Egle
,
Joseph von, Baumeister, geb. zu Dellmensingen in Württemberg, [* 2] besuchte die Polytechnischen Schulen in Stuttgart [* 3] und Wien, [* 4] dann 1839‒41 unter H. Strack und C. Bötticher die Akademie in Berlin. [* 5] 1842‒47 bereiste er im Auftrage L. von Försters als Korrespondent der «Allgemeinen Bauzeitung» Norddeutschland und England, 1848 Italien. [* 6] 1850 wurde er zum Professor am Stuttgarter Polytechnikum, 1857 zum Hofbaumeister, 1884 zum Hofbaudirektor und Vorstand der königl. Bau- und Gartendirektion in Stuttgart ernannt.
Seine Hauptarbeiten sind: das Polytechnikum in
Stuttgart (1860‒65), der innere Umbau des königl. Schlosses
(1864‒67), die neue Baugewerkschule (1867‒70) und die frühgot. Marienkirche (1872‒79) daselbst und die kath.
Kirche in
Tübingen
[* 7] (1876‒78). Von seinen Kirchenrestaurationen sind zu nennen: diejenige der Frauenkirche in
Eßlingen,
[* 8] der
Heilig-Kreuzkirche in Schwäbisch-Gmünd, der Stadtkirche in Weil der Stadt und des bischöfl. Domchors in Rottenburg.
Seit 1855 ist Egle
auch Beirat bei der Münsterrestauration in
Ulm.
[* 9] Er verfaßte u. a. eine
Beschreibung
des
Ulmer Chorgestühls und Monographien über die Frauenkirche in
Eßlingen, die Stiftskirche zu Wimpfen im
Thal
[* 10] und über
das
Kloster Hirsau. 1852 begründete er die Methode der Schattierung regelmäßiger Körperflächen, deren Grundzüge in
vielen polytechnischen Schulen gelehrt werden.