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25000 Mann anwuchs. Diese Mannschaften waren eingeteilt in «Vauabteilungen», mit Unterabteilun- gen für Strecken- und Brückenbau, und in «Be- triebsabteilungen». Den erstern lag der Bau neuer Linien, die Herstellung zerstörter Bahnstrecken und die Zerstörung von Bahnen ob, den letztern die Beschaffung und richtige Ausnutzung des Betriebs- materials und die Handhabung des Betriebsdien- stes. Unter Umständen wurden außerdem für grö- ßere Bauten noch zahlreiche Civilarbeiter zugezogen, so z. B. beim Bau der Etowah- und der Chatta- Hoochee-Vrücke bis 1400 Zimmerleute.
Der große, oft entscheidende Einfluß, den diese Eisenbahnabtei- lungen auf den Verlauf des ganzen Secessionskrieges ausübten, veranlaßte die Staaten des europ. Konti- nents, ähnliche Formationen in die Wege zu leiten. Preußen formierte 1866 bei der Mobilmachung 3 Eisenbahnabteilungen, die aus je 12 vom Handelsministerium zur Verfügung gestellten Eisen- bahntechnikern und einem Militärdetachement von etwa 50 Mann bestanden. Die Thätigkeit der- selben war ähnlich derjenigen der amerik.
Vauab- teilungen, während besondere, vom Handelsministe- rium formierte «Betriebskommissionen» den Be- triebsdienst auf den occupierten Bahnen regelten. Die Erfahrungen des Krieges 1866 ließen eine vollständige militär. Organisation des Feldeisen- bahnwesens wünschenswert erscheinen, um schon im Frieden einen Stamm für die in: Kriege vor- liegenden Arbeiten, die in ihrer Einleitung und Ausführung wesentlich von denjenigen im Frieden abweichen, vorzubilden. Da jedoch 1870 beim Aus- bruch des Krieges die bezügliche Organisation noch nicht geschaffen war, so wurden wiederum «Feld- eisenbahnabteilungen» formiert, und zwar 5 preu- ßische und 1 bayrische, die jedoch einen gegen 1866 wesentlich verstärkten Etat erhielten, nämlich je etwa 20 Civiltechniker, 4 Offiziere und etwa 200 Vor- arbeiter und Soldaten.
Außerdem wurden für grö- ßere Bauausführungen Civilarbeiter nach Bedürf- nis angestellt. Den Betrieb auf den occupierten Bahnen übernahmen wiederum «Betriebskommis- sionen». Die Eisenbahnabteilungen fanden im Feld- zuge 1870/71 reiche Verwendung, unter andern bei der Herstellung der vielen zerstörten Brücken, bei Erbauung der 4 Meilen langen Umgehungsbahn bei Metz u. s. w. In Preußen wurde ein Eisenbahnbataillon formiert, das den Stamm abgab für das Eifenbahnregiment und für die vom ab aufgestellte Eisen- bahnbrigade.
Die Mannschaften werden im Eifenbahnbau und Betriebsdienst ausgebildet und find bestimmt, im Kriege durch Reserven und Land- wehren verstärkt, sowohl die frühern Feldeisenbahn- abteilungen wie die Vetrieoskommissionen zu er- setzen. Bayern besitzt ein Eisenbahnbataillon zu 2 Compagnien. (S. Deutsches Heerwesen, S. 67 a.) über die der außerdeutschen Heere s. das Heer- wesen der einzelnen Staaten. Gifenbahnunfälle. Als Eisenbahnunfälle im weitern Sinn werden alle Unfälle bezeichnet, die beim Betrieb der Eisenbahnen selbst und bei Thätigkeiten vorkommen, die wenigstens mit demselben in unmittelbarer Be- ziehung stehen, wie der Werkstättendienst, der Güter- abfertigungsdienst, die Unterhaltungsarbeiten und Bauten auf im Betrieb befindlichen Bahnen u. s. w. Im engern Sinn werden unter Eisenbahnunfälle diejenigen Un- sülle verstanden, die durch den eigentlichen Betrieb, die Bewegung der Lokomotiven und Fahrzeuge ver- anlaßt werden und das öffentliche Interesse in be- sonderm Maße in Anspruch nehmen.
Derartige Eisenbahnunfälle kommen hauptsächlich vor als Entgleisungen und als Zusammenstöße. Diese Unfälle können ihre Ursache haben: in Mängeln in der Festigkeit des Gefüges der Eisenbahngleise und deren Über- führungen (Brücken);
in Achsen- und Nadreifen- brüchen , scharfgelaufenen Spurkränzen der Näder der Fahrzeuge sowie in sonstigen Brüchen von Ma- schinen- und Wagenteilen;
in unrichtiger Stellung der Weichen;
in zu schnellem Einfahren in die Bahn- höfe;
in falscher Signalisierung und übersehen der Signale;
in mangelhaftem und nicht rechtzeitigem Schluß der die Planübergänge schließenden Schran- ken;
in Böswilligkeit;
in Unregelmäßigkeiten im Be- triebe; in atmosphärischen Ereignissen, Zerstörung der Bahn durch Regengüsse, Schneeverwehungen, Sturm, Blitz u. s. w. Als die bedeutendsten bis Nov. 1893 beim Eisen- bahnbetriebe vorgekommenen Unfälle, d. h. solche, bei denen eine größere Zahl von Personen getötet und verletzt wurde, sind anzuführen: Datum des Unfalls 1842 1852 1854 1856 1361 1862 1867 Tag und Monat ^i " i2^ »K 3. Mai 6. Mai 24. Okt. 17. Juli 17. März 28. Juni 27. Jan. 2. Aug. 31. Dez. 25. Aug. 15. Juli 13. Okt. 11. Dez. , !13. Dez. 1868!i4.
