihren Magnetismus vernichtet, worauf der Anker durch zwei Federn 6 abgerissen wird und der Hebel (^ den Teil des Laufwerts
einrückt, welcher mittels der unterhalb ^V sichtbaren, an einem Ansätze des Druckhebels 15 befestigten Druckwalze v den
Abdruck des eingestellten Buchstabens ans dem von der Rolle 8 ablaufenden Papierstreifen 8 bewirkt, und
zwar geschieht dies, indem die Druckwalze von dem auf der Druckachse ä sitzenden und auf das in
[* 16]
Fig. 1 sichtbare
gabelförmige Ende des Druckhebels wirkenden Druckdaumen emporbewegt wird. Zuvor berichtigt ein anderer auf der Achse ä sitzender
und in das hinter ^ auf die Achse von ^ aufgesteckte Korrektionsradii eingreifender Daumen (der Korrektionsdaumen)
die Stellung des Typenrades ^, falls dasselbe um eine Kleinigkeit vorausgeeilt oder zurückgeblieben sein sollte.
Nach dem bei einem einzigen vollen Umlaufe der Druckachse vollzogenen Druck fällt der Trnckhcbel durch sein eigenes Gewicht, nach Befinden durch die Wirkung des Druckdaumens auf die untere Zinle der Gabel wieder in seine Ruhelage hinab. Die Fortbewegung des Streifens 8 nach jedem Abdruck eines Zeichens veranlaßt der durch eine Feder nach oben gedrückte Hebel 1^; wenn er von einem dritten auf der Druckachse ä sitzenden nierenförmigen Daumen nach unten gedrückt wird, so greift der an ihm befestigte Sperrhaken I in ein hinter ^v sitzendes Zahnrad, drehte und zieht den durch eine federnde Gabel an ^v angedrückten Streifen 8 ein Stück fort.
Die Schwärzrolle 0 speist die Typen auf ^ mit Druckfarbe. Die Triebkraft für das Laufwerk Ili, Ü2, ^I, N4 liefert ein an einer Rolle in einer Kette ohne Ende K hängendes Gewicht; 1^, I'i ist der Schwungkugelregulator des Laufwertes, ^V das Schwungrad und ^ der Hebel, mittels dessen die Bremse ^ an das Schwungrad ^V angepreßt wird, wenn das Laufwerk angehalten werden soll. Die Einschaltungsklemmen sind links am Apparattische sichtbar. Steht die Kurbel [* 19] V aus I, so ist der Elektromagnet 1^ eingeschaltet, bei Stellung aus II aber ausgeschaltet.
Mittels des Knopfes 0 läßt sich der zwischen ^V und II sichtbare Arm des Einstellhebels gegen die Büchse von ^V und 1^ hinbewegen und beide Räder kommen darauf zum Stillstande, und zwar steht dann ^ stet^ in einer bestimmten Stellung, läßt sich also für spätere Stromsendung mittels der zugehörigen Taste des Senders einstellen, d.h. mit dem Schlitten des Senders in Übereinstimmung bringen. In der isolierten Feder 1^ , gegen welche sich der Korrektionsdaumen in seiner Ruhelage legt, wird der Telegraphierstrom unterbrochen, sobald er entbehrlich ist.
Der zvurbelumsckalter U dient als Stromwender [* 20] für 1^; je nach der Stellung der Kurbel k stellt eine auf deren Achse a sitzende Scheibe zwischen den vier Kontaktstücken 3^, 8.,, 8,-, und 84 verschiedene Verbindung her und ermöglicht so, daß der Telegraphierstrom auch in dem ihn absendenden Amte in einer Richtung durch 1^ geht, bei welcher er das Abreißen des Ankers n veranlaßt. In Frankreich und Italien [* 21] hat der Typendrucker von Émil Baudot in Paris in seinen neuern Formen etwas ausgedehntere Benutzung gefunden, und zwar für Mehrsache Telegraphie (s. d.).
9) Die Drucktelegraphen
für vereinbarte Schrift drucken teils bloß Punkte, teils Punkte und
quer zur Zeile stehende Striche; im Betrieb finden sich zur Zeit keine. Ein Vorschlag zu einem solchen Telegraphen
[* 22] für zweizeilige
Punktschrift wurde u. a. von G. Iaite in Berlin
[* 23] gemacht; sein in vielen Stücken sich an den Hughesschen (s. oben 8) anlehnender
Telegraph
[* 24] sollte durch kurze (die Leitung also nur schwach und stets in gleichem Grade ladende) Arbeitsströme
von zweierlei Richtung Steinheilschrift als Löcher in den Empfangsstreifen einstanzen, wodurch zugleich eine automatische
Weiterbeförderung der Telegramme auf Zwischenstationen möglich werden sollte; von den beiden dem Hughesschen ähnlichen
Elektromagneten spricht der eine auf positive, der andere auf negative Ströme an; ihre beiden Ankerhebel
rücken beim Abreißen des Ankers die eine oder die andere von zwei Achsen in das Triebwerk ein, worauf endlich ein Daumen an
dieser jetzt eine Umdrehung machenden Achfe den einen oder den andern Stanzhebel einmal hebt, sodaß dessen anderes Ende
die eine oder die andere gutgeführte Stanze durch den unter ihr hinlaufenden Papierstreifen hindurchstößt.
