forlaufend
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Nachsprechen oder Ablesen der Eidesformel unter
Erhebung der rechten
Hand,
[* 3] an dessen
Stelle bei
Stummen, wenn sie schreiben können,
Abschreiben und Unterschreiben der Eidesformel, andernfalls Ableistung des Eider
durch Zeichen mit Hilfe eines Dolmetschers
tritt (Civilprozeßordn. ߧ. 444, 445; Strafprozeßordn. §. 63). Nur Mitglieder von
Re- ligionsgesellschaften, denen besondere
Gesetze den Gebrauch gewisser Beteuerungsformeln gestatten, z. B. die
Mennoniten, dürfen sich dieser Formeln statt des Eider
bedienen
(Civilprozeßordn. §. 446; Strafprozeßordn. §. 64);
Anträge auf Einführung des bürgerlichen Eider
, d. h. Fortlassung jeder
reli- giösen Veteuerungsformel, sind im
Deutschen
Reichs- tag abgelehnt.
Ein Zeuge, der die Eidesleistung, wenn auch nur weil die Formel seinen religiösen
Anschauungen widerspricht,
verweigert, wird behan- delt, als wenn er sein Zeugnis verweigert. (S. Zeug- niszwang.) Die Landesherren und die Mitglieder
der landesherrlichen Familien einschließlich der fürstl. Familie Hohenzollern
[* 4] leisten Eider
in ihrer Wohnung ordn.
§8. 441, 444; Strafprozeßordn. §. 71). Wegen der früher üblichen Berührung der
Evan- gelien, des
Kreuzes, von
Reliquien wurde der Eider
ein körperlicherE. genannt; wegen
Erhebung der
Hand heißt er ein leiblicher Eider;
wegen
der Nach- sprechung der vom Abnehmenden vorgesprochenen Worte ein gelehrter Eider
Über die
Strafen gegen die Verletzung der Eidespflicht
s.
Falscheid und Eidesbruch.
Eid Name mehrerer Kirchspiele und Güter in Norwegen, [* 5] bezeichnet eigentlich tief eingesenkte flache Pässe zwischen den 1000 m und darüber hohen Bergen [* 6] aus einem Thal [* 7] in das in entgegengesetzter Rich- tung streichende. Eidam, der alte deutsche Name für Schwieger- sohn, jetzt aus der Umgangssprache verschwunden. Eidechse, kleines Sternbild am nördl. Himmel, [* 8] dessen hellster Stern vierter Größe ist. Bemerkens- wert ist in dem Sternbild ein fünffacher Stern, Nr. 3922 des Struveschen Doppelsternkatalogs, so- wie ein grob zerstreuter Sternhaufen mit vielen hellen Sternen, etwa 16 ^ im Durchmesser.
Eidechsen [* 9] (I^eertiäHch, eine zu der Gruppe der Spaltzüngler (?i38i1iuFuiH) gehörige Familie der Echsen (s. d.) mit etwa 80 vorzugsweise paläarktischen Arten. Es sind Tiere mit schlankem Körper und langem Schwänze, deren Zunge an der Wurzel [* 10] keine Scheide besitzt. Die Bekleidung des Kopfes besteht aus breiten Schildern, die des Leibes aus kleinen gekörn- ten, die des drehrunden, sehr spitz endigenden Schwan- es aus ringförmig angeordneten langen Schuppen.
Die Eider
ersetzen den sehr leicht abbrechenden Schwanz in kurzer Zeit. Von vesonderm Interesse
ist das Genus 1^061-tH, dem die in
Deutschland
[* 11] heimischen vier Eider
sämtlich angehören.
Alle Eider
sind bewegliche, mun- tere
und verhältnismäßig kluge
Tiere, die besonders trockne, sonnige Gegenden lieben. ^ie nähren sich ausnahmslos von
Insekten,
[* 12] kleinen Schnecken
[* 13] und
Würmern, verschmähen jedoch auch ihre
Eier
[* 14] und
Jungen nicht. Im Herbst verkriechen
sie sich in die Erde, um hier, gewöhnlich in größern Gesellschaften, bis zum
Frühjahre zu schlafen.
Das Weibchen legt vier Wochen nach der im Mai erfolgten
Begattung 6-8 schmutzigweiße, weichschalige
Eier an einen feuchten
Ort; die
Jungen schlüpfen im
August oder September aus. Die Eider
haben viele Feinde, V darunter namentlich
verschiedene Schlangen.
