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dem Ausscheiden lsowie auch bei später etwa erfol- gender
Beförderung zum Offizier) lebenslänglich ge- währt. Der
Anspruch
erlischt mit dem
Verlust der Ehrenzeichen infolge strafgerichtlicher
Verurteilung. Ehrfurcht, der höchste
Grad der Ehrerbietung,
das Gefühl der
Hingabe an dasjenige, was man höher schätzt als sich selbst, sei es eine
Person oder
eine geistige Macht, wie Vaterland,
Wissen- schaft,
Kirche,
Staat, Menschheit, Gottheit. Das
Kind empfindet Ehrsucht
gegen die Eltern
als die sür es sorgenden
Personen, denen es sich zur Leitung zu überlassen hat.
Einzelne
Personen können, ohne notwendigerweise an geistiger Macht die übrigen zu überragen, deren Ehrsucht
beanspruchen,
wenn sie als
Träger
[* 3] und Repräsentanten ehrfurchterweckender Ideen erscheinen. In solchen Fällen bezeichnet
man das Ehrfurchterweckende als erhaben, groh oder majestätisch, wie man z. B. den
Regenten der
Staaten Majestät zuerkennt.
Die tiefste und vollkommenste Ehrsucht
ist die sich auf die höchste und lebendigste Macht in und über allen
Personen beziehende
religiöse Ehrsucht
Ehrgefühl, s. Ehre.
Ehrgeiz, der heftige
Trieb nach der ösfent- ! lichen
Anerkennung unsers persönlichen Werts, der in seiner gesunden und -natürlichen
Gestalt Ehrge- fühl und Ehrliebe heißt (s. Ehre). Das dem Ehrsucht
als ' Leidenschaft
beigemischte Krankhafte fängt erst da an, wo einem
Menschen mehr an jener
Anerkennung ! gelegen ist als
am Guten selbst. l ^/i?'/z.,bei botan.
Namen
Abkürzung für
Fried- rich Ehrhart,
Botaniker, geb. 1742 zu Kolderbank im Kanton Bern,
[* 4] war
erst Apotheker, studierte als Apothekergehilfe in
Stockholm
[* 5] unter Vergius und in Upsala
[* 6] unter Linns und starb 1795 als kurfürstl.
Botaniker am Garten [* 7] zu Zerrenhausen bei Hanno- ver. Seine Herbarien veröffentlichte er in Form von Dekaden («I'iHnta.L crypto^ainieak 34 D6cc.; ^ (^iHni3.rig.6, (^ramina, 6t ^risMaloilißkk 14 Decc. etc.»); außerdem fchrieb er «Beiträge zur Natur- kunde» (7 Bde., Hannov. und Osnabrück [* 8] 1787-92). Ghrhardt, Adolf, Historienmaler, gcb. zu Berlin, [* 9] wurde als Schuler von C. Sohn ^ und N. Schadow in Düsseldorf [* 10] in der histor. Ma- lerei ausgebildet, dann GehilfeVendemanns bei den Schloßmalereien in Dresden [* 11] und 1846 dort Pro- fessor der Akademie.
Seine Werke sind meist Stoffen der mittelalterlichen Poesie und Geschichte entnom- men oder religiösen Inhalts; so Meliscndis und Rudello, nach'Uhland (1841), Rinaldov Absckicd von Armida ll842), Traum des Dante, Karl d. Gr. an der Leiche seiner Gemahlin Fastrada (1860). Einer andern Richtnng gehören an: Karl V. in ! St. Just (1854), Versöhnung Ludwigs des Bayern [* 12] ^ und Friedrichs von Ofterreich, Luther als Junker Georg und die beiden schweiz. Studeuten in Jena [* 13] (1864; Museum zu Leipzig). [* 14] Zu seinen Bildern religiösen Inhalts gehören: Verkündigung Maria, Maria Magdalena am Grabe Ehristi, Himmelfahrt Christi (Altarbild in der Kirche zu Crostewitz; 1865). Ferner hat er auch eine Reihe von Porträten ange- fertigt. Endlich führte er 1871 - 76 drei Wand- ! gemälde in der Aula des Gymnasiums zu Vautzen ^ aus, welche die kulturgeschichtliche Entwicklung der Wissenschaften vorstellen, außerdem an der Decke: [* 15] Emzug Christi in Jerusalem, [* 16] Kreuztragung und die vier Evangelisten. Er bearbeitete Bouvicrs «Hand- buch der Ölmalerei» (6. Aufl., Vraunsckw. 1882) und verfaßte «Die Kunst der Malerei. Eine Anlei- tung zur Ausbildung für die Kunst » (ebd. 1885). ! Ehringshaufen, Dorf im Kreis [* 17] Wetzlar [* 18] des pveuß.
