Titel
Eisenstuck
,
1) Christian Gottlob, hervorragendes Mitglied der sächsischen Kammer, geb. zu Annaberg, [* 3] studierte seit 1791 die Rechtswissenschaft in Halle [* 4] und Göttingen, [* 5] ließ sich 1798 als Rechtskonsulent in Dresden [* 6] nieder, ward 1817 zu der Kommission behufs der Regulierung der Kriegschulden gezogen und 1820 zum Obersteuerprokurator ernannt. In den Septembertagen 1830 entwarf er für Neustadt-Dresden eine auf zeitgemäße Reformen dringende Petition, ward Vorsteher der Kommunalrepräsentanten und im folgenden Jahr für die Stadt Dresden Mitglied des konstituierenden Landtags, in welcher Stellung er die konstitutionellen Prinzipien warm vertrat. Auch bekleidete er mehrmals die Stelle eines Vizepräsidenten. Im J. 1814 legte er sein Amt als Stadtverordneter nieder, zog sich 1847 vom parlamentarischen Leben zurück und starb
2)
Bernhard, Mitglied der deutschen
Nationalversammlung,
Neffe des vorigen, geb. 1806 zu
Annaberg, trat 1820 als
Lehrling in das
Fabrikgeschäft von Pflugbeil u. Komp. in
Chemnitz
[* 7] und ward später Teilhaber desselben. Ein eifriges
Mitglied des
Chemnitzer Industrievereins sowie des von ihm mitbegründeten Handwerkervereins, stand er auch längere Zeit
dem Stadtverordnetenkollegium vor. Auch an den allgemeinen Vereinigungen deutscher Gewerbtreibenden nahm Eisenstuck
hervorragenden
Anteil. Im J. 1848 wohnte er dem
Vorparlament bei und ward dann Mitglied der
Nationalversammlung, in welcher er der
Linken angehörte und als Vorstand des volkswirtschaftlichen
Ausschusses und während der letzten
Monate der Versammlung als
zweiter Vizepräsident thätig war. Im Mai vom
Ministerium
Gagern als
Reichskommissar in die insurgierte
Rheinpfalz gesendet,
wurde er wegen Überschreitung seines
Mandats zurückberufen. Er folgte dem
Rumpfparlament nach
Stuttgart,
[* 8] verließ dasselbe
jedoch noch vor dessen gewaltsamer
Auflösung, begab sich nach der
Schweiz,
[* 9] später nach
Brüssel
[* 10] und wurde
Teilhaber an einem Spinnereigeschäft in Floristal an der
Dyle. Nach seiner Rückkehr in die
Heimat wirkte er als
Abgeordneter
im sächsischen
Landtag und starb als
Direktor der Aktienspinnerei zu
Wiesenbad in
Dresden.