[* 15] Es
giebt vier deutsche Eidechsenarten. Die gemeine Eidechse, Zauneidechse (I^certa stir^ium 2)a^.,
aMsN^s.
Tafel: Echsen I,
[* 1]
Fig. 2), lebt in allen mildern
Ländern Europas nördlich der
Alpen
[* 16] und selbst noch im
Süden
Skandinaviens,
ist etwa eine
Spanne lang, meist graubraun, seltener gelb- oder blaugrün gefärbt, mit in Längsreihen
geord- neten schwarzen Flecken auf dem Rücken und gelblicher oder grünlicher, schwarzgefleckter Bauchseite.
Größer und schöner gefärbt ist die bis 40 cm lange grüne Eidechse (I^cLrta. viriäis ^essn., s.Taf.I, [* 1] Fig. 1), die über den ganzen Körper glänzendgrün (das Männchen zur Paarungszeit oft an der Kehle und am Kopfe blau untermischt), auf dem Bauche gelblich ungefleckt ist. Sie lebt nur in Mittel- und Süd- europa, in Deutschland bis Heidelberg. [* 17] Eine eben- falls mehr südliche, aber noch im Rheinthale vor- kommende, nur bis 19 cm lange Art ist die Mauer- eidechse ll^cm-ta inur^liZ _^me?-., s. Taf. I, [* 1] Fig. 3), ein äußerst bewegliches Tier von auf dem Rücken grauer, mit fleckiger und wolkiger Zeichnung durch' setzter Färbung, in den Seiten blauen Flecken und auf weißlichem Bauche mit gelben oder braunen Flecken.
Die Mauereidechse variiert außerordent- lich, sodaß man von ihr eine ganze AnzahsVarie- täten unterschieden
hat. Nicht eierlegend wie die übrigen, sondern lebendiggebärend ist die
Berg- oder Waldeidechse (I^cei-ta. vivipara «/ac^.,
s. Taf. 1,
[* 1]
Fig.
[* 18] 4), die waldige, bergige Gegenden
liebt und hoch in die
Gebirge hinaufgeht. Sie mißt 16 cm und ist auf dem Rücken braun mit weißlichen Flecken, am
Bauche safrangelb oder weißlich, schwarz ge- sprenkelt. Die nur in Südeuropa heimische
Perl- eidechse (I^ckrta ocsIiHtiz.
Att^.), von braun- grauer Färbung, mit an den Seiten befindlichen grünlichen, schwarz umrandeten Augenstecken, ist
die größte europ. Art und mißt 60 cm. Gidechsenbund,
Bund des
Adels im
Ordens- lande
Preußen,
[* 19] der 1397 zur Erlangung
ständischer
Rechte gegenüber den
Deutschen Rittern gegründet wurde. In eine Verschwörung gegen den Hoch- meister
Heinrich
von Plauen
[* 20] verwickelt, verlor der
Bund seinen Anführer
Nikolaus von Renys, der hingerichtet wurde. Später vereinigte er sich
mit dem preuß.
Bunde.
Eider, Pässe, s.
Eid (geogr.). Gider oder
Ey der,
Fluß in der preuß. Provinz
Schleswig-Holstein,
[* 21] entsteht 14
Kin südlich von Kiel
[* 22] aus den Zuflüssen des kleinen Sees von Nedder, stießt zunächst nördlich, dem
Grieben-
und Voth- kampersee zu, wendet sich südlich nach Beesoorf, dann nördlich bis nahe an Kiel zum Schulensee. Von hier erreicht
sie den Westensee und bildet seinen nördl. Abfluß zum Flemhudersee. Sie
wendet sich dann bei Landwehr als Grenzfluß zwischen Holstein und
Schleswig
[* 23] westwärts über Rendsburg
[* 24] und Friedrichstadt,
durchzieht mit großen
Krümmungen weite Marschgegenden, die durch Eindeichungen vor ihren
Überschwemmungen geschützt sind,
und mün- det, rechts verstärkt durch die
Sorge und
Treene (s. d.), nach einem Laufe von 185 km bei
Tönning
in die Nordsee. Bei Friedrichstadt ist die Eider
180, bei
Tönning über 300 m breit und 4-5 ni tief; weiter unterhalb erweitert
sich die Mündung zu 11 Km
Breite.
[* 25] Das
Flußgebiet umfaßt 3400 Schiffbarkeit beginnt bei Rendsburg, und sie stellt durch
den Eider
kanal ts. d.) die Verbindung mit der Ostsee her. Als Grenzfluh hat die Eider
histor.
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