Eß,
Leander (eigentlich Johann Heinrich) van, namhafter kathol. Theolog, geb. zu Warburg bei Paderborn, ward Pfarrer zu Schwalenberg im Fürstentum Lippe, 1812 zu Marburg und zugleich außerordentlicher Professor an der Universität. 1822 siedelte er nach Darmstadt, 1835 nach Alzey über; er starb zu Affolderbach bei Darmstadt. Seine in Gemeinschaft mit seinem Vetter Karl van Eß (geb. 1770, gest. 1824) unternommene Übersetzung des Neuen Testaments (Braunschw. 1807) sowie seine 1822 bewerkstelligte Verdeutschung des Alten Testaments (deutsche Gesamtausgabe der Bibel, Sulzb. 1840) fanden trotz päpstlicher Verbote Zugang zum Herzen des katholischen Volkes. Der Nutzen des Bibellesens war der Gegenstand mehrerer kleiner Schriften. Außerdem besorgte er Ausgaben der Vulgata (Tübing. 1822), der Septuaginta (Leipz. 1824) u. des griechischen Neuen Testaments (Tübing. 1827).