Eck
,
Leonhard von, bayr.
Rat und Kanzler, geb. vor 1480 zu
Kelheim aus einem edlen bayr. Geschlecht, studierte zu
Ingolstadt
[* 2] und Siena die
Rechte und trat zuerst in den Dienst Markgraf
Georgs von
Brandenburg-Ansbach, dann bald in den des
Herzogs Wilhelm
IV. von
Bayern,
[* 3] dessen Politik er, seit 1519 Kanzler, mit meist unbeschränktem Einfluß leitete. Er vertrat
streng die kath. Interessen und unterdrückte seit 1522 nach Kräften die prot. Regungen in
Bayern und dem Gebiet des Schwäbischen
Bundes, solange dieser seiner Leitung folgte, begründete aber auch die bald offene,
bald versteckte
Opposition
Bayerns gegen das habsburg.
Augitfels - Augsburg

* 4
Augsburg.
Kaiserhaus. Im
Bauernkrieg war er beim Schwäbischen
Bund die eigentliche Seele des
Widerstands gegen die
Revolution. Auf den
Reichstagen von
Augsburg,
[* 4]
Regensburg,
[* 5]
Nürnberg
[* 6] und
Speyer
[* 7] 1530-44 trat er stets für die schärfste Unterdrückung
der evang. Partei ein und intrigierte mit Philipp dem Großmütigen, Joh.
Zapolya, den
Franzosen, der Kurie gegen die kaiserl. Politik. Trotzdem schloß er in
der - später jedoch getäuschten - Hoffnung, bei dieser Gelegenheit für seinen Herrn den Kurhut von der Pfalz zu gewinnen, das
Kriegsbündnis mit dem
Kaiser gegen die Schmalkaldener, während diese ihn noch für neutral hielten. Aber trotz seiner offenkundigen
Bestechlichkeit suchte Eck
doch stets im Interesse seines Fürsten zu wirken. Er war einer der
begabtesten und rücksichtslosesten
Vertreter des fürstl. Partikularismus, der «Libertät» gegen die «Monarchie»
der Habsburger. Er starb -
Vgl. W. Vogt, Die bayr. Politik im
Bauernkrieg und der Kanzler Dr. L. von Eck.
(Nördl.
1883).