Eberwurz
,
Pflanzengattung, s. Carlina.
Eberwurz
13 Wörter, 111 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Eberwurz,
Pflanzengattung, s. Carlina.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Eberwurz,
volkstümlicher Name der deutschen Arten von Carlina (s. d.).
L. (Eberwurz), Gattung aus der Familie der Kompositen, [* 4] distelartige, dornige Kräuter mit grundständigen oder abwechselnden, fiederschnittigen, stachlig gerandeten Blättern, großen bis sehr großen, einzeln endständigen oder Doldenrispen bildenden Köpfen, an denen die innern Hüllkelchblätter weiß, gelb oder rosenrot, länger als die übrigen sind und einen sternförmigen Ring um die großen Blüten bilden. 14 Arten in Europa, [* 5] Nordafrika, im westlichen und mittlern Asien. [* 6] Carlina acaulis L. (Sonnendistel, englische Distel, Karlsdistel), mit keinem oder ganz kurzem, einblütigem Stengel, [* 7] kahlen oder unterseits spinnwebigen, tief fiederspaltigen, rosettenartig aus der Erde ausgebreiteten Blättern und großen, 8-10 cm im Durchmesser haltenden Blüten mit silberglänzenden Strahlen, wächst ausdauernd auf trocknen und sonnigen Hügeln und Bergen [* 8] durch ganz Mitteleuropa, besonders auf Kalkboden.
Die bis 20 cm lange, gewöhnlich einfache Pfahlwurzel riecht eigentümlich aromatisch, schmeckt süßlich, scharf aromatisch, enthält ätherisches Öl, Zucker, [* 9] Inulin und Harz und war als Radix Carlinae offizinell. Karl d. Gr. befahl ihren Anbau, und im Mittelalter fabelte man, ein Engel habe sie dem Kaiser Karl d. Gr. als das wahre Heilmittel gegen die Pest im Traum gezeigt, daher der Name Carlina, Karlsdistel; gegenwärtig wird sie kaum noch benutzt.
Carlina gummifera Less., ein stengelloses Gewächs mit fiederspaltigen, dornigen, unten weißlichen Blättern und violetten Blüten, wächst in Griechenland [* 10] und sondert aus dem Blütenkopf ein mastixartiges Harz aus, welches auf Tenos und Syros als Surrogat für Mastix dient.