Duyse
(spr. deuse), Prudens van, vläm. Dichter, Archivar der Stadt Gent, [* 2] geb. zu Dendermonde, gest. als Stadtarchivar zu Gent. Seine epischen, lyrischen und dramat. Dichtungen sind außerordentlich zahlreich; sie haben vor allem dazu beigetragen, die Liebe zur vläm. Muttersprache zu wecken und zu fördern. Viele seiner Gedichte sind zerstreut in den seit 1840 erschienenen «Letteroefeningen» und dem «Nederduitsche Jaarboekje»; eine erste Sammlung erschien 1831. Zu erwähnen sind noch «Vaderlandsche Poezy» (3 Bde., 1840),
«Natalia» (1842),
«Het Klaverblad» (1848),
«Gedichtjes voor kinderen» u. a.
In dem vom
Niederländischen
Institut 1848 veranlaßten
Preisausschreiben für eine Geschichte der niederländ. Versifikation seit dem 15. Jahrh.
trug Duyse
den Preis davon. Auf dem Gebiete der vläm. Geschichte
hat er manche schätzenswerte
Abhandlung geliefert. Kurz vor seinem
Tode wurde ihm für sein episches Gedicht
«Jakob
van
Artevelde»
(Gent 1858) und seine Gedichtsammlung «Nazomer» (ebd. 1859) von der Regierung
der Fünfjahr-Preis für vläm. Litteratur zuerkannt. war der
Gründer des in den vierziger Jahren aufblühenden
«Duitsch-Vlaamsch Zangverbond».