(iH. auch Stenotelegraph.) 8. Die telegraphischen Nebenapparate dienen teils allgemeinen Zwecken und finden sich dann in allen
Ämtern, teils befriedigen sie nur in einzelnen Ämtern auftretende Bedürfnisse.
1) Die Blitzableiter sollen die übrigen Apparate und die Beamten gegen die zerstörenden Wirkungen der atmosphärischen Elektricität schützen, indem sie dieser einen nicht durch die Apparate führenden Weg zur Erde darbieten, ohne daß die Telegraphierströme auf ebendiesem Wege zur Erde abfließen könnten. Auf Taf. III, [* 16] Fig. 9 ist ein Plattenblitzableiter abgebildet; die beiden Platten ^ und ^2 desselben liegen auf dünnen, über die Stifte d d gesteckten Glimmerblättchen 6 6 in geringem Abstände über der metallenen Grundplatte, von welcher ein Draht [* 25] U zur Erde führt; mittels der Klemmen Xi und X2 sind die beiden Zweige 1^ und 1^2 der Telegraphenleitung I^i 1^ an den Platten ^ und ^,2 befestigt, und ein die Leitung durchlaufender Telegraphierstrom nimmt daher feinen Weg durch den zwischen den Klemmen Xz und l^ eingeschalteten Empfänger, wogegen die Luftelektricität [* 26] den kleinen Zwischenraum zwischen den Platten überspringt und zur Erde abfließt.
In den Spitzenblitzableitern findet das überspringen der Funken zwischen Spitzen statt. Andere Blitzableiter enthalten Abschmelzdrähte,
welche der einschlagende Blitz zum Schmelzen bringt, wodurch er sich den Weg nach den Apparaten abbricht.
So bietet der auf Taf. III,
[* 16]
Fig. 5 abgebildete Spitzenableiter, in welchem
an die Klemmen I^i und X.2 die beiden Zweige einer durch ein Amt durchgehenden Leitung gelegt werden, während zwischen 15. und
1^ die Telegraphe
napparate eingeschaltet werden, dem Blitz beim überspringen zwischen den Spitzen ^i und
t^, a. 2 und ^ einen Weg von 1^ aus zur Erde; bevor der Blitz zu den Apparaten gelangt, muß er die feinen Neusilberdrähte
ä, und ^2 zwischen den Ständern ^1 und 1^, ^2 und V2 durchlaufen und wird diese abschmelzen. Die an den Leitungsstangen
angebrachten Blitzableiter heißen Stangenblitzableiter.
2) Die Wecker dienen zur Erregung der Aufmerksamkeit namentlich bei Verwendung von ¶
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Tele-1012
graphen, welche keine hörbaren Zeichen geben, und zum Herbeirufen der Beamten in Ämtern, welche nicht ununterbrochen am telegr. Verkehr beteiligt sind. Sie enthalten meist eine Glocke, gegen welche ein Elektromagnet einen Klöppel schlagen läßt. In eigenartiger Weise geschieht dies bei der Klingel von Woodhouse und Nawson (Taf. III, [* 27] Fig. 11), bei welcher der Anker parallel zum Kerne des Elektromagneten liegt. Gewöhnlich verwendet man Rasselklingeln, in denen jede Stromgebung nicht einen einzelnen Schlag des Klöppels gegen die Glocke hervorbringt, sondern eine rasche Folge von Schlägen lein Rasseln), und dies erreicht man bei Batterieströmen durch Schaltung des Elektromagneten auf Selbstunterbrechung oder auf Selbstausschluß. (S. Elektrische Klingeln und Anrufapparate.) Die in [* 27] Fig. 13 abgebildete Klingel giebt an der Glocke (^ einzelne Schläge, wenn die Spulenenden des Elektromagneten ^1 unmittelbar an die Klemmen X; und I geführt werden; wird dagegen das zweite Spulenende mit dem Ständer X und der Ständer V mit X2 verbunden, so unterbricht der Strom sich bei t'von selbst jedesmal, wenn N seinen Anker/V, der um a drehbar ist und an seiner Verlängerung [* 28] ^ den Klöppel k trägt, so weit an sich herangezogen hat, daß die sich an der Schraube v fangende Feder l sich von 8 entfernt, und weil dann die durch die schraube x Zu spannende Feder e wirkt und ^ wieder abreißt, so rasselt die Klingel. Auf Taf. III, [* 27] Fig. 8 ist eine Klingel skizziert, welche einen einzelnen Schlag des Hammers Ii gegen die Glocke giebt, so oft die Kurbel I) auf 51 gestellt und der Strom der Batterie U über x, p, D geschlossen wird, dagegen bei Stellung von 1) auf n unter Selbstunterbrechung rasselt, weil dann außer dem Elektromagnet ^1 auch dessen um a drehbarer Ankerhebel in den Stromkreis der Batterie L eingeschaltet ist und, wenn ^1 seinen Anker ^ anzieht, dieser sich von der Feder l entfernt und den jetzt über x, a, ^, f, u, O geschlossenen Strom unterbricht, während dann die Spiralfeder c den Anker ^ abreißt und den Stromkreis wieder schließt.
