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proben des Königs Gunst gewann und durch diesen ein Privilegium für ganz Preußen [* 3] erhielt.
Während der nächsten Jahre begegnet man ihm in Schwerin [* 4] und Hannover, [* 5] am Rhein und in Belgien, [* 6] ja selbst in Dänemark. [* 7] 1731 kehrte er mit einer 26 Personen starken Truppe nach Berlin [* 8] zurück und erhielt 1732 den Titel eines Hofkomödianten.
Nach einigen Jahren
mußte er vor seinen
Gläubigern flüchten, und wenn er auch später mehrfach noch nach
Berlin zurückkehrte, fo muhte er doch
schließlich der Kon- kurrenz weichen und starb fast verschollen im März oder April 1748 zu Luxemburg. Eckernförde
ist
weniger künst- lerisch als kulturgeschichtlich interessant als letzter Darfteller der Haupt- und
Staatsaktionen
(s. d.). -
Vgl.
Volte, Der «starke Mann»
I. C. Eckernförde
, in den «Forschungen zur Brandend, und
Preuß. Geschichte» II, 2 (Lpz. 1890).
Gckenbohrer, s. Bohrer [* 9] (Bd. 3, S. 239 a). Gckenbrecher, Themistokles von, Maler, geb. zu Athen, [* 10] verlebte seine Jugend meist in Konstantinopel, [* 11] erhielt dann in Potsdam [* 12] bei dem Hofmaler Wegener Unterricht;
von 1861 an lebte er in Düsseldorf, [* 13] wo er in den ersten Jahren Schüler von Oswald Achenbach war.
Nachdem er als Reserveoffizier den Feldzug in Frankreich mitge- macht, begab er sich zu neuen Studien nach Konstan- tinopel, besuchte dann Island, [* 14] Norwegen, [* 15] das Nordkap und die Polarregion Rußlands;
in die Zwischenzeit fällt eine Wanderung durch Rumänien, [* 16] Italien, [* 17] Griechenland [* 18] und die Türkei. [* 19]
Früchte diefer Reifen sind die Gemälde: der Thingvallasee und die Almanadjao, das Nordkap, der Geiser [* 20] auf Island (1873 ausgestellt), Marktplatz bei der Ieni-Dschami (Moschee) in Stambul sowie mehrere große Marine- bilder. 1880-82 malte er den landschaftlichen Teil von Panoramen;
fo mit M. Volkhart die Schlach- ten von Gravelotte und Nieuwpoort (1600), mit W. Simmler in Hamburg [* 21] den Einzug der Mekka- karawane in Kairo, [* 22] zu welchem Zweck die Maler Ägypten [* 23] besuchten.
Später ist der 1887 - 89 in Potsdam und seitdem in Berlin lebende Künstler hauptsächlich in Staffeleibildern, die vorzugsweise norweg.Strand-undGebirgsscenendarstellen,thätig geblieben;
aufderInternationalen Kunstausstellung ,;u
Berlin 1891 sah man von ihm: Naerö-Fjord, Norwegischer Wasserfall, Sommertag auf der Havel. Gckenrundstoßmafchine, s. Buchbinderei (Bd. 3, S. 651a). Gcker, rechter Nebenfluß der Oker, entfpringt am Brocken, in 877 in Höhe, fließt nach NO. durch das fchöne Eckerthal zwischen Ilsenburg und Harzburg, wendet sich bei Stapelnburg nach NW. und mündet nach etwa 26 km Laufes bei Schladen. Ecker, Alexander, Anatom und Anthropolog, geb. zu Freiburg [* 24] i.Vr., studierte 1831 -36 zu Freiburg und Heidelberg [* 25] Naturwissenschaf- ten und Medizin und ging 1838 nach Wien, [* 26] wo er sich unter Rotitanskys Leitung fast ausschließlich der pathol.
Anatomie widmete. Nachdem er sich 1839 als Privatdocent in Freiburg habilitiert hatte und 1841 als Prosettor Tiedemanns nacb Heidelberg versetzt war, ging er 1844 als ord.
Professor der Anatomie und Physiologie nach Basel [* 27] und 1850 nach Freiburg, wo er anfangs über Zoologie, Physiologie und vergleichende Anatomie las, 1857 aber die PvoseMr der Anatomie übernahm und eine vortreffliche anthropol.
Sammlung fowie das Museum fnr Völkerkunde begründete. Er starb 20. Mai 18A7 zu Freiöurg.
Seine hauptsächlichsten Schriften sind: «Physiol. Untersuchungen über die Bewegungen des Gehirns und Rückenmarks» (Stuttg. 1843),
«Der feinere Bau der Nebennieren» (Äraunschw. 1846),
«Anatom. Beschreibung des Gehirns vom Norm^ruä c^prinoidLä» (Lpz. 1854), «Icou68 pn^iolo^icao, Erläuterungstafeln zur Physiologie und Entwickelungsgeschichte» [* 28] (ebd. 1850 -59), «tranig, (^ei-maniae» (mit 38 Tafeln, Frci- burg 1863-65),
«Die Hirnwindungen des Men- fchen» (Braunfchw. 1869),
«Die Anatomie des Frofches, ein Handbuch für Physiologen, 'Arzte und Studierende» (3 Abteil., ebd. 1864-82; Abteil. 1, 2. Aufl. 1888),
«Lorenz Oken, eine biogr. Skizze» (Stuttg. 1880).