April 20. Aug. 1871 1872 1874 1580 1881 1882 1883 1885 14. Juli 3. Juli 26. Aug. 6. Febr. 24. Dez. 10. Sept. 20. Okt. 26. Sept. 26. Dez. 20. Dez. 1. März 3. Sept. 2. Sept. 14. Nov. 22 25. Jan. 12 Zahl der 11 30 13 14 23 50 15 15 40 20 38 21 10 15 30 22 19 24 34 25 80 200 40 68 1836 1. Juli ^ 14 15. Sept.! 14 100 26 Ort und Art des Unfalls Vcllcville, Frankr. (Zusammenstoß). Norwalk, Conn., Ver. St. v. A. (in- folgcOssenstehcnseincrDrchbrücke). Canada, Great-Westerubahn. North-Pcnusylvaniabahn, Ver. St. v. A. Des Iardins-Canal, Canada, Great- Westcrnbahn.
Lewisham, England. Süd-Michiganbayn,beiSouth-Vcnd, Ind., Vcr. St. v. A. Albany, Vermont- andKentuckybahu im Tomhannock-Crcek, Ver.St. v. A. Brücke in der Nähe von Columbus Vcr. St. v. A. Claytontunncl bei London. Port-Icrvis, Ver. St. v. A. Winchbnrg, Schottland. Vermont - Centralbahn, Hanlan- bridge, Ver. St. v. A. Angola, Lake-Shorc, Ber. St. v. A. Port-Icrvis, Vcr. St. v. A. Abcrgcle, Nordwalcs. Böhmische Westbahn bei Horowiy. Mast Hope, N. Y. (Eriebahn), Vcr.
St. v. A. Harpeth-River, Tenn., Ver. St. v.A. Nevere in der Nähe von Boston, Ver. St. v. A. (Znsammenstoß). New-Hamburg, N. Y-, Ver. St. v. A. (Brand eines Olzuges). Norwich, England (Entgleisung). Shipton, England (Zusammenstoß). EinZugsiclind.Cherwcllfluß, Engl. Black-Lick-Station. Pa., Ver.St. v. A. Ashtabula, Ver. St. v. A. Einsturz der Taybrücke, Schottland. Macon, Mo., Vcr. St. v. A. Hugstetten, zwischen Freiburg i. Vr. u. Colmar i. Els. (Entgleisung). Steglilz bei Berlin. Kurierzug fuhr in das Publikum, das eigenmächtig in den abgeschlossenen Bahnsteig eingedrungen war. Zusammcnst. vor d.Vahnh. zu Hanau. Viadukt auf der Linie Melbourne- Sydncy (Ncusüdwalcs, Australien), brach infolge heftiger Regengüsse zusammen. Zusammenstoß zwischen Würzburg und Rottendorf. Silvcr-Crcct. Ohio, Ver. St. v A. (Zusammenstoß).
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Datum des Unfalls Zahl der Jahr Tag und Monat getöteten j Personen verletzten Personen Ort und Art des Unfalls 1887 1888 1389 1390 1891 19. Juni 5. Sept. 17. (29.) Okt. 20. Okt. 3. Febr. - Juni 12. Juni 7. Juli 22. Aug. 16. März 13. Mai 30. Mai 22. Mai 3 12 20 16 ,2 .0 9 6 20 4 7 40 36 48 42 10 23 2 4 10 Zusammenstoß auf Vahuhof Wannsee (Berlin-Potsdam). Dijon, zwischen Malain u. Velars-sur-Ouche (Entgleisung und dann Zusammenstoß). Vorki (Kursk-Charkow-Asowbahn), Entgleisung d. kaiserl.Sonderzuges. Grassauo bei Neapel, Auffahren eines Zuges auf herabgestürzte Erdmassen.
Grocnendael (Brüssel - Namur), Herabstürzen einer eisernen Viaduktbrücke auf deu Zug. Latrobe, Pa., Ver. St. v. A., Entgleisung infolge der Überschwemmung bei Johnstown. Armagh in Irland (Zusammenstoß). Nöhrmoos (Ingolstadt - München), Entgleisung. Knoxville-CumberlaudGapu.Louis-Ville-Eiseubahu, Ver. St. v. A. Viadukt bei Sonnborn (Vohwinkel-Elberfeld), 33 Güterwagen stürzten infolge Entgleisung in das 20 m tiefer liegende Flußbett der Wupfter Bahnhof Dirschau; Zug überfuhr das tote Gleis und drang in das Empfangsgebäude.
