Eichthal
(Eichtal), Gustave d', franz. Hellenist und Ethnograph, geb. zu Nancy [* 2] aus einer deutschen israelitischen Bankiersfamilie, wurde nach seinem Austritt aus dem Collège ein Schüler Comtes und war seit 1829 eins der thätigsten Mitglieder des Saint-Simonismus, in dessen Dienst er einen großen Teil seines Vermögens opferte. Nach Auflösung der Gesellschaft verweilte er längere Zeit in Griechenland, [* 3] wurde nach seiner Rückkehr Mitbegründer und Sekretär [* 4] der Société d'ethnologie und veröffentlichte in deren Memoiren »Histoire et origine des Foulahs ou Fellans« (1841) und »Études sur l'histoire primitive des races océaniennes et américaines« (1845),
denen die »Lettres sur la race noire et la race blanche« (mit Ismail Urbain, 1839) vorausgingen. Seinen Studien nach dieser Richtung hin liegt stets eine soziale und humane Idee zu Grunde. Von seinen übrigen Schriften sind zu nennen: »Les évangiles« (1863, 2 Bde.),
worin er das Christentum als das Ergebnis und die Weiterentwickelung der jüdischen Religion in Verbindung mit der griechischen und römischen Bildung darstellt, ein Gedanke, der auch dem spätern Werk: »Les trois grands peuples méditerranéens et le christianisme« (1865),
zu Grunde liegt;
ferner: »Del' usage pratique de la langue grecque« (mit Renieri, 1864);
»Les origines bouddhiques de la civilisation américaine« (1863);
»La sortie d'Égypte d'après les récits combinés du Pentateuque et de Manéthon« (1872);
»Mémoire sur le texte primitif du prémier récit de la création« (1875);
»Le [* 5] site de Troie« (1875);
»Socrate et notre temps« (1881) u. a.