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sehr lebhaft und wird durch die Reichsbankstelle (Gesamtumsatz 1884: 1498 Mill. Mk.), durch drei Bankinstitute und vier große Bankhäuser vermittelt. Die Zahl der Handelsfirmen betrug 1883: 1464.
Elberfeld
[* 3] hat ein
Gymnasium, ein
Realgymnasium, eine
Oberrealschule, eine städtische höhere Töchterschule mit
Seminar, 32 konfessionelle
Volksschulen, eine
Taubstummenanstalt, ein neues
Theater,
[* 4] ein Waisen-, Irren- und Armenhaus, mehrere
Krankenhäuser
und
Hospitäler, ist Sitz der Bergischen
Bibelgesellschaft sowie des Bergischen Geschichtsvereins. Außer der Stadtverwaltung
befinden sich in Elberfeld
ein
Landgericht (für die vier
Amtsgerichte zu Elberfeld
,
Langenberg,
Mettmann
[* 5] und
Solingen)
[* 6] nebst
Kammer für Handelssachen,
ein
Gewerbegericht, eine
Handelskammer, eine königliche
Eisenbahndirektion, die Vaterländische
Feuer-,
Lebens-,
Hagel- und
Transport-Versicherungsgesellschaft. An
Promenaden bietet Elberfeld
wenig.
Erwähnenswert sind: die sogen. Diemelshöhe, eine städtische parkähnliche
Anlage auf der
Haardt, nördlich von der
Wupper,
mit einem Denkmal des heil. Suitbertus (gest. 713), einem Kriegerdenkmal
von 1872 und einem Rundschauturm auf der Elisenhöhe; die von dem Verschönerungsverein gestiftete
Anlage auf
dem Nützenberg, von wo man eine liebliche Aussicht nach
Westfalen
[* 7] wie anderseits nach dem
Rhein hin genießt; ferner Wenzlaws
Sanssouci an der
Ronsdorfer
Straße. Am westlichen
Rand von Elberfeld
befindet sich ein zoologischer
Garten,
[* 8] landschaftlich einer der
schönsten
Deutschlands.
[* 9] Der
Verkehr mit
Barmen, das von Elberfeld
nur durch die
Wupper getrennt ist, wird durch
eine Pferdeeisenbahn gefördert. - Die
Burg Elberfeld
gehörte ursprünglich zum Erzstift
Köln,
[* 10] kam aber 1176 an die
Grafen von
Berg
zunächst als
Pfand.
Die erste Ansiedelung im Wupperthal veranlaßte das klare, zur
Bleiche besonders geeignete Bergwasser der
Wupper, und bereits 1532 erhielten
die Ansiedler der sogen.
Freiheit, wie noch gegenwärtig ein Teil der Stadt heißt, ein
Privilegium auf
die Garnbleiche, mit welcher indes schon um 1450 der Anfang gemacht worden war. Doch erst 1610 wurde Elberfeld
die
Stadtgerechtigkeit erteilt. Zu größerer Bedeutung hoben sich
Industrie und
Handel nach dem Siebenjährigen
Krieg; die Seidenfabrikation
begann 1760, die Türkischrotfärberei 1780. Besonders wuchsen die
Elberfelder
Fabriken zu Ende des 18. und
Anfang des 19. Jahrh., wo die
Kontinentalsperre die
Konkurrenz mit
England möglich machte. Nachdem Elberfeld
1815 mit
Berg an
Preußen
[* 11] gekommen war, hat es vornehmlich seit der Begründung des
Zollvereins einen bedeutenden Aufschwung genommen.
Vgl. Coutelle,
Elberfeld
, topographische und statistische
Darstellung (Elberf. 1853);
Langewiesche, u. Barmen (Barm. 1863);
»Statistische
Darstellung des
Stadtkreises Elberfeld«
(Elberf. 1869).