Oaklano-San Francisco, Zug stürzte durch die geöffnete Brücke teilweise ins Wasser. KirchleugcrnzwischenOsnabrückund Minden, Zusammenstoß (Sondcr-zug des Cirkus Carre). Datum des Unfalls Zahl der Ort und Art des Unfalls Jahr Tag und Monat getöteten Personen verletzten Personen 1391 1892 1393 " 14. Juni 25. Juni 3. Juli 26. Juli 17. Aug. 24. Dez. 10. Sept. 16. Sept. 17. Sept. 24. Okt. 1. Nov. 31. Aug. 8. Nov. 29. Nov. 72 12 25 49 17 9 9 13 17 12 43 130 23 10 90 8 33 8 11 21 30 23 110 Mönchenstein (Schweiz), Einsturz der eisernen Brücke über die Birs, 2 Lokomotiven, 3 Pack- und Postwagen sowie 4 Personenwagen fielen in den Fluß. Station Harrisbury der Pennsylvaniabahn (Znsammenstoß). Navenna in Ohio (Ver. St. v. A.), Zusammenstoß (Brand von Schlafwagen). Bahnhof Samt Mande bei Paris, Sonderzug vou Ioinville fuhr auf einen Hanptvergnügungszug. Zollikofen (Schweiz), Znfammenstoß. Hastings, Zusammenstoß, Nenyork Eentral-u.HudsonNiver-Eisenbahn. Zusammenstoß zwischen Vuston und Waltham (Ver. St. v. A.). Entgleisung zwischen den Stationen Alcanena u. Torrcs-Novas (Por-tngal). Köln a. Nh. (S üdbahnhof), Auffahren eines Gütcrzugs auf einen haltenden Personenzug. Zusammenstoß aus der Strecke Sha-motin-Philadclphia (Ver. St. v. A.). Zusammenstoß bei Thirsk (Grafschaft York) in England. Einsturz der Willcnttsbrücke bei Ehester in Massachusetts (Ver. St. v. A.). Zusammenstoß bei dichtem Nebel in Chicago. Zusammenstoß bei Limido in Italien. Der Unfall bei Vorki. »üterxuz. pei-semen- NeMck- H^ndxverkLi-. ^nzen 6. 'W^on t. Xüciieu- üliffett,- 8pel"s- ü^iserliods X,i,isei-Uoller I^ontulß"!- Lolc. 2U8 I^ulc. 'VVlist-u. ^ilFeu. Hliu.ä.Velk. üecUeiistede. V^e,i. ^tljfell. ^«,8»u. I^wäsr. ^V^on. ^V'^kn. [* ] Fig. 1. Fig 2.
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GroheZ Aufsehen hat der Unfall bei Vorki er- regt, von dem der Kaiser von Rußland mit seiner Familie auf der Rückreise vom Kaukasus nach Peters- burg (17. 29.^ Okt. 1888) betroffen wurde. [* ] Fig. 1 lS. 904) zeigt die Anordnung des Zuges vor dem Unfall. Der Zug war mit zwei Lokomotiven be- spannt, deren vorderste eine Güterzuglokomotive war; den Lokomotiven folgten 15 Wagen; die ganze Länge des Zuges betrug 300 m, sein Gewicht 454 t. Der kaiserl. Wagen wog allein 48 t, während z. V. die auf den preuft. Staatsbahncn eingeführten acht- ra'derigen Schlafwagen nur etwa 32 t, ein drei- achsiger Personenwagen erster und zweiter Klasse etwa 20 t und eine gewöhnliche Güterzuglokomotive (ohne Tender) etwa 33 t wiegen. Der Unfall er- eignete sich auf freier Strecke in der Nabe der 43 km südlich von Charkow belegcnen Station Vorki an der nach Nostow führenden Eisenbahn. [* ] Fig. 2 (^. 904) zeigt den Zug nach dem Unfall. Die erste Lokomotive war zum Teil, die zweite Lokomotive und der erste Wagen (Nr. 1) waren vollständig entgleist, indes nicht stark besckädigt.
Die hierauf folgenden Wagen 2 bis 8 waren vollständig zertrümmert. Der Speisewagen (7), in dem zur Zeit des Unfalls der Kaifcr und die Kaiferin mit nächster Umgebung beim Frühstück sahen, war aus den Schienen geworfen und lag mit eingedrückten Wänden und ohne Dach auf der Dammböfchung, ebenso der Wagen der kaiserl. Kinder (8). Die letzten Wagen des Zuges waren im Gleis geblieben. Von der kaiserl. Familie wurde niemand verletzt. Die Ursache des Unglücks ist nicht sicker festgestellt worden.
In der nachstehenden Übersicht sind die beim Be- triebe der deutschen und österreichisch-ungari- schen Eisenbahnen in den 1.1886-90 vorgekom- menen Unfälle und deren Folgen zusammengestellt. Mittlere Länge der im Betriebe befindlichen Bahnen km Entgleisungen: auf freier Strecke auf Bahnhöfen und Haltestellen . . . Zusammenstöße: auf freier Strecke auf Valmböfen und Haltestellen . . . Sonstige Unfälle: auf freier Strecke auf Bahnhöfen und Haltestellen . . . Ohne eigene Schuld bei gewöhnlichen Vabn- crcignissen wurden getötet: Reisende Vahnbedienstete Sonstige Personen^) . . . . verletzt: Reisende Bahnbedienstcte Sonstige Personen Infolge eigener schuld oder Unvorsichtigkeit wurden getötet: Reisende Bahnbedienstete Sonstige Personen verletzt: Reisende Vahnbedienstete Sonstige Personen Durchschnittlich kommt ein getöteter Rei- sender auf Millionen zurückgelegte Per- soncnlilometcr Desgleichen ein verletzter auf Millionen zurückgelegte Pcrsoncnkilomcter . . . Ansierdcm wurden bei Nebenbeschäftigung (Vahnunterhaltung, Vauarbcit) Vahn- bedienstetc getötet verletzt ... V Durch Selbstmord (und Selbstmordversuch) wurden getötet verletzt Im Deutschen Reich (Normalspurbahncn) 1890 1891 1892 41631 188 347 34 338 017 2 094 4 19 10 179 253 49 42 435 216 57 1758 156 244 48 8 547 187 17 42 302 141 349 43 293 649 2 314 20 9 81 193 36 38 417 207 72 1992 175 254 76 5 614 177 25 *) Bei «Sonstige Personen» sind auch die im Dienst befindlichen Post- Beamten aufgenommen. 42 849 156 44 251 620 2119 10 9 161 247 35 44 379 224 56 1831 156 256 54 6 594 149 33 Steuer- In Österreich-Ungarn (zum Verein deutscher Eisenbahn- uerwaltungeu gehörende Vahnen) 1890 1891 1892 25 751 85 228 29 113 473 510 6 11 1 124 160 10 16 135 94 47 419 97 165 21 7 83 69 10 Telegraphen-, 26 298 120 3i2 29 127 446 617 6 31. 107 12 15 140 131 62 485 129 290 47 7 160 72 9 27 056 74 274 13 120 528 667 1 8 3 38 101 9 15 103 114 68 421 135 291 44 10 125 84 17 Polizei- u. s. w. Auf den deutschen Schmalspurbahnen, deren Länge in den 1.1890-92^1051,1155 und 1269 km. betrug, ereigneten sich in diesen Jahren 53, 83 und 78 Unfälle, wobei 4, 10 und 7 Personen getötet und 33, 26 und Z6 Personen verletzt wurden.
