Titel
Eiweiß
(Albumen), Bezeichnung für vier gänzlich verschiedene Begriffe.
1) Im gewöhnlichen Sprachgebrauch und in der Histologie ist Eiweiß
das zartwandige, mit reichlichem Saft
erfüllte Zellgewebe, worin im
Ei der
[* 2]
Vögel
[* 3] und Reptilien das
Eigelb (s. d.) oder der Eidotter eingebettet ist. Der
Inhalt dieses
Zellgewebes besteht vorzugsweise aus wasserreichem Eieralbumin (s.
Albumin); außerdem findet sich eine
geringe Menge von verseiftem Fett, eine Zuckerart und von
Salzen namentlich Kochsalz.
2) Der Botaniker nennt den außerhalb des Embryos liegenden, von der Samenschale umkleideten Teil der Samen, [* 4] worin die der jungen Keimpflanze als erste Nahrung dienenden Reservestoffe aufgespeichert sind.
3)
Chemisch ist Eiweiß
einerseits gleichbedeutend mit
Albumin (s. d.), dem Hauptbestandteil des Eier-Eiweißes;
endlich ist Eiweiß 4)
der Sammelname für eine große
Klasse von Körpern, die auch als
Eiweißstoffe oder
Proteinstoffe (s. d.) bezeichnet werden.
Im
Blute finden sich mehrere Eiweiß
körper, und zwar in den roten
Blutkörperchen
[* 5] das
Globulin, welches in
Verbindung mit dem eisenhaltigen
Hämatin den wichtigen
Blutfarbstoff
(s. d.) bildet, im Blutplasma das Serumalbumin
(Blutalbumin),
welches etwa 6 Proz. der gesamten Blutflüssigkeit ausmacht, und das Serumcaseïn oder Serumglobulin,
welches im entleerten
Blute mit einem andern, gleichfalls im
Blut gelösten Eiweiß
körper, dem sog.
Fibrinogen, die
Bildung
des
Blutfaserstoffs und damit die Gerinnung des
Blutes verursacht. Das
Blutalbumin findet in der
Technik
vielfache Anwendung und wird deshalb fabrikmäßig dargestellt. (S.
Albumin.)