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Melanchthon verbunden, stand er letzterm besonders nahe und war nach dessen Tode in den Streitigkeiten der Philippisten und strengen Lutheraner der bedeutendste Vertreter der Melanchthonschen Richtung, die er namentlich in der Schrift «Unterricht und Bekenntnis vom heiligen Sakrament des Leibes und Blutes unsers Herrn Jesu Christi» (Wittenb. 1562) verteidigte.
Dem Augsburger Interim trat er entschieden entgegen, 1548 war er auf dem Pegauer Konvent, 1557 mit Melanchthon auf dem Wormser Kolloquium;
1569 verteidigte er auf dem Altenburger Kolloquium gegen die Flacianer Melanchthons Ansicht von der Mitwirkung des menschlichen Willens bei der Rechtfertigung.
Als sein Hauptwerk betrachtete E. die im Auftrag des Kurfürsten vorgenommene Verbesserung der lat. Übersetzung des Alten Testaments.
Von den nach seinem Tode herausgegebenen Predigten wurden besonders die Katechismuspredigten geschätzt.
Ferner schrieb E. in lat. Sprache [* 3] eine «Geschichte des jüd. Volks seit der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil» (Wittenb. 1548) und dichtete geistliche Lieder. –
Vgl. Sixt, Dr. Paul E., der Schüler, Freund und Amtsgenosse der Reformatoren (Heidelb. 1843);
ders., Paul E. (Ansb. 1857);
Pressel, Paul E. (Elberf. 1862).