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Beiden Eisenbahnen in Großbritannien und Irland wurden 1892 beim Eisenbahnbetriebe ins- gesamt getötet und verletzt: Reisende: getötet Durch Zugunfälle (acciäentg to trains) 21 Durch andere Unfälle 108 Bahnbeamte: Durch Zugunfälle 9 Durch andere Unfälle 525 Sonstige Personen: Beimübersckreiten Vonübergängen 77 Beim unbefugten Betreten der Gleise (einschl. d. Selbstmörder) 347 121 Durch anderweitige Unfälle. ... 43 80 verletzt 601 747 92 2823 21 Zusammen 1130 > 4485 Über Zahl und Art der Eisenbahnunfälle und der dabei ge- töteten und verletzten Personen im I. 1892 giebt nachstehende Übersicht Auskunft: Art des Unfalls Anzahl der Fälle getöteten verletzten getöteten verletzten Reisenden und sonst.
Personen Beamten Zusammenstöße Entgleisungen Durchfahren von Weichen und zu schnelles Einfahren von Zügen in Stationen u. s. w überfahren von Vieh oder andern Hindernissen auf der Bahn, Durchfahren der Schlagbäumc Bersten von Kesseln oder Röhren u. s. w. an Lokomotiven Radreifenbrüche Achsbrüche Schienenbrüche Bruch von Maschinenteilen, Kuppelungen, Rädern u. s. w. . . . Einsturz von Brücken, Tuunelu, Viadukten, Durchlässen u. s. w. Überschwemmungen, Dammrut-schungcn u. s. w Feuer in Zügen Feuer in Stationen Andere Unfälle 8446 26 206 52.'! 257 272 12 4 19 6 14 6 201 42045 130 1 2 I I ! I ! I « IIIlis 5912 12 3 1 j 1482 ! 21 > 601 j 9 Das Verhältnis der durch Zugunfälle (unver- schuldet) Getöteten und Verletzten zu den beförderten Reisenden in den 1.1880-92 ist in der Übersicht aus der folgenden Spalte dargestellt. Jahr 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1 1n- verschuldet s md Reisende ge- ver- tötet letzt 29 904 23 987 18 803 11 662 31 864 6 436 8 615 25 538 11 594 88 1016 18 496 5 875 21 601 Gesamtzahl d. beförderten Reifenden (ausfchließlich auf Abonne- mentskarten) Es entfällt 1 getöteter 1 verletzter Reisender auf insgesamt beförderte Personen 603885025 622160000 654838295 683718137 694991860 697213031 725584390 733670000 742499164 775183073 817744046 20823586 27050435 36379905 62156194 22419092 116202171 90698049 29346800 67530000 8808875 454302241648677 845463668169092733 864435388, 411635891438323 668013 630354 815489 1032806 804388 1599112 1179812 1363699 1250555 762975 966244 Aufden schweizerischen Eisenbahnen kamen 1891 vor: 82 Entgleisungen, 35 Zusammenstöße, 574 sonstige Unfälle. Bei diesen Unfällen wurden getötet: 100 Reisende, 33 Beamte und 17 dritte Personen; ver- letzt 321 Reisende, 478 Beamte und 20 dritte Per- sonen. Auf 100 km Vahnlänge wurden dritte Per- sonen 0,52 getötet und 0,6i verletzt; auf 1 Mill. Reisende wurden 2,8? Reisende getötet und 9,2i ver- letzt, auf 10 Mill. Personenkilometer 1,38 bez. 4,42 Reisende getötet bez. verletzt. Auf 100000 Lokomotiv- kilometerwurden 0,13 Beamte getötet und 1,91 verletzt. Auf den italienischen Eisenbahnen kamen in den 1.1888-90 an Unfällen vor (Vetriebslänge im Jahresdurchschnitt 1888 ^ 12098 km, 1889 ^ 12 875 und 1890 -- 13102 km): 1888 1883 1890 Art auf auf auf des Unfalls L ,^ _3 » 3 5i O Entgleisungen Zusammenstöße ------- Sonstige Unfälle 65162454 115 49 2080 180654534 6514 1935 92581701 157 72 3636 57251969 75571646 361! 129 Zusammen 25352244l477920141851386520511177! Tötungen und Verletzungen von Personen er- folgten: 1888 getötet verletzt 1889 getötet verletzt getötet verletzt 1890 Infolge von Eisenbahnunfällen: Reisende Vahnbedienstete Sonstige Personen Infolge eigener Unvorsichtigkeit: Reisende Bahnbedienstete Sonstige Personen Es entfallen Tötungen und Verletzungen von Reisenden: Auf 100000 beförderte Reisende . . . « 100000 Personenkilometer . . . » 100000 Zugkilometer An getöteten und verletzten Vahnbcdienstcten entfallen auf je 100000 Zugkilometcr . . 17 9 1 12 51 27 0,0588 0,0013 0,0505 0,105 76 72 3 39 885 70 0,2331 0,0050 0,2004 1,668 3 6 2 13 44 63 0,0314 0,0007 0,0267 0,083 96 92 1 32 319 93 l 1 ! 11 6 54 70 0,2510 0,0056 0,2133 0,c35 0,0138 0,0003 0,0115 0,107 ! 86 89 5 55 313 103 0,2773 0,0064 0,2325 0,663
