Einbeizen
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Getreidesamen vor der Aussaat mit düngenden (Samendüngung) oder beizenden trocknen oder feuchten Stoffen behandeln, namentlich mit gepulvertem Kalk, Glaubersalz, Knochenmehl, Gips, [* 2] Kupfervitriol bestreuen und dann mit Jauche tränken, einesteils um Keimung und Wachstum desselben dadurch zu befördern, andernteils um die Keimkraft schlechter Samenkörner und die äußerlich an den Körnern haftenden Sporen der Brandpilze, besonders der des Weizens, zu töten, hier und da auch, um Ungeziefer abzuhalten (Ruß z. B. gegen Erdflöhe).
Zum Zweck der Düngung gibt man derartige Substanzen nur noch selten. Speziell die Keimung fördernde Beizmittel werden in großer Zahl angepriesen - selbst um alte Samen [* 3] wieder keimfähig zu machen. Die weitaus meisten sind schädlich, Salzsäure in 100facher Verdünnung nur bei Samen förderlich, welche infolge sehr fester Samenschale schwer keimen. Weizen beizt man am besten mit einer Lösung von 1 kg Kupfervitriol für je 5-6 hl. Man löst den Vitriol in heißem Wasser und setzt dann so viel kaltes zu, bis der Same etwa eine Hand [* 4] hoch mit Wasser bedeckt ist.
Nach 6-12stündigem Einquellen und häufigem Umrühren breitet man den
Weizen aus und sticht ihn häufig
um (d. h. wendet ihn mit der
Schaufel). Nach 24
Stunden
ist er trocken genug, um gedrillt werden zu können. Ein längeres Einquellen
und eine stärkere Verwendung von
Kupfervitriol beeinträchtigen die Keimkraft ganz wesentlich. Sehr empfehlenswert ist auch
das Einbeizen
mit xanthogensaurem
Kali, und zwar genügen 1-2
Stunden Quellzeit in einer
Lösung von 0,5 Proz.,
also 0,5 kg auf 100
Lit.
Wasser.
Die nachteilige Wirkung auf die Keimkraft ist weit geringer als beim Vitriol. Man darf nur solche Körner verwenden, welche nicht oder nur sehr vorsichtig durch Dreschmaschinen [* 5] gegangen sind, weil zu rascher Gang [* 6] derselben viele Körner äußerlich verletzt, wodurch die Beize eindringen und den Keim töten kann. Kartoffeln schützt man gegen Faulen durch Einbetten in Asche, staubtrocknes Knochenmehl, Kalkpulver oder Gips, und dieselben Materialien kann man auch mit Vorteil beim Legen der Knollen [* 7] verwenden.