Titel
Egede
,
1)
Hans, der
Apostel
Grönlands, geb. 1686 in
Norwegen,
[* 2] ward 1707 als
Prediger zu
Vagen im
Stifte
Drontheim angestellt, legte aber 1717 sein
Amt nieder, begab sich 1721 mit zwei
Schiffen, begleitet von seiner
Frau, seinen zwei
Söhnen, im ganzen 46
Personen, nach
Grönland, wo er, besonders seit er es dahin gebracht hatte, in der Landessprache
zu predigen, erfolgreich wirkte. Die dänische
Regierung sandte ihm daher mehrere
Missionäre zu
Hilfe; erst 1731 hörte die
Unterstützung auf, während
Herrnhuter
Brüder in seine
Arbeit eintraten, mit denen Egede
sich nicht verständigen konnte. Nachdem
seine
Frau
Gertrude
Rask, sein treue Gehilfin, gestorben, kehrte Egede
1736 nach
Dänemark
[* 3] zurück, wo er 1740 zum
Superintendenten der grönländischen
Mission ernannt wurde, für die er durch Errichtung eines
Seminars für grönländische
Missionäre und durch
Schriften unermüdlich wirkte. Er starb in Stubbekjöbing auf der
Insel
Falster.
2) Paul, Sohn des vorigen, geb. 1708 in Norwegen, begleitete seinen Vater nach Grönland und wurde dessen Gehilfe und Nachfolger im grönländischen Lehramt von 1734 bis 1740. Nach Dänemark zurückgekehrt, wurde er Professor der Theologie und Mitglied des Missionskollegiums, nach des Vaters Tod Aufseher der grönländischen Mission und Bischof. Er vollendete 1766 die von seinem Vater begonnene Übersetzung des Neuen Testaments ins Grönländische, lieferte einen grönländischen Katechismus (1756) und gab ein grönländisch-dänisches Ritual (1783) heraus. Er starb 1789 in Kopenhagen. [* 4]
Vgl. Fenger, Bidrag
til H. Egedes
og den gronlandske
Missions Historie 1721-60 (Kopenh. 1879).
3)
Hans Egede
Saabye, Sohn des vorigen, bekleidete 1770-78 die
Stelle eines
Missionärs in
Grönland und war später Hauptprediger
zu Adbye im
Stift
Fünen. Er schrieb: »Brudstykke
of en Dagebog, holden in
Grönland i Aareae 1770-78 udgiven
of Biskop
Plum«
(Odense
[* 5] 1816; deutsch, Hamb. 1817). -
Sein
Bruder
Niels ward als
Leutnant auf eine Entdeckungsreise nach der Ostküste
Grönlands ausgesandt, die er auch beschrieb (Kopenh. 1789, 2. Aufl.
1796),
und starb 1804 als Schiffskapitän.