(lat.), »Führer«, sowohl in militärischer als in jeder andern Beziehung. Seit der neuen Organisierung der
Provinzen
des oströmischen
Reichs durch
Konstantin d. Gr. wurde DuxTitel der dem
Magister militum untergeordneten Anführer der in den
Provinzen stehenden Heeresabteilungen (vgl.
Comes); daher kam es, daß dasWort zur Bezeichnung eines bestimmten
Ranges gebraucht wurde und in dieser Bedeutung auch in die neuern
Sprachen übergegangen ist (franz. duc, ital. duca, engl.
duke, deutsch
Herzog). - In der
Musik heißt Dux das
Thema einer
Fuge (s.
Fuge).
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Teplitz, nahe am
Erzgebirge, 10 km von
Teplitz, hat
ein gräflich Waldsteinsches
Schloß, eine Dechanteikirche, ein Bezirksgericht, eine
Bergschule, gewerbliche
Fortbildungsschule,
Zucker-,
Glas-, Thonwarenfabrikation,
[* 2] Dampfmühle, Bierbrauerei
[* 3] und Spiritusfabrik, sehr ausgedehnten und ergiebigen Braunkohlenbergbau
(Produktion des DuxerBeckens 1883: 38,2 Mill. metr. Ztr.)
und (1880) 7363 (1869 erst 3301) Einw. Das
Schloß enthält eine ansehnliche
Bibliothek (24,000
Bände),
bei welcher J. ^[Giacomo]
Casanova in seinen letzten
Jahren angestellt war, eine
Gemäldegalerie und
Waffensammlung, ein
Kunst-
und Naturalienkabinett, ein Wasserbecken, das der
Herzog von
Friedland 1630 aus eroberten schwedischen
Kanonen gießen ließ,
und ein ganzes
Museum Friedlandscher
Erinnerungen. Die interessanten Sammlungen und der schöne Schloßpark machen Dux zu
einem Lieblingsausflug der
Teplitzer Badegäste. Gegenwärtig ist Dux wegen seiner Kohlenwerke ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt
im nördlichen
Böhmen;
[* 4] daselbst münden die
Aussig-Teplitzer und die Dux-Bodenbacher
Bahn, beide westlich bis
Komotau fortgesetzt,
die
Prag-Duxer und die
Pilsen-PriesenerEisenbahn.
Adolf, ungarisch-deutscher Schriftsteller, geb. zu
Preßburg,
[* 5] absolvierte daselbst die juridischen
Studien und betrat noch während derselben die Schriftstellerlaufbahn. Er starb in
Budapest,
[* 6] wo er seit 1855 fast
ununterbrochen gelebt hatte. Dux
war der erste, der
Petöfi mit einem Bändchen ausgewählter Gedichte
(Wien
[* 7] 1847) in die
deutsche Litteratur
einführte. Außerdem übersetzte er die ungarische
Tragödie
»BánkBán« von J. ^[József]
Katona (Leipz.
1858) und zahlreiche andre
Dichtungen in
Versen und
Prosa, z. B.
Eötvös'
»Kartäuser« (7. Aufl.,
Wien 1878). An Originalwerken
veröffentlichte er teils
Novellen, wie: »Deutsch-Ungarisches«
(Wien 1871) u. a., teils litterar- und kulturhistorische
Studien,
die unter dem
Titel: »Aus
Ungarn«
[* 8] (Leipz. 1880) gesammelt erschienen.