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Von der Zahl der «sonstigen Unfälle» entfallen auf 1888 1889! Atmosphärische Einwirkungen . . Mängel am Bahnkörper Hindernisse auf der Bahn . . . . Falsche Signal- und Weichen- stellungen Mängel an Lokomotiven « » Wagen Bruch von Lokomotivachscn . . . « » Wagenachscn " » Radreifen an Trieb- rädern « » Radreifen an Wagen Feuer in den auf der Fahrt be- findlichen Zügen Feuer in Gebäuden Herabfallen von Personen von Zügen Überfahren von Personen durch Züge Verunglücken voll Personen in- folge von unvorsichtigen Hand- lungen derselben Versuchten odervollendetenSelbst- mord Verschiedene Ursachen und unauf- geklärt gebliebene Fälle 93 20 297 358 892 382 3 7 6 12 34 52 122 197 26 64 1728 1890 80 36 297 292 588 238 1 16 1 2 26 34 89 191 254 93 1398 77 32 410 292 539 209 4 9 6 19 34 22 99 185 84 102 1492 Zusammen ^4534^3636^3615 Aufden französischen Eisenbahn enä'illtei-öt 36Q6raI (s. Französische Eisenbahnen) kamen 1892 bei einer durchschnittlichen Betriebslänge von 34 894 km (einschließlich der gemeinsamen Strecken) im ganzen 97 Zugunfälle und 1637 sonstige Unfälle vor, die sich auf die einzelnen Bahnen, wie folgt, verteilen: Auf den belgischen Eisenbahnen verun- glückten im 1.1891: Verunglückte Personen Staatsbahnen ^getötet verletzt a. Beim Betriebe: Reisende Bahnbedienstete Zusammen d. Durch eigenes Ver- schulden: Reisende Vahnbedienstete. . Sonstige Personen (einschließt. Selbst- mörder) 12 63 55 Privatbahnen getötet! verletzt 26 30 i 56 59 800 47 Zusammen ^ 130 j 906 Insgesamt Dagegen 1890 131 118 962 902 21 3 19 35 ! 30 36 28 30 93 Auf den russischen Eisenbahnen betrug die Anzahl der Reisenden in den 1.1890: 46 505000, 1891: 47 943000; die Anzahl der auf diesen Bah- nen zurückgelegten Personcnwerst in denselben Jah- ren 1890: 4 699 634000, 1891: 4 976 456000. Die Anzahl der zurückgelegten Zugwerst betrug 1890: 123996203,1891: 129287899. Über die Anzahl der Unfälle, die in den 1.1890 und 1891 auf den russ. Eisendahnen einesteils im unmittelbaren Verkehr, andernteils auf Güterböden, in Werkstätten u. s. w. stattgefunden haben, giebt die untenstehende Übersicht Auskunft.
Die auf S. 908 gegebene Übersicht zeigt die Anzahl der bei Unfällen zu o. getöteten und verletzten Personen, die Ursachen der Verletzung und das Verhältnis 3i Bezeichnung der Bahnen Mittlere Betriebslänge Zahl der Unfälle, durch welche Per- sonen qetntet oder verletzt wurden Unfälle Andere der Züge Unfälle Im ganzen Anzahl der getöteten verletzten Personen Staatsbahnen Nordbahn Ostbahn Westbahn Paris-Orleansbahn Paris-Lyon-Mittelmeerbahn Südbahn Andere Bahnen Zusammen 2 665 3 612 4478 5174 6 375 8 259 3 037 1024 9 32 3 9 10 18 15 1 52 302 210 197 86 539 103 51 61 334 213 206 96 557 118 52 18 145 68 88 53 133 32 12 91 315 161 151 60 479 107 42 34 624 97 1540 1637 j 549 1406 Von den voraufgeführtcn Personen wurden ^. Getötet: Durch Zugunfälle Infolge eigener Schuld (durch Unvor- sichtigkeit) Durch sonstige Ursachen Summe ^ V. Verletzt: Durch ZuHuufälle Infolge eigeuer Schuld (durch Uuvor- sichtiakeir) Durch sonstige Ursachen ZK 198 17 212 503 28 549 353 763 285 Summe V > 333 ! 924 > 149 11406 der Unfälle zu der Zahl der beförderten Personen, der Personenwerste und der Zugwerste. 2. Unfälle, welche mit dem Ver- kehr unmittelbar zusammen- hängen Davon mit tödlichem Ausgang Verwundungen . . d. Unfälle auf Güterböden, in den Werkstätten u. s. w Davon mit tödlichem Ausgang Verwundungen 1890 1478 565 913 458 24 434 1891 1616 635 981 575 23 552
