Ebersdorf,
1) Flecken im Fürstentum Reuß j. L., hat ein schönes, von Parkanlagen umgebenes Schloß, (1880) 911 Einw. und seit 1733 eine Herrnhutergemeinde, die eine Lehr- und Pensionsanstalt unterhält. In der Nähe das Lustschloß Bellevue und am Rande der nahen Saale der vielbesuchte steile Felsen Heinrichstein, 130 m über dem Fluß. Ebersdorf war bis zur Vereinigung der gesamten Lande Reuß j. L. (1848) Residenz des Fürsten von Reuß-Lobenstein-Ebersdorf. - 2) (Kaiser-Ebersdorf) Dorf in Niederösterreich, Bezirkshauptmannschaft Bruck; an der Vereinigung des Donaukanals mit dem Hauptstrom der Donau und an der Mündung der Schwechat in die letztere, mit dem Donauwinterhafen, Umladeplatz, namentlich für Getreide, von den Donaudampfschiffen auf die Kaiserin Elisabeth-Bahn (Linie Penzing-Ebersdorf) und die Donauuferbahn (Ebersdorf-Nußdorf), hat eine Wallfahrtskirche, eine Metallwaren- und eine Biskuitfabrik, eine große Kaserne (ehemals kaiserliches Lustschloß) und (1880) 2560 Einw. Hier war das römische Ala nova, Standort der 14. Legion.
Von Ebersdorf aus leitete Napoleon I. 1809 die Schlacht von Aspern, und hier versammelte sich auch seine Armee, um den Übergang nach der Insel Lobau zu bewerkstelligen.