Seit 1865 gab er mit Lmdenfchmit das «Archiv für Anthropologie» heraus. Gckermann, Joh. Peter, Schriftsteller, geb. zu Winsen in Hannover, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf, war erst Schreiber, dann Mairiesekretä'r zu Bcvenfen, machte als Frei- williger den Feldzug im Winter 1813 und 1814 gegen Davout mit und erhielt dann 1815 zu Han- nover eine Anstellung in der Kriegskanzlei.
Ob- schon 25 I. alt, besuchte er noch das dortige Gym- nasium und widmete sich zu Göttingen [* 29] jurist., dann auch philol. und histor.
Studien. 1822 sandte
er das Manuskript seiner «Beiträge zur
Poesie» (Stuttg. 1823) an
Goethe, der sich günstig darüber aussprach, und trat hiermit
zu diesem in nähere
Beziehungen. 1823 kam Eckernförde
nach
Weimar
[* 30] und wurde
Goethes Privatsekretär;
er half ihm bei der Redaktion der Ausgabe seiner Werke letzter Hand [* 31] und erwarb sich besondere Verdienste dadurch, daß er den Dichter zur Vollendung älterer Fragmente und Pläne, wie des zweiten Teils des «Faust» anspornte.
Später zum großherzogl. Hofrat und Bibliothekar der Groß- herzogin (1838) ernannt, starb er zu Weimar.
Insbesondere ist Eckernförde
bekannt geworden durch
die «Gespräche mit
Goethe» (Bd. 1 u. 2,
Lpz. 1836; Bd. 3, Magdeb.
1848; 6. Aufl., 3 Bde., Lpz.
1885), welche wertvolle Beiträge zur Charakteristik des großen Dichters, besonders seiner letzten Lebens- epoche gewähren.
Sie sind auszugsweise fast in alle europ. Sprachen, felbst ins Türkische, übersetzt worden.
Auch hat Eckernförde
1832 und 1833
Goethes
nach- gelassene Schriften, 1839-40 die neugeordnete voll- ständige
Ausgabe dcr «Sämtlichen Werke»
Goethes in 40
Bänden redigiert.
E.s «Gedichte» (Lpz. 1838) sind wenig bedeutend. -
Vgl. Rollett,
Erinnerungen an Eckernförde
(in dcr
«Chronik des
Wiener Goethevereins»,
Wien 1887).
Eckernförde.
1)
Kreis
[* 32] im preuß. Reg.-Bez.
Schleswig,
[* 33] hat 787,55 ykm, (1890) 41 224 (22076 männl., 19148 weibl.)
Eckernförde
, 1 Stadt, 49 Landge- meinden und 69 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis Eckernförde
, an der Eckernförder
Bucht der
Ost- see, deren
Hintergrund das Windebyer Noor heißt, sowie an der Kiel-Flensburger und Eckernförde
-Kappelner (28,7 Km) Eisenbahn
(Nebenbahnen, zwei
Bahn- höfe), mit einem der besten Häfen des
Landes und sehr günstiger
Lage für den Abfatz der Erzeugnisse
der anliegenden kornreichen Landschaften Dänifch- Wohld im
S. und SO. und Schwansen im N., Dampferstation, ist Sitz des Landratsamtes
und eines Amtsgerichts (Landgericht Kiel)
[* 34] und hat (1890) 5896 Eckernförde
, darunter 45 Katholiken, Post erster Klaffe,
Telegraph,
[* 35] Fernsprecheinrichtung, evang.
Lehrer- seminar , Präparandenanstalt, Baugewerkschule, Kreditbank,
Gasanstalt, Dampfsä'gemüblen sowie
Handel, bedeutende Fischerei
[* 36] (Heringe) und Schiff- 44*
¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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7.276 | Gettorf | Provinz Schleswig-Holstein | Kreis Eckernförde, an der Eisenbahn Kiel-Flensburg, hat ein Amtsgericht, eine evang. Kirche und | (1885) |
19.300 | Fachschulen | Hannover | 14 Anstalten mit 282,375 Mk. Staatszuschuß; 2) Baugewerkschulen zu Nienburg a. d. W., Eckernförde, Höxter, Idstein, Deutsch-Krone, Breslau, Berlin, Buxtehude, Magdeburg, Posen, 10 Anstalten mit 331,491 Mk. Staatszuschuß; 3) Webeschulen zu Krefeld, Mülheim, Spremberg, Einbeck, Sorau, Falkenburg, |
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