mehr
einsetzte. Durch die
Wallfahrten zu den 870 hierher gebrachten Gebeinen der heil. Walpurgis und zum
Grabe des heil. Wilibald
hob sich der neue Bischofssitz und erhielt schon 908
Stadtrecht,
Zoll-, Münz- und Marktrecht. Im Dreißigjährigen
Kriege wurde
Eichstätt
[* 3] 1632 von Gustav
Adolf, 1634 vom Landgrafen
Johann von Hessen
[* 4] gebrandschatzt, ebenso später (1703, 1800,
1805) von den
Franzosen.
Das
Bistum Eichstätt
hatte 1305 bei dem Aussterben der
Grafen von Hirschberg
[* 5] deren ausgedehnte Besitzungen geerbt und sich nach und
nach zu einem der reichsten Hochstifte
Deutschlands
[* 6] emporgeschwungen. Es umfaßte 1785 ein Gebiet von 1100 qkm mit 57000 Eichstätt
in 8 Städtchen, 14 Marktflecken, 200 Dörfern
u. s. w., hatte 250000
Fl. Einkünfte und wurde 1802 säkularisiert und der
Krone
Bayern
[* 7] eingeräumt, kam jedoch noch in demselben
Jahre an den
Großherzog Ferdinand von
Toscana, der es 1805 wieder an
Bayern abtrat. 1817 ward die Stadt mit einem
Teile des
Fürstentums als freie Standesherrschaft an Eugen
Beauharnais überwiesen, der davon als Schwiegersohn
des Königs von
Bayern den
Titel eines Fürsten von Eichstätt
und von der Landgrafschaft Leuchtenberg (s. d.)
den
Namen
Herzog von Leuchtenberg erhielt. Doch verkaufte das Haus Leuchtenberg 1855 das Fürstentum an
Bayern. Das
Bistum, welches
zur Kirchenprovinz
Bamberg
[* 8] gehört und dem Erzbistum
Bamberg untergeordnet ist, wurde gemäß dem 1817 zwischen
Bayern und dem Papste abgeschlossenen
Konkordat und der
Cirkumskriptionsbulle von 1821 neu errichtet. Es hat 204 Pfarreien und
Pfarrkuratien, 368 Welt- und 26 Ordenspriester, 2 Diöcesananstalten und 17
Dekanate. -
Vgl. Lefflad, Regesten der
Bischöfe
von Eichstätt
(2 Bde., Eichstätt
1871-74);
Sax, Die
Bischöfe und Reichsfürsten von Eichstätt
745-1806 (2 Bde.,
Landshut
[* 9] 1884-85).