Titel
Dyer
(spr. dēīer), 1) John, engl. Dichter, geb. 1699 zu Aberglaslyn in Wales, erhielt seine Bildung in der Westminsterschule, studierte die Rechte und wandte sich der Malerei zu, ohne jedoch Hervorragendes zu leisten. Ein beschreibendes Gedicht, »Grongar Hill« (1726),
das sich durch Einfachheit der
Darstellung,
Wärme
[* 2] des
Gefühls und ansprechende Naturschilderung
auszeichnet, machte ihn zuerst als Dichter bekannt.
Später folgte das deskriptive Gedicht »The ruins of
Rome« (1740), das
die
Frucht einer
Reise nach
Italien
[* 3] war. Nach seiner Heimkehr widmete sich Dyer
der
Theologie, wurde ordiniert,
bekleidete nacheinander mehrere Pfarrämter und starb als
Rektor von Coningsby.
Kurz vor seinem
Tod veröffentlichte
er noch ein längeres didaktisches Gedicht: »The Fleece« (1754),
das jedoch wenig Beifall fand. Eine erste Sammlung seiner
»Poems« erschien
London
[* 4] 1761; neuere
Ausgaben besorgten Willmott (1853) und Gilfillan (1858). Eine
Biographie
Dyers
ist in
Johnsons »Lives of the most eminent
English poets« enthalten.
2)
Thomas
Henry, engl.
Historiker, geb. zu
London, widmete sich dem Kaufmannsstand, doch nötigte ihn der Zusammenbruch
des
Geschäfts, welches ihm
Stellung gab, seine wissenschaftlichen
Studien aus einer Liebhaberei zu einem
Beruf zu machen. Er reiste viel und besuchte besonders
Rom,
[* 5]
Athen
[* 6] und
Pompeji
[* 7] zum
Zweck antiquarischer und topographischer
Studien.
Dyer
schrieb: »Life of
Calvin« (1850);
»History of modern Europe« (1861, 4 Bde.; 2. Aufl. 1877, 5 Bde.);
»Ancient Rome, its vicissitudes and monuments« (1864, 2. Aufl. 1883);
»History of the city of Rome« (1865);
»Pompeji, its history, buildings and antiquities« (1867, 3. Aufl. 1875);
»History of the kings of Rome« (1868);
»Ancient Athens, its history, topography and remains« (1873) und »Imitative art« (1882);
außerdem viele Beiträge in das »Classical Museum«, in Smiths »Dictionaries of biography and geography« etc., die, wie seine größern Werke, sich durch Gelehrsamkeit und klare Darstellung auszeichnen.