Einfalt
,
die
Beschaffenheit dessen, was nur wenige
Bestandteile hat, sich auf das Wesentliche beschränkt,
schmucklos ist, oder was eine
Zusammensetzung und Vermischung mit anderm nicht hat oder merken läßt; in diesem
Sinn ist ursprünglich
Einfalt
mit Einfachheit gleichbedeutend. Jetzt gebraucht man Einfalt
sowohl in lobendem als in tadelndem
Sinn; in ersterm, wenn von der
Einfalt
des
Herzens, in letzterm, wenn von der des
Verstandes die
Rede ist. Wessen Verstandeskräfte nur so weit
ausgebildet sind, daß er höchstens dazu taugt, ähnlich wie ein
Pinsel in des Malers
Hand,
[* 2]
Werkzeug in der
Hand eines andern
zu sein, ist ein Einfalt
spinsel. der
Sitten bedingt ein naturgemäßes äußeres
Leben; Einfalt
in den schönen
Künsten oder
ästhetische Einfachheit besteht in der ungekünstelten Zusammenstimmung aller Teile eines Kunstwerkes zu einem harmonischen
Ganzen, im
Gegensatz zu prunkender Effekthascherei und Überladung.