Stockungen, welche sich im Eisenbahngeschäft ereignen.
Dieselben haben sich wiederholt, vornehmlich
aber zu der Zeit ereignet, als auf die große Zahl von
Eisenbahnen, welche in den 40er
Jahren erbaut wurden und zu ungeheuern
Kapitalanlagen lockten, eine
Reaktion erfolgte.
Sie haben dieselben
Ursachen wie die Handelskrisen (s. d.) im allgemeinen
und fallen in der
Regel mit diesen zusammen.
Störungen in der regelmäßigen Entwicklung des Eisenbahnnetzes, sind in verschiedenen Ländern zu verschiedenen
Zeiten eingetreten. Sie erscheinen in der Regel als Rückschlag auf einen vorhergegangenen, das gewohnliche
Maß überschreitenden Aufschwung im Eisenbahnbau,
[* 2] wodurch in verhältnismäßig kurzer Zeit zu große Kapitalien beansprucht
wurden. Die Eisenbahnkrisen treten dann meist in Verbindung mit allgemeinen wirtschaftlichen Krisen auf. Als die bedeutendste Eisenbahnkrise
ist die in den vierziger Jahren zu erwähnen, wo Stockungen nach und nach in fast allen Ländern eintraten,
die mit dem Eisenbahnbau mehr oder minder rasch vorgegangen waren. Auch nach den sog. «Gründerjahren»
trat 1873 eine ziemlich allgemeine Eisenbahnkrise ein. -
Vgl. Encyklopädie des gesamten Eisenbahnwesens, hg. von Roll, Bd. 3 (Wien
[* 3] 1891).