forlaufend
Restau-672
ration der
Burg Hohenzollern
[* 3] (1854). 1855 ging er nach
Nürnberg
[* 4] zurück, wo er an der Kunstgewerbe- schule und dem
Germanischen
Museum thätig war, an ersterer bis 1878. Von hier aus leitete er die Restauration des
Doms in
Erfurt,
[* 5] der Stiftskirche in
Aschaffenburg,
[* 6] den
Bau der zweiten prot.
Kirche in
München,
[* 7] das Schlachtendenkmal zu
Nürnberg. Als
Maler
hat Ebernburg
histor.-romantische
Stosse behan- delt. Er starb in
Nürnberg. Eberlein, Gustav, Bildhauer, geb. zu
Spiekershausen bei Hannöverisch-Münden, war zuerst
Goldschmied und besuchte 1866-69 die Kunstschule zu
Nürnberg.
Hierauf schloß er sich in Berlin [* 8] der neuern realistischen Richtung von 3t. Ve- gas an. Unter seinen Werken sind eine Statue Leonardo da Vincis für das Polytechnikum in Charlottenburg, [* 9] Plato und Hippokrates sür die Kieler Universität und der 45 m lange Fries der Facade des Kultusministeriums in Berlin hervor- zuh'cben; das Kolossalrelies: Der Genius Deutsch- lands (1883) ist mehr dekorativer Art. Seine bedeu- tendern Arbeiten fallen in das Gebiet des antiki- sierenden Genres. Zu nennen sind eine griech. Flöten- bläserin, ein Tauben [* 10] opferndes gricch.
Mädchen, ein tanzender Bacchant, eine Psyche, Venus züchtigt den Amor, der Dornauszieher (1886; Marmor, Nationalgalerie in Berlin), Verwundete Nymphe (1891), Der Vogenspanner (1892). Für Elberfeld [* 11] schuf er 1893 ein Reiterdenkmal Kaiser Wilhelms I. und ein Standbild Kaiser Friedrichs. Ein nach sei- nem Modell galvanoplastisch hergestelltes Reiter- denkmal Kaifer Wilhelms wurde 1891 in Gcis- lingen aufgestellt. Auch für Mannheim [* 12] und Ruhr- ort ist er mit der Ausführung von Kaifcrdenkmälern beauftragt. Er schrieb «Aus eines Bildners Seelen- leben, Plastik, Malerei und Poesie» (Berl. 1892). Eberlin, Joh., Predigerund Schriftsteller, geb. etwa 1465 zu Günzburg (Bayern), [* 13] war Franziskaner- mönch, ward 1520 in Ulm [* 14] durch luth.
Schriften für die
Reformation gewonnen, befestigte sich darin zu Wittenberg,
[* 15] wirkte seit 1523 in Basel,
[* 16] Nheinselden, Rottenburg,
Ulm als prot. Wanderlehrer, griff ver- mittelnd in die Vauernunruhen ein und starb nach April 1530 als
gräfl. Wertheimschcr geistlicher
Rat. Wie durch Predigten wirkte Ebernburg
durch derb, aber packend geschriebene Flugschriften;
sein Erstlings- werk, «Die 15 Bundesgenossen»
(Bas. 1521), lauter Prosatraktate über brennende reformatorische Zeit- fragen,
haben Murners
Polemik wach gerufen. -
Vgl. Riggenbach, I. Ebernburg
von Günzburg (Tüb. 1874); Radlkofer, Ebernburg
von
Günzburg (Nördl. Müncheni 1887);
Werner, Joh. Ebernburg
von Günzburg, der evang.- sociale
Volksfreund (Heidelb. 1889).
Gbermannstadt.
1)
Bezirksamt im bayr. Reg.-Vez. Oberfranken, hat (1890) 23 235 (11157 männl. 12 078 weibl.)
Ebernburg
in 68 Gemeinden mit 160 Ortschaften, darunter 3
Städte. - 2) Haupt- stadt des
Bezirksamtes Ebernburg
, in 298 m
Höhe, an der Wiesent und am Ausgang des Trubbachthals, an der Linie
Forchheim-Ebernburg (14,81 der Vayr.
Staats- bahnen, ist Sitz
eines
Bezirksamtes und Amtsge- richts (Landgericht
Bamberg),
[* 17] hat (1890) 700 kath. Ebernburg
, Posterpcdition,
Telegraph,
[* 18] zwei kath.
Kirchen, Vorschußvereiu, Bierbrauerei
[* 19] und Hanfbau. - Bei Ebernburg
beginnt die sog.
Fränkische Schweiz.
Kaiser
Lud- wig der
Bayer verlieh 1323 dem Orte Stadtgcrechtig- keit und gleiche
Rechte wie
Nürnberg. 1525 hatten die aufrührerischen
Bauern ihr Lager
[* 20] hier, 1633 schlug
Johann von Werth bei Ebernburg
die
Schweden.
