Eccard
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Johann, Komponist, geb. 1553 zu Mühlhausen [* 2] i. Thür., erhielt den ersten Unterricht von Joachim v. Burgk, war von 1571 bis 1574 zu München [* 3] Orlando di Lassos Schüler, stand 1578 in Diensten Jakob Fuggers zu Augsburg, [* 4] ward dann als Vizekapellmeister nach Königsberg [* 5] i. Pr. berufen, 1599 aber zum Kapellmeister daselbst und 1608 zum Kapellmeister in Berlin [* 6] ernannt, wo er 1611 starb. Unter seinen zahlreichen, höchst wertvollen Vokalkompositionen zeichnen sich die 1598 zu Königsberg erschienenen »Preußischen Festlieder« aus.
Weitere finden sich in den Sammlungen: »XX Cantiones sacrae Helmboldi« (Mühlh. 1574);
»Neuwe teutsche Lieder mit vier und fünf Stimmen ganz lieblich zu singen« (das. 1578);
»Crepundia sacra Helmboldi« (das. 1596, Erfurt [* 7] 1608).
Seine volkstümlich gehaltenen, ebenso gediegenen wie wirkungsvollen Kompositionen sind neuerdings infolge zahlreicher Aufführungen durch den Berliner [* 8] Domchor und den Riedelschen Verein in Leipzig [* 9] wieder zu verdienter Anerkennung gelangt.