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der dramat. Spannung Eintrag thun. Mit solcher allzu freien Kompositionsweise hängt auch die Menge der scenischen Verwandlungen zusammen, die sich meist in deutschen Geschichtsdramen finden. Die Tecknik des neuern franz. Dramas hält sich von jeder Zersplitterung der Handlung fern und hat in dieser Hinsicht auch auf die neue deutsche dramat. Pro- duktion vorteilhaft eingewirkt. über elektrische Einheiten s. d. > Einheitsgefchofz, ein Geschoß, [* 3] welches die ' Eigenschaften verschiedener Geschoßkonstruktionen in sich vereinigt.
Bei allen Feldartillerien sind bisjetzt mindestens drei verschiedene
Arten
Geschosse (Grana- ten, Shrapnels,
Kartätschen) eingeführt;
in einigen
Ländern bestehen außerdem noch
Brandgranaten: auch
Sprenggranaten sVrisanzgranaten) sind neuer-
dings eingeführt oder in Einführung begrissen. Da hierdurch bedeutende Schwierigkeiten in der Muni- tionsausrüstung, im
Munitionscrsatz und in der Ausbildung der Bedienung bedingt sind, so ist jetzt das Bestreben vorhanden, Einhufer
zu
konstruieren.
Eingeführt sind sie erst in
Frankreich, wo Granat- und Shrapnelwirkung durch ein
Geschoß erzielt werden kann. In
andern
Ländern werden mit Einhufer
Versuche angestellt. Voraussichtlich wird neben diesem Einhufer jedoch auch
später die Mitführung bc- , sonderer
Sprenggranaten nötig sein. Einheitskavallerie, Bezeichnung für
Kaval- lerie, die nach
Pferdcmaterial,
Ausrüstung,
Bewaff- nung und Ausbildung zu jedem der verschiedenen Dienste
[* 4] befähigt ist, welche von der Reiterei
in den verschiedenen
Lagen gefordert werden können; sie schließt eine
Teilung in schwere und leichte
Reiterei aus und verlangt gleiche
Bewaffnung und Aus- bildung.
Näheres s.
Kavallerie. Ginheitspatrone, eine
Patrone, bei der das
Geschoß und die Pulverladung fest miteinander verbunden
sind; sie ist bei sämtlichen neuern
Ge- wehren sowie bei den Schnellfeuerkanonen kleinern Kalibers gebräuchlich
und war früher vielfach bei glatten
Geschützen eingeführt. Einhufer
ist auch Bezeich- nung für eine
Patrone, die bei verschiedenen
Ab- arten derselben Gewehrkonstruttion (Gewehr,
Büchse, Karabiner) gleichmäßig verwendet werden kann.
Einheitsschule, s. Gymnasium. ! Ginheitsstaat, s. Bundesstaat. Einheitszeit, s. Eisenbahnzeit. Ginherjer («vortrefflicher Kämpfer»),
in der fpä- iern nordifchen Mythologie die im Kampfe gefalle- nen Helden, die die Walhall bewohnen. Aus 540 Thüren, aus jeder 800 Mann, stürmen sie hervor, wenn sie einst beim letzten Kampfe den Göttern zu Hilfe eilen. Ihre Speise ist das Fleisch des Ebers Saehrimnir, ihr Trank Meth aus den Eutern der Ziege Heidrun. Während des Tages gehen sie hin- aus, um zu kämpfen, am Abend aber kommen sie zurück und verbringen die Nacht unter Zechen. Be- rühmten Helden schickt Odin Walküren oder andere Helden entgegen, um sie feierlich zu empfangen.
Ginhefen (Einheesen), zum bequemern Tra- gen und Aufhängen des Wildes geschehende Ver- richtung; man durchsticht einen Hinterlauf zwischen der starken Flechse und dem Knochen [* 5] und schiebt in den so gebildeten Spalt den andern Hinterlauf. Ginhieven, das Eindrehen der Ankerkette oder einer Trosse ss. d.) vermittelst des Spills (s. d.). Einhorn (N0ii0c6i08), Sternbild zu beiden Sei- ten des slquatow,- es emWt zahlreiche Doppelsterne und einige prachtvolle Sternhaufen.
