Seit 1867 besuchte er eine große Zahl von deutschen
Städten, Wandervorträge über historische und litterarische Themata
haltend; seinen
Wohnsitz nahm er dann wieder in seiner Vaterstadt
Wien. Er starb auf der
Reise in
Tetschen. Als Dichter veröffentlichte Eckardt die rhetorischen
Dramen: »Sokrates«
(Jena
[* 8] 1858),
Von seinen ästhetischen
Versuchen und Abhandlungen fanden die »Anleitung, dichterische Meisterwerke
zu lesen« (3. Aufl., Leipz. 1883) und die
Erläuterungen zu
Schillers
»Räubern«,
»Fiesco«,
»Kabale und
Liebe« (in
Düntzers
»Erläuterungen
zu den deutschen
Klassikern«) den meisten Beifall. Auch schrieb er eine »Vorschule der
Ästhetik« (Karlsr. 1864-65, 2 Bde.).
Seine »Wandervorträge« erschienen gesammelt
Stuttgart
[* 9] 1867.
Christ. Frederik Emil, dän. Marinemaler,
geb. zu
Kopenhagen, besuchte 1846-53 die dortige Akademie, bildete sich aber als Marinemaler eigentlich selbständig aus.
Mit Privatunterstützung
bereiste er 1853 Deutschland und Italien, kehrte 1856 zurück, machte aber 1873 noch weitere Reisen nach Italien, Frankreich
und England.
Von seinen trefflichen, meistens in Dänemark gebliebenen Marinen nennen wir nur: Partie
aus Venedig, Fischer suchen Land während eines Sturms (1862), Fischer in einer Jacht.
doch kehrte er 1311 nach Paris zurück. Er lebte 1316 als Vikar des Ordensmeisters zu Straßburg und ging von dort
als Prior der Dominikaner nach Frankfurt
[* 26] a. M. Hier wurde er wegen ketzerischer Lehren
[* 27] verklagt, aber freigesprochen;
1325 ordnete
ein Ordenskapitel zu Venedig
[* 28] eine neue Untersuchung an, und wahrscheinlich jetzt wurde Eckardt verboten, seine
spekulativen Lehren dem Volke vorzutragen. 1327 erneuerte der Erzbischof von Köln
[* 29] die Untersuchung;
Eckardt appellierte an den
Papst und erklärte 13. Febr. in der Klosterkirche zu Köln, er sei sich keiner Abweichung von der Kirchenlehre bewußt, sei aber
bereit, zu widerrufen, was er etwa Ketzerisches vorgebracht habe.
Bald darauf starb Eckardt. Erst erschien
die Bulle In coena Domini, worin 28 Sätze E.s teils als ketzerisch, teils als mißverständlich verurteilt wurden. Von E.s
zahlreichen Schriften sind nur wenige erhalten. Eine Sammlung deutscher Schriften, meist aus Handschriften (Predigten und Traktate),
hat Pfeiffer im 2. Bande der «DeutschenMystiker des 14. Jahrh.» (Lpz. 1857) geliefert. Von
den lat. Schriften E.s hat Denifle einige wieder aufgefunden und in dem «Archiv für Litteratur- und Kirchengeschichte des Mittelalters»,
Bd. 2 (Freib. i. Br.
1886),
veröffentlicht. Ausgewählte Predigten und verwandte Schriftstücke finden sich bei Schöpff, «MeisterEckardt» (Lpz.
1889). Eckardt war ein Mann von hochfliegendem Geiste, dessen Ideen durch ihre Tiefe und Kühnheit Bewunderung erregen, zugleich
in hohem GradeMeister der Sprache
[* 30] und der Form und gehört zu den besten deutschen Prosaisten. Sein Hauptthema ist das völlige
Einswerden der Menschenseele mit Gott, nicht nur moralisch, sondern auch metaphysisch, wodurch er dem
Pantheismus zugetrieben wurde. Die Zahl seiner Schüler, darunter Tauler und Suso, war ebenso groß als das Ansehen, dessen
er in Deutschland
[* 31] genoß und das durch seine Verurteilung keinerlei Einbuße erlitt. -
Jul. von, Publizist, geb. zu
Wolmar in Livland, studierte in Petersburg, Dorpat und Berlin Jurisprudenz und Geschichte, bekleidete 1860-67 die Stellung eines
Sekretärs des livländ. Landeskonsistoriums in Riga und gab gleichzeitig mit Bärens die «Rigasche Zeitung»,
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