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1890 getötet verletzt 1891 getötet verletzt Bei Bewegung der Züge wurden Reisende Davon bei Entgleisungen « » Zusammenstößen « » anderer Veranlassung Ohne eigenes Verschulden wurden Reisende . Infolge eigener Schuld wurden Reisende '. . Auf 1 Mill. beförderter Reisender kamen « 1 » Personenwerst kamen « 1 » Zugwerst kamen Eisenbahnbeamte und Arbeiter wurdcn Davon bei Entgleisungen « » Zusammenstößen « beim Rangieren » bei anderer Veranlassung Ohne eigenes Verschulden Infolge eigener Schuld oder Unvorsichtigkeit Auf 1 Mill. Zugwerst kamen verunglückte Beamte und Arbeiter Sonstige Personen wurden Davon ohne eigenes Verschulden « aus eigener Schuld » durch Selbstmord und Selbstmordversuche . Auf 1 Mill. Zugwerst Verunglückungen 28 103 - 51 152 - 1 26 17 - -^ 16 28 102 24 119 - 2 27 40 28 101 24 112 0,60 222 1,06 3,17 0,005 0^022 0,010 0,031 0,23 0,83 0,39 1,13 209 486 221 496 1 20 6 26 5 33 7 25 58 247 70 248 145 186 138 197 0 67 18 78 203 419 203 418 1,09 3,92 1,71 3,84 328 324 363 333 7 8 6 20 321 316 357 313 80 15 89 18 2,05 2,01 2,80 2,58 Bei den niederländischen Eisenbahnen ereigneten lsich 1891 folgende Unfälle: Iugunfälle Beschädigte Personen Entgleisungen Zusammenstöße Sonstige Unfälle Reisende Beamte sonstige Personen (auf den Gleisen) Bezeichnung der Eiscnbahngesellschaft beim Betriebe durch eiqenes Verschulden beim Betriebe durch eigenes Verschulden ."" ^2 !2 " » 1) Gesellschaft für den Betrieb von Staatsbahnen 2) Holland.
Eiscnbahngcsellschaft 191351 8 7 817 2 - 2 2 2 32 14 7 2 113 852 1361 86 3) Niedcrländ. Eentralbahnqesellschaft 4) Nordbrabant-Deutsche Eisenbahngesellschast. 11 6) Mcchcln-Terneuzencr Eisenbahn - - 1 - - - - - - - - 1 Zusammen Dagegen im Vorjahre 3826 1516 28 7 9 26 21 59 23 16 5 1516 2121 165 Auf den spanischen Eisenbahnen kamen 1887-89 und 1891 folgende Unglücksfälle vor: Mittlere Vetriebslänge Icin Zahl der beförderten Reisenden Getötet wurden: Reisende Vahnbeamte u. s. w Sonstige Personen . . ^m ganzen Verletzt wurden: Reisende Bahnbeamte u. s. w ' Sonstige Personen 1887 1888 9 087 20 088 928 11 17 68 96 79 174 56 309^ 385 Im ganzen Verhältnis der Zahl der getöteten Reisen- den zur Zahl der beförderten Desgleichen für die verletzten Reisenden . . ! 1: 254 290 ! 1:168 429 Gesamtzahl der beschädigten Personen . . . , 405 > 499 1:1 826 266 9 418 23 074 778 15 19 80 114 137 190 58 1:1538 318 1889 1891 9 614 24 735 627 10 28 101 139 72 200 69 10 063 27 866 213 20 43 85 148 110 217 92 341 1: 2 473 563 1: 343 551 480 419 1:1 393 311 1: 253 329 567
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Vei den Eisenbahnen der Vereinigten Staa- ten von Amerika sind erst in der neuesten Zeit zuverlässige Zahlcn über die vorgekommenen Un- fälle betannt geworden, seitdem das durch Gesetz vom eingesetzte Vundesvcrkehrsami (Int6i'3tlU6 (^ommercs öominiZLwn, s. Eiscnbahn- behördcn, S. 849d) sich anch mit der Eiscnbahn- statistik befaßt. Daß die Zahl der Eisenbahnunfälle eine be- deutende war, vermutete man schon früher, da die nordamerik. Eisenbahnen in ihrer Mehrzahl viel leichter gebaut sind als bei uns und auch die Beaufsichtigung des Betriebes und die Bahn- bewachung vieles zu wünschen übrig läßt.