Einhorn, Likorne, lange Haubitze, die in der russ. Artillerie seit 1756 üblich war und erst mit Ein- führung gezogener Geschütze [* 6] verschwand. Einhorn (grch. nionokerog), ein fabelhaftes, wildes, unbändiges Tier von Pferdegestalt, welches auf der Mitte der Stirn ein gerades, spitzes, ge- wundenes Horn als mächtige und gefährliche Waffe trägt. Der Glaube an das Vorhandenfein eines sol- chen Tieres ist sehr alt und weit verbreitet. Aristo- teles, Plinius und Alian wissen schon von diesem Geschöpf viel zu berichten, obgleich sie bekennen, das- selbe niemals selbst gesehen zu haben.
Als sein Va- terland ward bald
Indien, bald
Afrika
[* 7] angegeben; in Kuriositätensammlungen zeigte man häufig
den Stoßzahn des Narwals als
Horn des
Tieres. Durch diese Stoßzä'bne, die als eine große Seltenheit nach
Mittel- und Südeuropa
gebracht wurden, ist ohne Zweifel die Sage entstanden, welcher sonst keine
Thatsache zu
Grunde liegt. Das Einhufer
gehört zu den
Fabelwesen, und die auf Felswänden u. f.w., be- sonders Südafrikas, gefundenen
Zeichnungen stellen gradhörnige
Antilopen, wie z. V. die Veisa oder
Gabelantilope (Oi^x) vor, die, im Profil und ohne alle
Kenntnis der Perspektive hingezeichnet, not- wendig einhörnig erscheinen mußten.
Auch eine fos- sile Säugetiergattung wird Einhufer
genannt. tderinui.) In der Heraldik ist das Einhufer
das Wappen- tier
Englands. Einhornhöhle, Tropfsteinhöhle am südl. Rande des Harzes in der Nähe von
Lauterberg bei Scharz- feld, soll sich
gegen 300 in in den
Berg hineinziehen und ist wichtig wegen der vielen Funde von
Knochen vorweltlicher Säugetiere, z. B. des
Höhlenlöwen und
Höhlenbären; auch berichtet die Sage von dem
Hörne des fabelhaften Einborns. Sie trägt
an der Felswand die
Inschrift:
«Friedrich
Schiller 1792» und wird daher auch Schillerhöhle genannt.
Einhufer
(soliäuiiZula), eine Ordnung der mit Hufen verfehenen Säugetiere, die unter den Haus- tieren durch das
Pferd
[* 8] und
den Esel vertreten wird. Die wesentlichen Charaktere liegen in dem Zahnsystem und der
Bildung der Füße.
Der Schädel ist lang- gestreckt, die
Stirn stach, die
Kiefer vorgezogen; oben und unten finden sich sechs Schneidezähne,
dann eine lange Zahnlücke, in welcher nur ein kleiner rudimentärer Eckzahn steht, der erst spät durchbricht, hierauf in
jeder Kieferhälfte fechs
Backzähne, also im ganzen 24, deren ebene Kaustäche vier mannigfach gewundene
Schmclzleisten zeigt.
Bei sämtlichen vier Füßen sind die obern Knochen nur kurz und im Fleisch des Rumpfes fast verborgen, die der Mittel- hand und des Mittelfußes aber sehr lang und stark. Die Knochen der Hand- und Fuhwurzel sind nur klein und in zwei Reihen gestellt, dann folgt der sehr lange, schwere Mitteltnochen der einzigen ausgebildeten Zehe, welcher gewöhnlich das Schienbein längsten Teil des Beins bildet. An seinem obern Ende hängen noch zwei kleine griffelförmige Fort- fätze, Rudimente der nicht ausgebildeten zweiten und vierten Zehe. Die Zehe selbst besteht aus drei verhältnismäßig kleinen und kurzen Knochen, von denen die beiden obern die gelenkige Fessel bilden, während das verbreiterte Endglied in dem breiten und bohen, halbmondförmigen Hornhufe steckt. Die Haut [* 9] ist kurz und dicht behaart, der lange Hals mit einer Mähne, der kurze Schwanz wenigstens mit einem Haarbüschel versehen. Es sind gesellige, äußerst intelligente Tiere, die weite ¶