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1890): Ledebur, Eisen [* 3] und Stahl in ihrer Anwen- dung für bauliche und gewerbliche Zwecke (ebd. 1890). Eisenkraut, Pflanze, f. Verdena. Eisenkuchen, soviel wie Oblaten. Gisenkunstindustrie, f. Kunstschmiedearbeiten. Eifenlack, Asphaltfirnis, eine Lösung von As- phalt in Terpentinöl. Eifenlaktät, Ferrolaktat, Eisenoxydul- ' l a ktat oder milch säur es Eisenor yd ul,?6rrum z lacticuin, ^6(0311503)2, bildet sich unter Ent- wicklung von Wasserstoff, wenn wässerige Milch- säure mit Eisen zusammengebracht wird, als ein in kaltem Wasser schwer lösliches Salz. Zur Dar- ! stellung läßt man die Milchsäuregärung des Zuckers ! (s. Milchsäure) bei Gegenwart von überschüssiger Eisenfeile verlaufen.
Das ausgeschiedene Salz [* 4] wnd , durch Umkristallisieren gereinigt. Eisenlegierungen, Verbindungen des Eisens mit andern Metallen.
Von Eisenmenger
sind nur wenige
be- ! kannt. Von technischer Bedeutung bei der Vessemer- ! stahlfabrikation sind
die verschiedenen Eisenmangan- verbindungen. (S. Mangancisen.) Eine
Legierung von
Zink mit 5 Proz.
Eisen dient zur
Darstellung
von
Aichmetall (s. d.). Nickelhaltiges
Eisen findet sich im
Meteoreisen. In neuester Zeit werden.auch
Eisenaluminiumleqierungen verwendet. Gisenlohr, Aug., Agyptolog, geb. zu
Mannheim,
[* 5] studierte bis 185)3 zu Heidelberg
[* 6] und Göttingen
[* 7]
Theologie.
Durch Krankheit^veranlaßt, wandte er sich naturwissenschaftlichen
Studien zu und war einige Jahre Fabrikant chem. Produkte;
später machte er die
Ägyptologie zu seinem
Arbeits- gebiete. 1869 habilitierte sich Eisenmenger
an der
Universität
Heidelberg für das Fach der
Ägyptologie, wurde dort 1872 außerordentlicher und 1885 Honorarpro- fessor. Von E.s ägyptolog.
Arbeiten sind zu nennen: «Der große Papyrus
Harris» (Vortrag, Lpz. 1872), «'II16 Mitieal (nuäition oll^pt dotoio tlie rei^n
ol II3.M868 III.» (in den «^rlui8Äotion3 0t' t^6 8u-
ci6^ oi' ^idlical ^roIilvoIoF)')), Bd. 1, Lond. 1872), »Einmathem. Handbuch der alten Ägypter" («?3M- ! rüg Ildinä»
des Ni'itikii Nnsonin) übersetzt und er- ^ klärt (2Vde.,Lpz.I877). Auch
Baedekers
«Ägypten»
[* 8] II.
Teil: Oberägypten und
Nubien
(ebd. 1891) hat Eisenmenger
bearbeitet. Eiseulohr, Aug., bad.
Minister, geb. zu
Mannheim, studierte in Heidelberg und!
Berlin,
[* 9] wurde 1862 Sekretär
[* 10] im Justizministerium,
' 1863
Amtsrichter, 1865 Krcisgericktsrat in
Baden
[* 11] z und 1866 Ministerialrat im Ministerium des In- ! nern.
Nachdem er 1874 zum Landeskommissar der ^
Kreise
[* 12]
Karlsruhe
[* 13] und
Baden ernannt worden war, wurde Eisenmenger
1883 Ministerialdirektor im
Ministerium ^ des Innern und stimmführendes Mitglied des z
Staatsministeriums, 1892 Präsident des Ministe-
> rium des Innern. Gisenlohr, Jak. Friedr.,
Architekt, geb. zu Lörrach, erhielt seine künstlerische
Bil- dung
erst zu
Karlsruhe, dann 1828-29 in
Ita- lien, wurde 1832
Lehrer, 1839 Professor an dcr'
Bauschule des Polytechnikums zu
Karlsruhe,
deren Leitung er 1853 mit dem
Titel eines Vaurats er- hielt. Er starb daselbst. Eisenmenger
wies mit Geschick und Erfolg
auf die Erforschung und künstlerische Verwertung der frühmittelalterlichen Kunstwerke für die neuere Zeit hin.
Unter den von ihm entworfenen und ausgeführten Bauwerken sind hervorzuheben.' Amtliche Babnböfo und andere Hochbauten längs der Badischcn Eisendahn, die prot. Kirche in Baden, die Restaurationen des Ortenberger Schlosses und der evang. Stadtkirche zu Lahr. [* 14] Er veröffentlichte: «Ornamentik in ihrer Anwendung auf verschiedene Gegenstände der Vau- gewerke» (fortgesetzt von Lang, 24 Hefte, Karlsr. 1849-67),
«Mittelalterliche Bauwerke im südwestl. Deutschland [* 15] und am Rhein» (5 Hefte, ebd. 1853- 57), «Entwürfe von Gebäuden verschiedener Gat- tung» (17 Hefte, ebd. 1852-59),
«Holzbauten des Schwarzwaldes» (4 Hefte, ebd. 1853),
«Bauverzie- rungen in Holz
[* 16] zum praktischen Gebrauch» (2. Aufl.,
ebd. 1868-70). Eisenlohr,
Theodor, Schulmann, geb. 30. April 1805 in Herrenberg, studierte in
Tübingen
[* 17]
Theo- logie und wurde
darauf Geistlicher in
Marburg
[* 18] (1833) und
Tübingen (1838) und 1843, nachdem er sich bereits in
Tübingen
durch die Leitung eines Privatseminars als tüchtiger Schulmann gezeigt, Direktor des Seminars in
Nürtingen. Später wurde
er daneben zum Mitgliede des Konsistoriums und zum Oberschulrat ernannt; auch war er 1849 Mitglied des
Stuttgarter Rumpfparlaments.