Gleich- wohl geben die jetzt bekannt werdenden amtlichen Zahlen ein erschreckendes Bild. Aus einem abgehaltenen Kongreß hat der Vorsteher des Statistischen Bureaus des Vundcsvcrkehrsamtes, Professor Adams, eine Zusammenstellung der Eisenbahnunfälle des I. 1888/89 (1. Juli bis 30. Juni) mitgeteilt: Es wurden getötet Beamte 2660 Fahrgäste 293 andere Personen 4076 903 verletzt 26140 2 972 4 769 zusammen 7029 ! 33 881 Davon wurden g^tet beim Wagcnkuppcln 415 durch Fallen von den Zügen . . . 598 « Hitzschläge 78 » Zusammenstöße 439 « Entgleisungen 281 » andere Zugunsällc 80 aus Planübergängen 584 « Bahnhöfen. .» 544 aus andern Ursachen 4010 verletzt 9 431 3191 412 2 293 1837 402 913 2 487 12 915 wie oben 7029 ! 33 881 Von je 295 Beamten wurde in diesem Jahre einer getötet, von je 30 einer verletzt; von der Zugbe- Art des Unfalls Beamte Reisende Andere Personen Zusammen getötet verletzt getötet verletzt getötet verletzt getötet ! verletzt Beim Kuppeln der Wagen Durch herabfallen vom Zuge oder von der Lokomotive Durch Anstoßen an über der Bahn befindliche Hindernisse Durch Zusammenstöße von Zügen Durch Entgleisung von Zügen . . Durch a.ldere dem Zuge zugestoßene Unfälle 300493 65 167 125 189 24 70 539 67572011 296 820 655 1016 45 699 7 729 107 28 26 3 26 120 445389 247 16 295 754 3729 522 410 328 2215 4869 515 634 472 2397 300493 65 311 182 737 437 424 2874 67572011 296 1313 1113 1778 695 1466 10 880 Vei Wcacübergängen In Stationen Bei andern Ursachen Zusammen 1972 20028 310 2146 3541 4135 5823 26309 Hiernach sind 1888/89 auf den Eisenbahnen der Vereinigten Staaten 5823 Personen getötet und 26309 Personen verletzt worden. Zum Vergleich sei bemerkt, daß 1888 die Zahl der auf dcn Eisen- bahnen Großbritanniens (einschließlich Irland) ge- töteten Personen 905, die Zahl der Verletzten 3826; in Deutschland 1888/89 die Zahl der auf den Eisen- bahnen getöteten Personen 558, der Verletzten 1380 betrug.
Vergleicht man die Zahl der beförderten Reisenden, so kam in den Vereinigten Staaten, woselbst 1888/89 472171343 Personen befördert wurden, ein Getöteter auf 1523133 und ein Ver- letzter auf 220024 Reisende. Im Deutschen Reich stellen sich diese Zahlcn in demselben Jahre auf 1:11111111 und 1:2777777. Welchen Gefahren die Eisenbahnbeamtcn ausge- setzt sind, geht aus nachstehender Übersicht hervor. Von 704736 Beamten verunglückten: Zahl ljetötet Verletzt Fahrbeamte Weichensteller, Signalflaggen- u. Bahnwärter Andere Beamte Vorstehend nicht aufgeführte Beamte 137 334 33 344 517 820 1179 229 536 11301 2155 6 360 Zusammen > 704 736 ^ 1972 > 20028 Nach dem Bericht des Vundcsvcrkehrsamtcs von 1892 haben sich die Eisenbahnunfälle in den Vereinigten Staaten im Vetriebsjahre vom bis noch erheblich vermehrt, wie folgende kurze Darstellung cmgicöt.' dienung wurde jeder Hundertfünfte getötet, jeder Zebnte verletzt.
Die Gesamtzahl der Angestellten erreichte 784285 Personen' an Reisenden wurden 531 Mill. und an Gülcrn 676 Mill. t befördert. Über die Eisenbahnunfälle in Britisch-Ostindien liegen folgende Angaben vor: Es wurden: 1890 1891 1892 getötet verletzt getötet verletzt getötet verletzt Reisende: Ohne eigenes Verschulden Durch eigenes Verschulden oder Unvorsichtigkeit. . . 1 42 24136 5665 135 855 42139 Zusammen 43 160 121 7.47 63 181 Bedienstete: Ohne eigenes Verschulden Durch eigenes Verschulden oder Unvorsichtigkeit. . . 10141 29 485 27156 94 529 19193 43 589- Zusammen 151 514 1^3 623 212 6X7 Sonstige Personen: Beim überschreiten von Übergängen 11 17 16 24 15 Beim nnbefugteu Betreten der Gleise (einschließlich der Selbstmörder) 232 78 302 82 316 85 Ans anderweitigen Ursachen 16 12 22 16 9 12 Zusammen ! 260 j 101 < 341 ^ 114 349 > 112 Insgesamt > 454 j 775 I 645 1084j 624 j 930 Die Gesamtzahl der Iugunfalle und der durch diese herbeigeführten Tötungen und Verletzungen von Reisenden und Vahnbcdicnstetcn betrug:
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910 1890 1891 1892 Zahl der Zugunfälle 3586 4297 4278 Reisende und sonstige Personen: Getötet . . .' 2 05 Verletzt 30 147 Bedienstete: Getötet 10 27 Verletzt 29 94 Es kam von den im Jahre sgetötetcn 2 Reisenden eine Tötung auf 5? 15c^) Reisende ^ ^ verletzten 30Reisenden eine Verletzung auf 3, l Reisende sgetöteten 65 Reisenden eine Tötung auf 1,9 Mill. 10 45 19 48 Mill. Mill. 1891 1892 l Reisende 1 verletzten 147 Reisenden eine Vcrlctznng auf 0,83 Mill. ^ Reisende sgetüteten 10 Reisenden eine Tötung auf 12,7 Mill. ) Reisende ^ verletzten 45 Reisenden eine Vcrlctznng auf 2,8 Mill. Reisende In der Kolonie Victoria in Australien ka- men in den 1.1891/93 bei einer durchschnittlichen Betriebslänge von 4552 (1891/92) bez. 4720 km l1892/93) und einer Personenbeförderung von 69 546 921 bez. 58 445 075 folgendeUnglücksfäl'le vor: Es wurden Reisende: Ohne eigenes Verschulden. . . Durch eigene Schuld Bahnbedienstete: Ohne eigenes Verschulden. . . Durch eigene Schuld Sonstige Personen: Bei Wegeübergänyen Beim unbefugten überschreiten der Gleise Aus sonstigen Ursachen . . . . 