Egest - Egge
Egge
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Egge,
Egge,
Pflicht - Pflug
* 3
Pflug.
[* 1]
Ackergerät, welches den
Boden nach der Bearbeitung mit dem
Pflug
[* 3] pulvern und ebnen,
oben auf dem
Boden
liegende Erdklöße zertrümmern, den
Dünger verteilen und
unter die
Erde mischen, die
Saat unterbringen und
Unkräuter zerstören
soll. Die Egge
wirkt vornehmlich durch den
Stoß, weniger durch die schneidende
Wirkung der Egge
nzähne; sie wird durch ihre
eigne
Schwere in den
Boden gedrückt. Dabei geht sie nicht in gerader
Richtung wie der
Pflug, sondern schlängelt
sich, um ihren
Angriff auf den
Boden von verschiedenen Seiten auszuüben.
Diese eigentümliche
Bewegung entsteht durch die verschiedenen
Widerstände, welche die Egge
nzähne bei der
Arbeit finden; bei
Steigerung derselben bleibt der betreffende Teil in der Fortbewegung zurück. In manchen
Fällen, namentlich wenn die Egge
zum
Zertrümmern der harten Erdklöße benutzt wird, muß dieselbe, um einen wirksamen
Stoß auszuüben, mit
erhöhter
Geschwindigkeit arbeiten; bei andern Bodenbearbeitungsgeräten ähnlicher Art, z. B.
den
Grubbern, ist die Leistung dagegen unabhängig von der
Geschwindigkeit.
Zahnausschlag - Zähne
* 4
Zähne.
Eine gute Egge
muß derartig angeordnet sein, daß jeder
Zahn derselben eine
Reihe zieht, welche von den beiden
nebenstehenden gleichweit entfernt ist. Die
Zähne
[* 4] müssen genau gleich stark und gleich lang sein, sie werden aus Schmiedeeisen
oder
Holz
[* 5] gefertigt. Hölzerne
Zähne eignen sich
nur für leichte
Arbeit. Die Zahl der
Zähne eines Egge
nsatzes soll 42 nicht
überschreiten, die geringste Zahl ist 12. Gewöhnlich wendet
man in einem festen Egge
nrahmen 20-24
Zähne
an. Wird der
Rahmen zu groß, so akkommodieren sich die
Zähne nicht den Unebenheiten des
Bodens; daher ist es praktisch, mehrere
(3-4)
Sätze durch
Gelenke oder kurze
Ketten zu verkuppeln, wobei jeder
Satz seine volle Beweglichkeit behält.
Die
Zähne stehen nicht vertikal, sondern unter einem
Winkel
[* 6] von 60-80° geneigt.
Länge derselben 15-25
cm. Einen wesentlichen Einfluß auf die Wirksamkeit der Egge
übt das
Gewicht aus. Die Egge
darf niemals so schwer sein, daß sie
bis an den
Rahmen einsinkt. Man unterscheidet nach dem
Gewicht der Eggen:
1) leichte Eggen im Gewicht von 15-25 kg zum Ebnen leichten Bodens und zum flachen Unterbringen der Saat;
2) mittelschwere Eggen im Gewicht von 25-50 kg zur tiefen Lockerung bei leichtem Boden, zu den gewöhnlichen Arbeiten in mittlerm Boden und zum Ausjäten des Unkrauts;
3) schwere Eggen im Gewicht bis 150 kg, für schwerste Thonböden auch bis 200 kg, zum Zerkleinern harter Schollen auf schwerem Boden. Nach der Konstruktion unterscheidet man Rhomboidaleggen, dreieckige Eggen, Zickzackeggen, Krümmer- und Expansionseggen. [* 1] Fig. 1 zeigt eine Rhomboidalegge, aus zwei Sätzen bestehend, mit hölzernem Rahmen und eisernen Zähnen zum Unterbringen der Saat; [* 1] Fig. 2 eine Zickzackegge, aus drei Sätzen bestehend, ganz aus Eisen [* 7] gefertigt, für schwere Arbeit. Eggen ohne Zähne zum Unterbringen der Saat, Zerstören der Unkräuter und Maulwurfshaufen sind die Wiesen-, Scheiben-, Dorneggen sowie die Schleifen (Übergang zu den Walzen) und die Eggen mit Stachelwalzen oder norwegischen Eggen. Man bearbeitet mit der Egge täglich 2,5-5 Hektar und braucht dazu die Zugkraft von zwei Pferden. Wo es auf die Beseitigung von Unkraut ankommt, läßt man die Egge auch dem Pflug vorangehen. Große Bindigkeit des Bodens
