Elaïdin
(C18H33O)3C3H5O3 ^[(C18H33O)3C3H5O3], das
Produkt der Einwirkung von salpetriger
Säure auf fette, nicht trocknende
Öle,
[* 2] deren
Olein hierbei in starres Elaïdin
übergeht, welches dieselbe prozentische
Zusammensetzung besitzt. Eine kleine
Menge salpetriger
Säure kann viel
Olein in Elaïdin
verwandeln, die Zeit aber, in welcher die
Erstarrung eintritt, ist verschieden, je nach dem
Verhältnis der
Säure zum
Öl und der
Natur des
Öls,
[* 3] so daß man hierauf eine
Methode zur Untersuchung der
Öle auf
Verfälschungen gründen konnte.
Salpetersaures
Quecksilberoxydul wirkt in allen
Fällen, mit Ausnahme des
Rizinusöls, wie
salpetrige Säure. Elaïdin
bildet ein starres,
weißes, kristallinisches
Fett, schmilzt bei 32°, ist
schwer in
Alkohol, leicht in
Äther löslich und läßt sich mit
Alkalien
verseifen. Ein
Präparat, welches durch Erwärmen von 50 Teilen Schweineschmalz mit 3 Teilen
Salpetersäure
bis zum Verschwinden der sauren
Reaktion erhalten wird, war als
Unguentum oxygenatum
(Axungia nitrica) offizinell.
Man hat empfohlen, Elaïdin
auch zur
Seifen- und Kerzenfabrikation
[* 4] zu verwenden und
Talg z. B. durch Behandlung mit salpetriger
Säure
dadurch zu härten, daß man sein
Olein in Elaïdin
verwandelt. Die aus Elaïdin
durch
Verseifen mit
Kalilauge und
Zersetzung
der
Seife mit
Salzsäure erhaltene Elaidin
säure C18H34O2 ist isomer der
Ölsäure und kann auch
direkt aus dieser mit
Hilfe von salpetriger
Säure dargestellt werden; sie bildet perlglänzende, geruch- und geschmacklose
Kristalle,
[* 5] ist in
Wasser kaum, in
Alkohol und
Äther leicht löslich, schmilzt bei 45°, verflüchtigt sich
ohne
Zersetzung und gibt beim
Schmelzen mit
Kalihydrat
Wasserstoff,
Essigsäure und
Palmitinsäure.