Egeria
,
eine
Quell- und Geburtsgöttin der alten
Latiner, welche auch die
Gabe der
Weissagung besaß, und aus deren
Quell
vor der
Porta Capena zu
Rom
[* 2] die
Vestalinnen das
Wasser zu den täglichen
Reinigungen zu schöpfen pflegten.
Nach der römischen
Sage war sie die Gemahlin und Beraterin des
Königs
Numa, der sich in geheimen nächtlichen Zusammenkünften
von ihr über
Staats- und Religionswesen belehren ließ. Nach
Numas
Tod floh sie in den
Hain am Heiligtum der
Diana bei
Aricia
und beweinte jenen, bis sie von
Diana in eine
Quelle
[* 3] verwandelt wurde. Die Reste eines antiken Brunnenheiligtums
im
Thal
[* 4] des Almo bei
Rom (mit der verstümmelten
Statue des Wassergottes über der frisch sprudelnden
Quelle) führen noch jetzt,
wiewohl irrtümlich, den
Namen
»Grotte der Egeria«.