Egge - Eggenfelden
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Seite 5.330.[* 1] ^[Abb.: Fig. 1. Rhomboidalegge.] ¶
und starke Verunkrautung desselben machen in der Regel ein öfteres Eggen notwendig; ist aber ein Boden locker und vom Unkraut frei, so würde das Eggen geradezu schädlich sein, weil es das Entweichen der Bodenfeuchtigkeit und Bodenwärme begünstigt, ja sogar zum Entweichen flüchtiger Düngerteile Veranlassung gibt. Man eggt in der Regel das Feld der Länge nach; will man aber den Erfolg des Eggens erhöhen, kann man auch in die Quere eggen. Am wirksamsten ist das Rundeggen im Trab, aber auch am angestrengtesten für die Tiere; man spannt dabei vier Pferde [* 9] in eine Reihe und läßt das zu äußerst gehende am schärfsten, das innen ziehende am langsamsten gehen.
Diese Arbeit wird am vorzüglichsten in Mecklenburg [* 10] verrichtet. Was die Zeit des Eggens anlangt, so ist ein längeres Liegenlassen des Feldes in rauher Furche sehr gut, weil dann die atmosphärischen Einflüsse mehr Macht gewinnen; auch gelangen dann die Unkrautsamen zum Keimen und werden von der Egge leichter zerstört. Bei der Saatfurche folgt das Eggen häufig erst nach der Saat; zur Vertilgung des Unkrauts aber wendet man die Egge in der Regel an, wenn das Feld grün ist. So oft ein Feld sich mit einer festen Kruste überzogen hat, ist eine Lockerung desselben mit der Egge nötig. In diesem Fall erweist sich ein Eggen in die Länge und Quere immer als sehr gut.
Romanzement - Römer
* 11
Römer.Hat unmittelbar nach erfolgter Saat ein Platzregen das Land fest zusammengeschlagen, so muß es mittels der Egge gelockert werden; jedoch dürfen die Körner noch nicht gekeimt haben. Man darf nie eggen, solange der Boden noch oberflächlich feucht ist; in diesem Fall würden nämlich schädliche Verklebungen stattfinden. Überhaupt ist der Grad der Trockenheit, die das Feld erlangt hat, hinsichtlich des Eggens sehr zu beachten. Die Egge war den Ägyptern und Juden, nicht aber den Griechen bekannt, während die Römer [* 11] mehrere Arten von Eggen benutzten. - Bei Feldbefestigungen benutzt man Eggen als Annäherungshindernis, namentlich zur Ungangbarmachung von Furten etc. Man befestigt sie zu diesem Behuf durch Hakenpfähle auf dem Grund und hält außerdem das von ihnen bedeckte Terrain unter Geschützfeuer.
[* 1] die südliche Fortsetzung des Teutoburger Waldes (s. d.) zwischen Lippe [* 12] und Diemel, fällt nach O. steil ab und geht nach W. allmählich in das Plateau von Paderborn [* 13] über.
[* 1] (Egga, Egau), linker Nebenfluß der Donau, entspringt im württemberg.
Oberamt Neresheim am Härdtfeld und mündet nach 45 km langem Lauf oberhalb Höchstädt [* 14] in Bayern. [* 15]