Reg.-Bez. Koblenz, [* 19] an der Dill und an der Linie Deutz-(Köln-)Giehen der Preuß. Staatsbah- nen, bat (1890) etwa 1100 E.,Post,Telegraph, Amts- gericht (Landgericht Limburg) [* 20] und Eisenerzbergbau. Ehrlich, Alfr. Heinr., Musikschriftsteller, geb. zu Wien, [* 21] bildete sich unter Henselt und Thalberg zum Pianisten aus, wurde 1852 Hospianist des Königs von Hannover [* 22] und lebt seit 1862 als Musiklehrer und Musikreferent in Berlin; 1875 erhielt er den Professortitel. Außer den Ro- manen: «Abentener eines Emporkömmlings» (ano- nym, 2 Bde., Franks, a. M. 1858),
«Kunst und Handwerk» (anonym, 3 Bde., ebd. 1861) veröffent- lichte der zu den hervorragendsten Berliner [* 23] Musikkritikern gehört, die Schriften: «Schlaglichter und Schlagschatten aus der Musikwelt» (Berl. 1872), «Die Musikästhetik in ihrer Entwicklung von Kant bis auf die Gegenwart» (Lpz. 1881),
«Novellen aus dem Musikleben» (Berl. 1884),
«Lebenskunst und Kunstleben» (2. Aufl., ebd. 1886),
«Wagnersche Kunst und wahres Christentum» (ebd. 1888),
«Musik- studium und Klavierspiel» (ebd. 1891),
«Klavier- spiel und Zeitideen» (ebd. 1893),
«Dreißig Jahre .Nünstlerleben 1862-1892» (ebd. 1893) u. a. Ehrlicher Makler, sprichwörtlich gewordenes Citat aus einer Neichstagsrede des Fürsten Bismarck vom worin er, als der Plan eines in Berlin zur Regelung der Orientfragen abzuhal- tenden europ. Kongresses aufkam, die Stellung Deutschlands [* 24] dahin präcisierte, daß diesem die Rolle der Friedensvermittelung zufalle, daß es aber nicht den Schiedsrichter spielen solle, sondern vielmehr die Rolle eines ehrlichen Maklers, der das Geschäft wirklich zu stände bringe.
Ehrliebe, s. Ehre. Ehrlosigkeit (lat. int^inia), der Znstand, in dem
eine
Person wegen ihres Verhaltens und dessen Folgen der Ehre (s. d.)
beraubt worden ist; sie wurde im deutschen
Recht vielfach als gleichbedeutend mit der Infamie des röm.
Rechts angesehen und
als Folge begangener Verbrechen dann angenommen, wenn der Verbrecher durch
Strafurteil für ehrlos er- klärt oder eine entehrende
Strafe an ihm vollzogen war. Die Wirkungen der Ehrsucht
waren
Ausschließung aus der Zunft, Unfähigkeit, ein
Zeugnis abzugeben, und
Verlust des
Adels.
Die Ehrsucht
konnte aufgehoben werden durch den Landesherrn; dieser erteilte Wie- dereinsetzung in den vorigen
Stand (reätiwtio
t'^m^6). Die
Strafgesetzgebung hat schon vor dem Reichsstrafgesetzbuche fast überall diese Ehrsucht
beseitigt. Ghrmann, Francois
Emile, franz.
Maler,^ geb. 5. «Hcpt. 1833 zu
Straßburg,
[* 25] bildete sich in der I^cole äL5 d63^ix-aN8 in
Paris
[* 26] zunächst zum
Architekten ans, ging aber dann zur Malerei über
und wurde
Schüler von Glcyre. 1865 stellte er sein erstes
Ge- mälde, cinc angelnde
Sirene
[* 27] darstellend, in
Paris mit glänzendem
Erfolg aus. Diesem folgten: Der Eroberer, Die vonTheseusverlasseneAriadne (1873; Aquarell), Die an dcrSonnevorübergehende
Venus (1875). Später pflegte er die dekorative
Richtung der Malerei; fo malte er das Deckenbild für den
Palast der Ehrenlegion,
Die
Musen
[* 28] (1877); dann 1879 zur Verherrlichung der Weltausstellung:
Paris, die Nationen zum Wettstreit in Kunst und In- dustrie
einladend, Die Weisheit, Künste und In- dustrie vereinigend (1884), sowie
den kunstgeschicht- lichen Fries im.Hotel
Girard. Ehrsucht
, s. Ehre.
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