Eklekticismus
,
s. Eklektiker.
Eklekticismus
3 Wörter, 30 Zeichen
Eklekticismus,
s. Eklektiker.
(griech., »Auswähler«),
derjenige, welcher von dem Vorhandenen das für sich wählt, was ihm als das Vorzüglichste erscheint; daher Name derjenigen Philosophen, welche kein bestimmtes selbständiges System aufstellen, sondern aus den vorhandenen, namentlich den anerkanntesten, philosophischen Lehren [* 3] diejenigen für sich auswählen und zusammenstellen, welche nach ihrem Urteil die meiste Wahrheit enthalten. In der Geschichte der Philosophie gilt als eklektische Philosophie z. B. die Ciceros, ferner diejenige, welche aus Pythagoras', Platons und Aristoteles' Lehren als ein neues, von allen einzelnen Irrtümern dieser Denker gereinigtes System (Eklektizismus) aufgestellt wurde, und deren Häupter Plotinos und Proklos sind (vgl. Synkretismus und Alexandrinische Philosophie). In neuerer Zeit hat V. Cousin (s. d.) ein solches System unter dem Namen l'Éclectisme aufgestellt. - In der Kunstgeschichte heißen Eklektiker diejenigen italienischen Maler, welche die Vorzüge aller großen Meister zu vereinigen ¶
strebten, so namentlich die Schule der Carracci in Bologna und die Schule des R. Mengs, welche die Komposition Raffaels, das Kolorit Tizians und das Helldunkel Correggios zu verbinden suchten. Dann nennt man im allgemeinen Eklektiker alle diejenigen Künstler, Dichter, Schriftsteller etc., welche sich nicht einer bestimmten Kunstrichtung anschließen, sondern verschiedenen Mustern nachstreben, die entweder ihrer Eigenart besonders zusagen, oder die sie für die nachahmungswürdigsten halten. - Eklektiker in der Nationalökonomie nennt W. Roscher die deutschen Volkswirtschaftslehrer, welche im 18. Jahrh. im wesentlichen damit beschäftigt waren, die Spitzen der aufgestellten Doktrinen abzuschleifen und kleinere Widersprüche zu versöhnen. - Eklektisch, auswählend, prüfend.