Dyskrasie
(grch.), eigentlich eine üble, fehlerhafte Mischung; medizinisch der verderbte
üble Zustand der Säfte des menschlichen Körpers, wie er durch
Krankheiten, z. B.
Syphilis, Skorbut,
Gicht u. s. w., oder
durch fehlerhafte Diät herbeigeführt wird. Während die
Lehre
[* 2] von den Dyskrasie
(den sog. Blutschärfen der
Volkssprache) in der ältern
Medizin eine große Rolle spielte, indem alle Erkrankungen des Körpers durch eine ursprünglich
vorhandene fehlerhafte Mischung des
Blutes entstehen sollten, hat man sich in der neuesten Zeit immer mehr davon überzeugt,
daß umgekehrt die meisten Dyskrasie
lediglich die Folge gewisser primärer
Veränderungen der Gewebe
[* 3] und Organe
sind. Dieser Nachweis ist besonders von
Virchow in seiner
Cellularpathologie (s. d.) geführt worden.
Außer diesen Gewebsdyskrasien
hat man in neuerer Zeit auch die
Blutkrankheiten immer mehr beachtet und kennen gelernt. (S. auch
Blutkrankheit.)