In der Skizze Taf. III,
[* 27]
Fig. 12 rasselt die Klingel mit Selbstausschluß,
weil der in die Leitung 1^1^ eingeschaltete Elektromagnet N beim Anziehen seines Ankers ^ über l, ^ und 3. einen
kurzen Nebenschluß zu den Rollen von N herstellt und diese daher unwirksam werden, worauf die Feder c den Anker abreißt.
Einen Rasselwecker für Wechselstrome zeigt Taf. II,
[* 27]
Fig. 5; sein Klöppel k sitzt mit seinem
Stiele 3) Das Galvanoskop
[* 29] (die Bussole) ist ein von Multiplikatorwindungen umgebener Magnetstab (Magnetnadel),
welcher selbst durch sehr schwache Ströme in Schwingungen um seine horizontale oder vertikale Achse versetzt wird; es giebt
Auskunft darüber, ob Ströme die Leitung durchlaufen, und dient bei Untersuchungen der Leitung. So ist in dem bei den deutfchen
Reichstelegraphen
benutzten, auf Taf.I,
[* 27]
Fig. 14 (zwei Drittel der natürlichen
Größe) abgebildeten Galvanoskop, das mit zwei Holzschrauben auf dem Tische befestigt wird, ein winkelförmiger
Magnet mm auf
zwei Schraubenspitzen t gelagert, und der auf denselben aufgeschraubte Zeiger spielt bei den Schwingungen des Magneten vor
einer Skala, welche auf der gläsernen Rückwand ii durch Mattschleifen hergestellt ist.
Die Windungen sind wagerecht um zwei Messingstifte gewickelt, welche bei 81 und 82 in die messingene Platte 1' eingeschraubt sind und durch die Schrauben [* 30] p, und i2 in dem Grundbrette 6- festgehalten werden. Die Windungen werden oben und unten durch zwei Ebonitplatten 6161 und 6.. 62 begrenzt und sind äußerlich mit einem sie schützenden Lederüberzuge versehen. Beim Wickeln der Windungen wird das Galvanoskop mit dem Loche F in: Grundbrett aus einen in Umdrehung zu versetzenden Dorn aufgesteckt. Xi und X2 sind die Anschlußklemmen für die Zuleitungsdrähte.
In den im Querschnitt ' länglichrunden cylindrischen Raum innerhalb der Windungen ragen die beiden Pole ^ und 3 des Magneten hinein. Der Zeiger 2 befindet sich im Innern eines geschlossenen parallelepipedischen Raums, den die Messingplatte?, die beiden mittels der Schrauben i'i und i'2 an dieselbe angeschraubten Messingplatten 1^ und 11.2, die auf letztere aufgeschraubte Deckplatte ä und zwei Glaswände umschließen, von denen die vordere vv ganz durchsichtig, die hintere ii dagegen in ihrem obern Teile mattgeschliffen ist. Bei dieser Einrichtung kann die Stellung des Zeigers 2 auf der Skala ebenfogut von der Rückseite her wie von vorn gesehen und beobachtet werden.
4) Das Relais hat die Aufgabe, mittels eines leichten metallenen Hebels auf der Empfangsstation einen
elektrischen
Strom (den Lokalstrom) durch die Elektromagnetspulen eines Empfängers oderWeckers zu schließen, z. B.
wenn und solange der die Telegraphenleitung (Linie) und den Relaiselektromagnet mit durchlaufende Telegraphierstrom (der Linienstrom)
geschlossen ist. Das Relais ist empfindlicher als die Empfänger, z. B. die Morse-Stiftschreiber,
und gestattet schon deshalb die Verwendung schwächerer Linienbatterien; in dem kurzen Lokalstromkreise
aber läßt sich die für den Empfänger nötige Stromstärke mit weit weniger galvanischen Elementen der Lokalbatterie erlangen,
als nötig sein würden, wenn der Empfänger in den viele Kilometer langen und deshalb einen sehr großen Widerstand besitzenden
Linienstromkreis eingeschaltet würde.
Während also hierbei das Relais im Lokalstromkreise eine Wirkung hervorruft, welche einer im Linienstromkreise ausgetretenen Stromzustandsänderung entspricht, benutzt man es mitunter auch so, daß sein Elektromagnet in einen Lokalstromkreis eingeschaltet und in ihm mittels des Gebers eine Wirkung hervorgebracht wird, zufolge welcher der Ankerhebel die beabsichtigte telegr. Stromzustandsänderung in der Linie hervorbringt. Der Anker ^. des Elektromagnets l des auf Taf. II, [* 27] Fig. 7 abgebildeten gewöhnlichen (Schwanenhals-)Relais ist ein Stück weiches Eisen [* 31] und sitzt an dem Hebel 5^i" der zwischen zwei Stellschrauben i und u im Ständer (H spielt; auf Taf. III, [* 27] Fig. 1 ist das Relais N ¶