Eider
(ursprünglich Ägyr Dör, »des Meergottes Thor«),
Fluß in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, [* 2] entspringt auf dem holsteinischen Landrücken beim Gut Schönhagen südlich von Kiel, [* 3] berührt, bez. durchfließt, zuerst in nördlicher Richtung gehend, den Barkauer oder Bothkamper See, den Westen- und Flemhuder See, wendet sich sodann über Rendsburg [* 4] westwärts, indem er, den Grenzfluß zwischen Schleswig [* 5] und Holstein bildend, mit großen Krümmungen weite Marschgegenden durchfließt, welche durch kostspielige Eindeichungen vor den Überschwemmungen des Flusses geschützt werden, und mündet bei Tönning nach 188 km langem Lauf in die Nordsee.
Bei
Friedrichstadt ist die Eider
im
Mittel 180, bei
Tönning über 300 m breit und 4-5 m tief.
Noch weiter unterhalb
verbreitert sich die Mündung bis zu 12 km. Die natürliche
Schiffahrt des wasserreichen
Flusses beginnt bei
Rendsburg. Eine
große Bedeutung hat er erhalten durch seine
Verbindung mit dem
Kieler Busen mittels des Eider
kanals, welcher die
Ost- und
Nordsee
verbindet. Derselbe, 1777-84 angelegt, tritt aus der Eider
, wo sie die Wendung nach W. macht,
und mündet bei Holtenau. Er hat 3,6 m Wassertiefe und 30 m obere
Breite,
[* 6] und da die Eider
diese Größenverhältnisse bis
Rendsburg
teilweise nicht hat, so ist sie bis dahin ebenfalls kanalisiert. Die ganze
Länge des künstlichen Wasserwegs
beträgt 45 km. Der Gesamtverkehr durch die Holtenauer
Schleuse betrug 1884: 4321
Schiffe
[* 7] und
Boote. Das
Fahrwasser des
Kanals
ist durch das dänische
Patent vom dem Herzogtum
Schleswig zugesprochen. Seit
Karls d. Gr. Zeit hieß die Eider
Romani
terminus imperii und wurde 1027 vom
Kaiser
Konrad II., mit Aufgebung der
Mark
Schleswig, als Reichsgrenze
vertragsmäßig anerkannt.