Einsiedler
krebse
(Eremitenkrebse, Paguridae M. Edw., hierzu Tafel »Einsiedler
krebse«),
Krustaceenfamilie aus der Ordnung der Schildkrebse (Thoracostraca) und der Horde der Zehnfüßer (Decapoda), Krebse mit gestrecktem Kephalothorax, langen, frei hervortretenden Augenstielen, kräftigen, gewöhnlich ungleich entwickelten Scherenfüßen, zwei Paar stummelförmigen Gangfüßen, länglichem, fast drehrundem, weichhäutigem, nur oberhalb mit einzelnen harten Platten ausgerüstetem Nachleib, welcher am sechsten Segment zwei schmale, flossenförmige Anhänge, an den vorhergehenden höchstens Beinstummel besitzt.
Die Einsiedler
krebse sind in zahlreichen
Arten über alle
Meere verbreitet, leben zum Teil aber auch auf dem Land und
suchen sich leere Schneckengehäuse (meist Turbo- und Bulimus-Arten), in welchen sieden weichen
Hinterleib bergen, wobei sie
sich mit den Fußstummeln, oft auch noch mit Saugnäpfchen anheften. Sie verlassen das Gehäuse nur, wenn es ihnen zu eng
wird, und beziehen dann sofort ein größeres. Der
Bernhardskrebs
(Pagurus Bernhardus L.), 13-16
cm lang, findet sich in der
Nordsee zahlreich am
Strand; P. Prideauxii lebt in der Tiefe des
Mittelmeers
[* 2] und ist merkwürdig wegen des regelmäßigen Zusammenlebens
mit der Mantelaktinie (Actinia [Adamsia] palliata), welche auf dem den
Krebs
[* 3] bergenden Schneckenhaus sitzt
und von ihm mit seinen
Scheren
[* 4] auf das größere Gehäuse
übertragen wird, sobald er durch sein Wachstum gezwungen ist, ein
solches aufzusuchen.