Edelsheim
-Gyulai
(spr. djú-), Leopold Wilh., Reichsfreiherr, österr. General, Bruder des vorigen, geb. zu Karlsruhe, [* 2] trat jung in die österr. Kavallerie, nahm 1848 und 1849 bereits als Rittmeister an den Kämpfen in Italien [* 3] und Ungarn [* 4] teil und zeichnete sich 1859 bei Magenta und Solferino [* 5] als Commandeur eines Husarenregiments hervorragend aus. Nach dem Friedensschluß übernahm den Befehl über die beiden freiwilligen Reiterregimenter und führte bei diesen zuerst seine neue Ausbildungsweise und Reitmethode ein. 1866 befehligte er eine leichte Kavalleriedivision; die Niederlagen des österr.
Heers beschränkten seine Thätigkeit jedoch auf die
Deckung des Rückzugs von
Olmütz
[* 6] nach
Wien,
[* 7] nach vorheriger
Beteiligung an den Kämpfen im nördl.
Böhmen.
[* 8] Nach dem
Kriege wurde Edelsheim
-Gyulai
Inspektor der
Kavallerie und reorganisierte diese Waffengattung
in mustergültiger, im
Auslande mehrfach nachgeahmter
Weise. Infolge Adoption seines 1868 verstorbenen Vetters, des Feldzeugmeisters
Grafen Gyulai
, nahm er dessen
Namen an, legte 1875 das
Amt des Kavallerieinspecteurs nieder und wurde Höchstkommandierender
in
Ungarn mit dem
Titel eines kommandierenden
Generals zu
Budapest.
[* 9] 1886 in den
Ruhestand versetzt, starb er in
Budapest.
Edelsheim
-Gyulai
war vermählt mit Friederike Kronau (geb. zu Ruhrort),
[* 10] die früher
Mitglied des
Carl-Theaters in
Wien war. -
Vgl.
General der
Kavallerie Frhr. von Edelsheim
-Gyulai.
Eine Charakterstudie (Lpz.
1893).