1891/92 1891 1 37 5 86 - 1 63 14 115 6 3 7 21 13 19 7 21 2 17 117 33 111 Insgesamt > 52 !342 29 j326 Die Verpflichtung der Eisenbahnen bei Eisenbahnunfälle gegen- über den Verunglückten ist im Deutschen Reich durch das Gesetz, betreffend die Verbindlichkeit zum Scha- denersatz der bei dem Betriebe von Eisenbahnen u.s.w. herbeigeführten Tötungen und Körperverletzungen, vom 7. Juni 1871 geregelt (s.Haftpflicht). An Ent- schädigungen infolge von Verunglückungen aus dem Bahnbetriebe (§. 1 des Haftpflichtgesetzes) sind 1892/93 von den deutschen Eisenbahnverwal- tungen gezahlt worden:
1) infolge von 55 Tötun- gen und 759 Verletzungen 725 349 M. einmalige Absindung, 2) infolge von 2665 Tötungen und 3775 Verletzungen 3833094 M. fortlaufende Rente; außerdem an 202 Personen 100856 M. aus Staats- pensionsfonds und an 1185 Personen 489544 M. aus Eisenbahnpensions- oder Hilfskassen. Die Ent- schädigungen infolge von Verunglückungen beim Werkstattsbetriebe (§.2 des Haftpflichtgesetzes) haben betragen:
1) infolge von 1 Tötung und 5 Ver- letzungen 355 M. einmalige Abfindung, 2) infolge von 19 Tötungen und 81 Verletzungen 56133 M. fortlaufende Rente. Zur thunlichsten Verhütung der Eisenbahnunfälle im all- gemeinen wird die stete Vervollkommnung der Eisenbahnkonstruktionen und Betriebseinrichtungen von den Eisenbahnverwaltungen mit größtem Eifer angestrebt. Von besonderer Wichtigkeit für die Sicherheit des Eisenbahnbetriebes sind die in immer weiterm Umfange zur Einführung gelangten Cen- tral-Weichen- und Signal-Stellvorrichtungen (s. d.), ferner die Einführung des Blocksignalsystems (s. d. und Eisenbahnsignale) und der kontinuierlichen Bremsen (s. Eisenbahnbremsen) und endlich die Einführung der Brückenprobe (s. d.). über die Ein- stellung von Pufferwagen zur Abschwächung der zerstörenden Wirkung von Zusammenstößen s. Be- triebsmittel (Bd. 2, S. 906 a). Die Sicherheit des Be- triebes hat sich infolge der getroffenen Maßnahmen sehr gehoben. Es ergiebt dies für die preuß. Staats- eisenbahnen die nachstehende Zusammenstellung der in der Zeit von 1886/87 bis 1890/91 aus dem Per- sonenverkehr erzielten Einnahmen und der in dieser Zeit gezahlten Entschädigungen für Unfälle, die Personen bei dem Eisenbahnbetriebe erlitten: Einnahme aus dcm Personenverkehr M. Gezahlte Entschädigungen in Proz. der Ein- nahme aus dem Personenverkehr 1886/87 172 078 784 2 859 442 1,o? 1887/88 179640642 3126805 1,?4 1888/89 189 574 560 3 068 881 1,62 1889/90 206 904 084 3114 583! 1,5i 1890/91 222 857 934 2 966 854 1,33 1891/92 231028894 2921695 1,26 1892/93 228568151 3 332 011 j 1,46 Besondere Beachtung in Beziehung auf die Ge- fährdung des Eisenbahnbetriebes beanspruchen die A chs-, die Radreifen-und die Schienenbrüchc, weshalb denselben auch von feiten der Eisenbahn- verwaltungen große Aufmerksamkeit gewidmet wird.
In der über Ächsbrüche geführten Statistik finden sich aufgezählt: die Fabriken, welche die gebrochenen Achsen geliefert;
der Monat, in dem sich der Achs- bruch ereignete (um die Witterungseinflüsse in Be- rechnung ziehen zu können);
der Name der Bahn und der Bahnstrecke, wo derselbe geschah;
die zurück- gelegte Kilometerzahl der gebrochenen Achse;
das Material und die Erzeugungsart derselben;
die Gattung der Achse und des Fahrzeugs;
die Gattung des Zuges sowie die Geschwindigkeit desselben zur Zeit des Achsbruchs;
die Folgen des Bruchs;
der Ort der Vruchstäche;
die Beschaffenheit der Vruch- fläche;
die Belastung des Achszapfens bei ordnungs- mäßiger Benutzung des Fahrzeugs;
die Belastung der Achse zur Zeit des Bruchs;
das Gewicht der Räderpaare und der Achsen;
der Durchmesser der Räder; die Ursache der Brüche.
Ahnliche Aufzeich- nungen finden in den Statistiken über Nadreifen- und Schienenbrüche statt. Verhältnismäßig am zahlreichsten kommen Achs- brüche bei Lokomotiven und Tendern vor; z. B. im I. 1887 betrugen sie im deutschen Vereinsgebiet (s. Eisenbahnverein) bei Tendern 0,49 Proz., bei Loko- motiven 0,39 Proz., bei Wagen 0,i3 Proz. der gesam- ten beobachteten Achsen. Der Einfluß der Jahreszeit auf die Achs- und Radreifenbrüche ist sehr bedeutend, indem während der kalten Monate mehr Brüche vorkommen als während der warmen Monate. Am gefährlichsten ist der Wechsel von Thauwetter und Frost, da hierdurch sog. Frostbeulen entstehen, wo- durch Stöße auf die Räder und Achsen hervor- gerufen werden. Größere Unfälle infolge von Achs- brüchen treten im allgemeinen selten ein. Nach der Vereinsstatistik sind in den 1.1890-92 von