Eckhart,
Johann Georg von, Geschichtsforscher, geb. 7. Sept. 1664 zu Duingen im Fürstentum Kalenberg, ward in Schulpforta erzogen, studierte in Leipzig Theologie, dann Geschichte und Philologie, ward erst Sekretär des sächsischen Ministers und Feldmarschalls Grafen Flemming, 1694 Gehilfe Leibniz' in Hannover bei seinen historischen Arbeiten, 1706 Professor der Geschichte in Helmstedt, 1714 als Rat und Historiograph nach Hannover berufen und nach Leibniz' Tode, dessen »Origines Guelficae« und »Annales Imperii« er fortsetzte und herausgab, Bibliothekar. 1719 vom Kaiser in den Adelstand erhoben, flüchtete er 1723 wegen Schulden aus Hannover, trat in Köln zum Katholizismus über und ward 1724 vom Bischof von Würzburg zum Bibliothekar und Historiographen ernannt. Er starb 9. Febr. 1730 daselbst. Von seinen sprachwissenschaftlichen Werken sind die »Historia studii etymologici linguae germanicae hactenus impensi« (Hannov. 1711) und die Ausgabe mehrerer altdeutscher Werke, von seinen historischen das »Corpus historicum medii aevi« (Leipz. 1723, 2 Bde.) und die »Commentarii de rebus Franciae orientalis et episcopatus Wirceburgensis« (1729, 2 Bde.), das letztere ein für seine Zeit ausgezeichnetes Werk, bemerkenswert.