Eastlake
(spr. ihstlehk), Sir Charles Lock, engl. Maler und Kunstgelehrter, geb. zu Plymouth, [* 3] machte die ersten Studien auf der Londoner Akademie, hielt sich seit 1817 drei Jahre lang in Italien [* 4] sowie in Griechenland [* 5] auf und sammelte Motive zu historischen Bildern, Genrestücken und Landschaften, wobei er sich im Kolorit besonders an Tizian anschloß. Nach dem Muster der Münchener Freskomalerei begann er seit 1841 die Ausschmückung der neuerbauten englischen Parlamentshäuser.
Seine
Bilder bekunden künstlerischen
Sinn,
Studium und Feinheit, aber wenig schöpferische
Kraft;
[* 6] das Lobenswerteste
an ihnen ist die
Schönheit des
Kolorits und die Sorgfalt der
Technik. Als Schriftsteller trat Eastlake
zuerst mit einer Übersetzung
der Goetheschen
»Farbenlehre« auf. Außer seinem Hauptwerk: »Materials for a history of oilpainting« (Bd. 1,
Lond. 1847; Bd. 2, nach
seinem
Tod, 1869),
verfaßte er viele kleinere Schriften, herausgegeben von Bellender Ker unter dem Titel: »Contributions to the literature of the fine arts« (das. 1848; neue Ausg. 1870, 2 Tle.);
ferner: »Hints on household taste in furniture etc.« (4. Aufl. 1877);
»History of gothic revival« (1871).
Eastlake
wurde 1850
Präsident der
Kunstakademie und 1855
Direktor
der Nationalgalerie und starb in
Pisa.
[* 7] Seine Gemälde sind von den besten englischen
Stechern nachgebildet. - Seine
Gattin
Elizabeth Eastlake
, geborne Rigby, geb. 1816 zu
Norwich,
[* 8] hat sich gleichfalls als Malerin und Schriftstellerin einen geachteten
Namen erworben. Sie schrieb: »Letters from the shores of the Baltic« (1841, 2 Bde.),
»Livonian tales« (1846),
beides Früchte eines längern Aufenthalts in den Ostseeprovinzen, »Life of John Gibson« (1869),
»Five
great painters« (1883, 2 Bde.) u. a.
und übersetzte
Kuglers »Handbuch der
Malerei«, soweit es die italienischen
Schulen behandelt (5. Aufl. von
Bayard 1886). - Ein
gleichnamiger
Neffe von Eastlake
schrieb:
»Notes on the principal pictures in the
Brera Gallery in
Milan«,
»Louvre
Gallery in
Paris«
[* 9] (1883) und
»Old
Pinakothek in Munich« (1884).