[* 2]
Fluß im preuß. Reg.-Bez.
Danzig,
[* 3] bildet den 18 km langen schiffbaren Abfluß des Drausensees (s. d.),
ist nach Westen hin bei Zeier mit der Nogat, dem östl.
Arme der Weichsel, durch den 6 km langen Kraffohlkanal verbunden und
mündet unterhalb Elbing in das Frische Haff. Er trägt bis zur StadtElbing kleine Seeschiffe.
1) Landkreis, ohne Stadt Elbing, im preuß. Reg.-Bez.
Danzig, hat 607,79 qkm, (1890) 37610 (18528 männl., 19082 weibl.) Elbing, 1 Stadt, 90 Landgemeinden
und 49 Gutsbezirke. - 2) Elbing, poln. Elblong, Kreisstadt im Landkreis Elbing und
Stadtkreis (12,39 qkm), an der schiffbaren Elbing (s. d.), 8 km von
seiner Mündung, und an den Linien Kreuz-Königsberg und Elbing-Osterode (76 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 4] ist freundlich und
sauber gebaut mit zahlreichen Giebelhäusern (15. bis 18. Jahrh.), Sitz des Landratsamtes
für den Landkreis Elbing, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Marienwerder)
[* 5] mit acht
Amtsgerichten
(Christburg,
Deutsch-Eylau,
Elbing, Marienburg,
[* 6] Riesenburg, Rosenberg,
Stuhm,
Tiegenhof) und Kammer für Handelssachen, Amtsgerichts (zugleich
Schiffsregisterbehörde für den Küstenbezirk des Frischen Haffs von
Tolkemit bis zur Nogatmündung), Hauptsteueramtes sowie
einer Reichsbankstelle und hat (1890) 41576 (18990 männl., 22586 weibl.) Elbing, darunter 32104
Evangelische, 8115 Katholiken, 873 andere
Christen und 484 Israeliten, Post erster
Klasse mit Zweigstelle,
Telegraph;
[* 7] fünf evang.
Kirchen, darunter
die aus einem ältern
Bau in spätgot.
Formen (15. bis 16. Jahrh.) umgebaute Marienkirche mit schönen Schnitzaltären, eine kath.
und zwei mennonitische
Kirchen, eine Baptistenkapelle und eine
Synagoge; ein königl. Gymnasium, 1536 gestiftet, bis 1847 städtisch
(Direktor Dr.
Toppen, 16
Lehrer, 9
Klassen mit 222
Schülern, 2 Vorklassen mit 47
Schülern), mit der Stadtbibliothek
(28000
Bände), ein Realgymnasium, 1841 als höhere
Bürgerschule eröffnet (Direktor Dr.
Nagel, 17
Lehrer, 9
Klassen mit 292
Schülern, 2 Vorklassen
mit 60
Schülern), höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar, zwei
Mittel- und neun Elementarschulen, eine Taubstummenschule,
ein Waisenhaus und gut eingerichtete
Armen- und Krankenanstalten (städtisches Krankenstift, Diakonissen-Krankenhaus).
Die sehr bedeutende
Pott-CowlescheStiftung, aus der viele Wohlthätigkeitsanstalten unterstützt werden, verdankt ihre
Begründung
dem
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