Egle
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Joseph von, Architekt, geb. 1818 zu Dellmensingen in Württemberg, [* 2] bildete sich an den polytechnischen Schulen zu Stuttgart [* 3] und Wien, [* 4] dann an der Akademie zu Berlin, [* 5] später auf Reisen in Italien, [* 6] England und Frankreich. Als Professor an der polytechnischen Schule zu Stuttgart angestellt, gab er diese Stelle wieder auf, nachdem ihn der König von Württemberg 1857 zum Hofbaumeister ernannt hatte, behielt aber die Direktion der Baugewerkschule. Seine Hauptwerke sind: das Polytechnikum in Stuttgart (1860-63), der innere Umbau des nordöstlichen Flügels des königlichen Schlosses (1864-67), die neue Baugewerkschule (1866-70) und die gotische Marienkirche daselbst (1872-79). Auch leitete er die Restaurationen der Frauenkirche zu Eßlingen [* 7] und der Stiftskirche zu Urach. Er verfaßte unter anderm eine Beschreibung des Ulmer Chorgestühls in den »Baudenkmälern aus Schwaben« (Stuttg. 1867),
dann »Schattierlehre der Oberflächen regelmäßiger Körper« (das. 1855),
worin er eine neue Theorie aufstellte, und gab »Photographische Ansichten von öffentlichen Gebäuden etc. in Stuttgart und Umgebung« heraus. Er wurde 1863 zum Oberbaurat ernannt.