Ekel
(Übelkeit, Übelsein,
Nausea), das eigentümliche unangenehme
Gefühl, welches sich vorzugsweise
als Widerwille gegen
Speisen und
Getränke und überhaupt gegen
Dinge äußert, welche dem
Magen
[* 2] einverleibt werden sollen. Der
Ekel
, welcher dem
Erbrechen vorausgeht, ist nach Ekel
H.
Weber ein Muskelgemeingefühl und beruht auf der
Wahrnehmung unordentlicher
Zusammenziehungen in den
Muskeln
[* 3] des
Gaumens und
Rachens. Solche Muskelzusammenziehungen werden meistens
reflektorisch durch gewisse widerliche
Gerüche oder Geschmacksempfindungen hervorgerufen, oder sie rühren her von psychischen
Ursachen, namentlich von
gewissen Gemütsaffekten.
Außerdem verursachen Ekel
viele
Krankheiten der Verdauungsorgane,
Magen- und
Darmkatarrhe,
Einklemmungen von
Unterleibsbrüchen,
Überfüllung des
Magens mit
Speisen oder
Getränken, ferner manche
Krankheiten des
Gehirns und seiner
Häute.
Die
Phantasie übt bei Erregung von Ekel
einen großen Einfluß aus. Bekannt ist, daß das Schaukeln und das
Fahren in einem
Wagen bei vielen
Personen Ekel
und
Übelkeit hervorruft und namentlich die
Bewegungen des
Schiffs bei fast allen denjenigen, welche
zum erstenmal die
See befahren, einen heftigen Ekel
erzeugen; daher die lateinische Benennung nausea (Schiffskrankheit,
v. griech. naus,
Schiff).
[* 4]
Vgl. Brechreiz, Erbrechen, Seekrankheit.