Dvârakâ
,
s. Dwârakâ.
Dvořák (spr. dwórschahk),
Anton, böhm.
Komponist, geb. zu
Mühlhausen
[* 2]
(Böhmen),
[* 3] erlangte seine musikalische Ausbildung
unter schwierigen Verhältnissen in
Prag.
[* 4] Nachdem er seit 1862 als Bratschist am Nationaltheater in
Prag
thätig gewesen war, erhielt er durch ein
Stipendium, das ihm 1875 die österr. Regierung auf 5 Jahre gewährte, die Möglichkeit,
sich ausschließlich der
Komposition zu widmen. 1892 wurde Dvârakâ
Direktor des neu begründeten
Musik-Konservatoriums in Neuyork.
[* 5]
Dieselbe
Arbeit, der er den ersten Erfolg verdankte, machte ihn mit einem
Schlage zu einem der gefeiertsten
Komponisten der Gegenwart. Es waren die
«Slaw. Tänze», die auf dem Gebiete nationaler
Musik durch große Form, charaktervollen,
anmutenden
Inhalt und blühendes
Kolorit eine der ersten Leistungen bilden und zum erstenmal einem böhm. Tonsetzer auf dem
Gebiete der höhern Kunstmusik eine hervorragende
Stellung gewannen.
Ihrer
Richtung schließen sich die
«Slaw. Rhapsodien» an. In andern Instrumentalkompositionen (2
Sinfonien, 2 Serenaden, 1 Streichsextett, 2 Klaviertrios, 1
Quintett
u. s. w.) läßt Dvârakâ
das nationale Element mehr zurücktreten und nähert sich
vorwiegend
Brahms. Als Gesangskomponist zuerst durch eigene Lieder bekannt geworden, hat sich Dvârakâ
seit 1883 den
großen Formen der Chormusik
(Stabat mater, Oratorium Ludmilla, Requiem
Mass, 1892) zugewendet und damit namentlich in England
Beifall gefunden. Von seinen fünf
Opern (böhm.
Texte) wurde «Der
Bauer ein Schelm» auch auf deutschen
Bühnen aufgeführt.
-
Vgl. Zubaty,
A. Dvârakâ
(Lpz. 1886).