ein Berg der Säntisgruppe im schweizer. Kanton Appenzell
(1640 m), eine der sommerlichen Stationen des Älplerviehs, oben flach,
wird wegen der weiten Fernsicht und wegen seiner Höhlen besucht. In der Saison wird die eine dieser Höhlen bewohnt; sie bildet
einen natürlichen Felsdurchgang auf die Höhe der Alb (Durchgang), während die andre, blinde teils als
Keller, teils als Kapelle benutzt wird. Die letztere, das Wildkirchlein (1499 m ü. M.), schmiegt sich der Kalkwand wie ein
Schwalbennest an. Sie verdankt ihre Entstehung dem Appenzeller Pfarrer P. Ulmann, der am daselbst das erste Hochamt
abhielt. Durch ihn wurde die wilde Kirche zum Wallfahrtsort und in der Folgezeit von verschiedenen »Waldbrüdern«
bewohnt. Gegenwärtig ist das Haus als Wirtschaft verpachtet; aber noch immer wird jährlich am Schutzengelfest und am Michaelstag
ein feierliches Hochamt hier abgehalten. Nach J. J. ^[Johann Jakob] Eglis Untersuchung (»Höhlen der Ebenalp«, 1865) dienten die Höhlen
einst Höhlenbären zum Aufenthalt.
(Kt. Appenzell
I. R., Gem. Schwendi). 1644 m. Alpweide mit Hütten und stark besuchter Aussichtspunkt, im nö. Abschnitt
des Alpsteingebirges u. zwischen Schwendibach und Weissbach; 3 Stunden s. über Appenzell.
Auf drei Seiten von Felsen
umrahmte, nach N. offene und z. T. bewaldete Terrasse, in deren Mitte ein 9 m tiefes Schneeloch eingesenkt ist, das den Sennen
als Wasserspender dient. Gastwirtschaft. Oestlich von der Ebenalp das durch das sog. «Dunkle
Loch» zugängliche malerische Wildkirchlein. Fussweg von der Ebenalp hinunter zum Seealpsee. Oft beschrieben
und besungen, so u. a.
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namentlich auch von Joseph Viktor v. Scheffel (in seinem Roman Ekkehard), dem vom Alpsteinklub unter finanzieller Beihilfe
von andern seiner Verehrer im Juni 1902 beim Aescher (nahe dem Wildkirchlein) eine Bronzetafel mit Reliefbüste u. Inschrift
als Denkmal gesetzt worden ist. An der gleichen Stelle verewigt eine Inschrift das Andenken an Johann
Gottfried Ebel, einen der Pionniere der Alpenforschung. ^[Note:] Eine von dem 1826 gestorbenen Dr. J. Nepomuk Hauth aus Appenzell
verfasste
poetische Schilderung des Wildkirchleins und der Ebenalp ist s. Z. zum Besten der Armen verkauft worden. Diese Dichtung,
die sich an das unsterbliche Gedicht über die Alpen von Albrecht von Haller anlehnt, ist heute noch von
wirklichem Interesse. In den Höhlen der Ebenalp (beim Wildkirchlein) sind Knochen des Höhlenbären (Ursus spelaeus) aufgefunden
worden. (Vergl. darüber Egli, J. J. Die Höhlen des Ebenalpstockes.St. Gallen
1865).