Er starb auf einer
Reise in Zürich.
[* 19] Schriftstellerisch ist Eisenmenger
bekannt geworden durch
Be- arbeitung der
Kirchen- und Schulgesetze in der Reyscherschen «Sammlung der württemb. Gesetze»,
Bd. 8, 9 und 11 (Tüb. 1834-39),
ferner durch die Zeitschrift
«Blätter aus Süddeutschland sür das Volkserziehungs- und Volksunterrichtswesen», die er 1837-46
mit mehrcrn Freunden in
Stuttgart
[* 20] herausgab, und besonders durch das Werk «Das
Volk Israel unter der Herrschaft
der Könige» (2 Bde., Lpz.
1855-56). Gisenlohr, Wilh., Physiker, geb. zu
Pforzheim,
[* 21] studierte seit 1817 zu Heidelberg Mathematik und Naturwissenschaft.
Bereits 1819 ward er als Professor der Mathematik und Physik am Lyceum zu
Mannheim angestellt und 1840 übernahm
er die Professur der Physik am Polytech- nischen
Institut zu
Karlsruhe. Er trat 1865 in den
Ruhestand und starb zu
Karls- ruhe. Besondere Verdienste hat sich Eisenmenger
um das Gewerbeschulwesen in
Baden erworben, indem er daselbst
die erste Gewerbeschule
(zu
Mannheim) be- gründete und alle übrigen einrichten und bis 1863 leiten half. Auch brachte er 1847-49
im
Auftrage der Negierung im
Schwarzwalde eine Uhrmacher- schule zu stände. Er schrieb u. a. «Die
Wellenlänge der brechbarsten Lichtstrahlen» (in Poggendorffs
«Annalen der Physik und
Chemie», Jahrg. 1856) nnd ein sehr verbreitetes
«Lehrbuch der »Physik» (Mannh.
1836; 11. Aufl., von Zech, Stuttg. 1876). Eisenlunge, s.
Staubinhalationskrankheiten.
Eisenmalät, apfelsaures Eisenorydul, Ferr 0 malat, l'6 ((^I^O^, entsteht beim Lösen von Eisen in Apfelsäure. Es ist ein Bestandteil des ^xtlÄoNini lorri poirlkltuiQ des Arzneibuches sür das Deutsche Reich [* 22] und ist nach folgender Vorschrift dar- zustellen. Der Saft von 50 Teilen reifen, sauern Äpfeln wird mit 1 Teil Eifenpulver im Wasserbade erwärmt, bis die Gasentwicklung beendet ist. Die mit Wasser bis zu 50 Teilen verdünnte Flüssigkeit bleibt mehrere Tage stehen, wird dann filtriert und zum dicken Ertrakt verdampft. Die linewra. lsrii poinata ist eine Lösung des Extrakts in 9 Teilen Zimmctwasscr. ^(s. d.) in Siebenbürgen. Eisenmarkt, deutscher Name von Vajda Hunyad Gisenmenger, August, Maler, geb. zu Wien, [* 23] besuchte 1845-48 die Wiener ¶
Eisenmenger
,
Joh. Andr., antijüd. Schriftsteller, geb. 1654 zu Mannheim, wurde, als er in Amsterdam
[* 24] die orient. Sprachen
studierte, durch die Lästerung des Christentums seitens des Rabbiners David Lida und den Übertritt dreier Christen zum Judentum
so erbittert, daß er sich vornahm, in einem Buche die Urteile der Juden über christl. Lehre
[* 25] und Religion
zur Abschreckung zusammenzutragen. Eisenmenger
ging nach Heidelberg, flüchtete 1693 mit dem Hof
[* 26] nach Frankfurt
[* 27] a. M., wo er als Registrator
bei der kurfürstl.
Kanzlei thätig war und wurde 1700 Professor der orient. Sprachen in Heidelberg, wo er starb. Sein Werk
ward in Frankfurt gedruckt, aber nicht ausgegeben, weil die Juden drei kaiserl. Verbote dagegen ausgewirkt hatten. Auch boten
sie Eisenmenger
für Vernichtung desselben 12000 Fl. Die Erben wandten sich an König Friedrich I. von Preußen,
[* 28] der das Werk auf seine
Kosten zu Königsberg
[* 29] 1711 drucken ließ. Fast 40 Jahre später wurden auch die Frankfurter Exemplare
freigegeben. Das Werk führte den Titel «Entdecktes Judentum oder gründlicher und wahrhafter Bericht, welchergestalt die verstockten
Juden die hochheilige Dreieinigkeit, Gott Vater, Sohn, heiliger Geist, erschröcklicher Weise lästern und verunehren u. s. w.».
Eisenmenger
hat aus zweihundert Schriften eine ungeheuere Menge von Material zusammengetragen; sein Buch wird noch
jetzt viel benutzt.