Eieröl
,
das
Fett des
Dotters, wird aus dem hart gekochten, im
Wasser- oder
Luftbad getrockneten
Dotter der Hühnereier
durch
Pressen zwischen erwärmten Eisenplatten
(Ausbeute 1-1,5 Proz.) oder durch
Ausziehen mit
Petroleumäther
gewonnen. Aus dem ätherischen
Auszug verjagt man den
Petroleumäther durch mäßiges Erwärmen. Das Eieröl
ist hochgelb, dickflüssig,
von angenehmem
Geschmack und erstarrt sehr schnell bei niederer
Temperatur. Es verleiht dem
Haar
[* 2] und der
Haut
[* 3] eine so eigentümliche
samtartige Weichheit wie kein andres
Fett und ist deshalb auch in der
Weißgerberei zur Behandlung der
Lämmer- und
Ziegenfelle, aus welchen feine
Glaceehandschuhe verfertigt werden sollen, unentbehrlich.
Das Eieröl
wird äußerst leicht ranzig, kann aber gereinigt und haltbar gemacht werden, indem
man es mit Alaunlösung anhaltend
auf 60° erhitzt und filtriert. In verschlossenen
Flaschen hält es sich dann sehr gut und ist gleich
geeignet für technische wie medizinische
Zwecke. Das Eieröl
läßt sich leicht verseifen, und die so erhaltene
Seife verleiht
der
Haut eine große Zartheit. Man mischt sie für kosmetische
Zwecke auch mit
Eigelb und
Stärkemehl. Zu medizinischen
Zwecken
wird das Eieröl
nur selten angewendet, im
Handel wird es häufig verfälscht.