[* 21] Gbermayer, Ernst Wilh. Ferd., Agrikulwr- chemiker und
Meteorolog, geb. zu Rehlingen bei Pappenheim in
Bayern, wurde 1853
Lehrer an der
Landwirtschafts-
und Gewerbeschule zu Nördlingen,
[* 22] 1858
Lehrer und Rektor an der Gewerbeschule zu Landau
[* 23] in der Nheinpfalz, im selben Jahre
Professor für
Chemie, Mineralogie und
Landwirtschaft an der
Central-Forstlehranstalt zu
Aschaffenburg. 1878 wurde der forstliche
Unter- richt in
Bayern an die
Universität
München verlegt und Ebernburg
als ord.
Professor für
Agrikulturchemie,
Bodenkunde, Klimatologie und
Meteorologie dahin berufen. Er veranlaßte die staatliche Einrichtung
des forstlichen Versuchswesens besonders in
Bayern vom 1.1866 an, die Gründung forstlich-meteorolog.
Stationen zur Erforschung
des Waldklimas u. a. Ebernburg
schrieb: «Die Physik. Einwirkungen des
Waldes auf Luft und
Boden» (Afchasfenb.
1873),
«Die ge- samte Lehre [* 24] der Waldstreu» (Berl. 1876),
«Physiol. Chemie der Pflanzen» (ebd. 1882),
«Die Beschaffen- heit der Waldluft und die Bedeutung der atmo- sphärifchen Kohlensäure für die Waldvegetation» (Stuttg. 1885),
«Die hygieinische Bedeutung der Waldluft und des Waldbodcns» in Dammers «Hand- wörterbuch der Gesundheitspflege» (ebd. 1890 fg.), «Ergebnisse der Beobachtungen über Blitzschläge und Hagelfällein den Staatswaldungcn Bayerns» (Augsb. 1891),
sowie zahlreiche Abhandlungen in den «Forschungen auf dem Gebiete der Agritultur- physik» (Heideld. 1878 sg.) und andern wissen- schaftlichen Zeitschriften. Ebern.
1)
Bezirksamt im bayr. Neg.-Vez. Un- terfranken, hat (1890) 18 922 (9107 männl., 9815 weibl.)
Ebernburg
in 69 Gemeinden mit 148 Ortschaften, darunter 1 Stadt. - 2) Hauptstadt des
Bezirks- amtes Ebernburg
, 75 km im
NO. von
Würzburg,
[* 25] an der zum Main gehenden
Baunach, ist Sitz des
Bezirks- amtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Bamberg) und
Rentamtes, hat (1890) 1124 Ebernburg
, darunter 98
Evangelische,
Postexpedition,
Telegraph, schöne got.
Kirche, neu restauriert, mit interessanten Grabdenk- mälern, Friedhofskapelle
(das schöne Altarbild von
Wohlgemuth ist an das
Germanische Museum in
Nürnberg verkauft), Pfründnerspital mit Kapelle, von
Fürstbischof Julius Echter vonMespclbrunn ge- stiftet, altertümliches Rathaus; Dochtfabrik, Fabrik landwirtschaftlicher
Maschinen und reiche Thonlager.
In der Umgebung die Burgruinen
Altenstein (eine der größten
Deutschlands),
[* 26] Lichtenstein, Raueneck, Vramberg,
Notenhan. In Ebernburg
wohnte
Rückerts
Vater und einige Zeit
Rückert selbst. Ebernand von
Erfurt, thüring. Dichter, ver- faßte nach 1216 in
heimischer Mundart eine ge- reimte Bearbeitung der Legende von
Kaiser
Hein- rich II. und seiner Gemahlin
Kunigunde auf
Grund
mündlicher
Berichte und lat. Prosaquellen
(Adal- berts «Vita. lleinrici imperatoriä » und «Vit2
83.iictH6 0un6Funäi8», hg. in den «Hlonuinkiita 66imaniH6 liistoi-icH:
8criptoi-68 IV»).
Ausgabe von R. Vechstein (Quedlinb. 1860). Gbernburg, Dorf im
Bezirksamt
Kirchheim- bolanden des bayr. Neq.-Vez. Pfalz, an der
Mün- dung der Alsenz in die Nahe und an der Linie Hoch-
speyer-Münster am
Stein
(Alsenzbahn) der Pfälz.
Eisenbahnen, hat (1890) 709 kath. Ebernburg
und Post- crpcdition. Nahebei aus einem
Berge die Ruinen der Ebernburg
, im 11. Jahrh, den Saliern gehörig und seit 1448 im
Besitz der Herren von
Sickingen;
Franz von
Sickingen, 1481 hier
geboren, war 1504
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