mehr
wurde durch Parlamentsbeschluß aus dem
Tower wieder auf den
Thron
[* 3] erhoben.
Schon im März 1471 kehrte indes Eduard
, von seinem
Schwager,
Karl dem
Kühnen von
Burgund, unterstützt, nach
England zurück, sammelte ein
Heer, versöhnte sich mit seinem
Bruder
und schlug
Warwick 14. April entscheidend bei
Barnet;
Heinrich VI. wurde wieder gefangen genommen. Auch ein
französisches Hilfsheer, mit welchem
Margareta, die Gemahlin
Heinrichs VI., und deren Sohn,
Prinz Eduard
, in
England erschienen,
wurde bei
Tewkesbury geschlagen und
Margareta mit ihrem Sohn gefangen.
Letzterer wurde niedergehauen und
Heinrich VI. im
Tower ermordet. Die
Häupter vieler englischer
Großen fielen auf dem
Schafott. Nachdem sich Eduard
so den
Thron gesichert hatte, verband er sich mit dem
Herzog von
Burgund gegen
Frankreich und landete 1475 bei
Calais,
[* 4] bewilligte aber
Ludwig XI. den
Frieden und die
Auslieferung
Margaretas gegen 75,000
Kronen
[* 5] und reichliche Jahrgelder für sich und seine
Räte. Mit
Clarence entzweite der König sich später abermals
und ließ ihn 1478 im
Tower ermorden. Im Innern stützte Eduard
sich auf
Ritterschaft und
Städte und schritt energisch gegen die
geistlichen und weltlichen
Lords ein.
Eine kluge Finanzwirtschaft und strenge Beitreibung der
Steuern und
Zölle machten ihn zu einem der reichsten
Fürsten
seiner Zeit; durch
Verträge mit der
Hansa und den Niederländern suchte er Sicherheit der
Schiffahrt herzustellen. Eduard
starb Er
hinterließ aus seiner
Ehe mit
Elisabeth fünf Töchter und zwei
Söhne, Eduard
V. und
Richard, im
Alter von 10 und 12
Jahren,
welche beide ihr Oheim, der
Herzog von
Gloucester, nachdem er als
Richard III. die
Krone usurpiert
hatte, im
Tower ermorden ließ.
6) Eduard
VI., geb. Sohn
Heinrichs VIII. und der
Johanna
Seymour, bestieg 1547 den
Thron unter der
Vormundschaft seines
Oheims
Edmund
Seymour,
Herzogs von
Somerset. Der jugendliche
Fürst war aufrichtig dem
Protestantismus ergeben;
eine von ihm herrührende
Schrift gegen die Anmaßungen des
Papstes ist erst vor einigen
Jahren aufgefunden worden (hrsg. von
Potts, Cambr. 1874). Seine Regierungszeit ist erfüllt durch das Bestreben,
England zur protestantischen
Kirche herüberzuführen.
Ebenso suchte
Somerset die
Verbindung mit
Schottland durchzusetzen, welches Bemühen aber ohne Erfolg blieb.
Somerset wurde 1549 gestürzt und 1551 hingerichtet. Nach ihm leitete der
Herzog von
Northumberland den König und beredete
ihn sogar, die Thronfolgeordnung zu gunsten der
Johanna
Grey zu ändern. Eduard
starb an der
Schwindsucht in jungen
Jahren,
ehe er seinen
Charakter vollständig entwickelt hatte.
Sein
Testament wurde durch seine
Schwester
Maria umgestoßen.
Vgl. »Literary remains of King Edward the sixth« (hrsg. von Nichols, Lond. 1857, 2 Bde.).
7)
Prinz von Wales,
Fürst von
Aquitanien, nach der
Farbe seiner
Rüstung
[* 6] der
Schwarze
Prinz genannt, Sohn Eduards
III. von
England,
geb. zu
Woodstock, führte schon 1346 in der
Schlacht bei
Crécy das erste
Treffen des englischen
Heers, machte 1355, von seinem
Vater zum
Statthalter von
Aquitanien eingesetzt, einen verheerenden
Einfall ins südliche
Frankreich
und schlug bei
Poitiers den französischen König
Johann, der in Gefangenschaft geriet.
Nach dem
Frieden mit
Frankreich erhob ihn sein
Vater 1362 zum
Fürsten von
Aquitanien
(Guienne und
Gascogne),
wo Eduard
zu
Bordeaux
[* 7] glänzend
Hof
[* 8] hielt. 1366 mischte er sich in die innern Wirren
Spaniens und führte den aus seinem Land vertriebenen
König
Peter den
Grausamen von
Kastilien durch den
Sieg bei
Navarrete auf seinen
Thron zurück,
geriet aber, da
Peter ihm die
Kriegskosten nicht erstattete, mit dem
Adel seines
Landes,
dem er aus Geldnot eine drückende
Abgabe
auferlegte, und mit König
Karl V. von
Frankreich, der ihn deshalb vor den Pairshof nach
Paris
[* 9] lud, in
Konflikt.
Der
Krieg begann 1369; Eduard
eroberte 1370 die abgefallene Stadt
Limoges, wo er 3000 Einw. niedermetzeln ließ,
kehrte aber dann, schon lange von schleichender
Krankheit ergriffen und über den
Tod seines ältesten
Sohns, Eduard
, tief betrübt,
nach
England zurück und starb in
Canterbury.
Sein jüngerer Sohn bestieg nach Eduards
III.
Tod unter dem
Namen
Richard
II. den englischen
Thron.
Vgl. James, Life of Edward the Black Prince (Lond. 1839);
Le Poittevin [* 10] de la Croix, Histoire des expéditions d'Édouard III et du Prince Noir (Brüss. 1854).