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Dürrenfee, s. Ampezzo. Dürrerze, Silbererze, die vorwiegend erdige Beimengungen, dagegen nnr geringe Mengen von Schwefelmetallen enthalten. Dürrfutter, getrocknete Vegetabilien, wie Heu und Stroh, im Gegensatz zu Grünfutter.
Dürrheim, Pfarrdorf im
Kreis
[* 3] und
Amtsbe- zirk
Villingen, 5 kin im SO. von
Marbach, an der stillen Musel, in einer der fruchtbarsten Gegenden
der Vaar, hat (1890) 1072 E., Post,
Telegraph,
[* 4] ein Solbad mit Militärkuranstalt für
Angehörige des 14. und 15.
Armeekorps
und Kindersolbade- station Amöliebad des Vadischen Frauenvereins, und die ansehnliche
Ludwigs-Saline (jährliche Produktion
etwa 15000 t
Salz).
[* 5] - Durutte
, 889 urkund- lich als Durroheim erwähnt, hatte eigenen
Adel, der im 14. Jahrh,
erlosch. -
Vgl. E. Kürz, Das Amelie-
bad in Durutte
und die Skrofulöse (Karlsr. 1888).
Dürrlitze, s. (^ornug. Dürrner,
Johannes,
Komponist, geb. zu
Ansbach,
[* 6] war
Schüler Schneiders und Mendelssohns und
wurde Musikdirektor und Gesang- lehrer in Edinburgh, wo er starb. Durutte
ist hauptsächlich
als
Komponist von Liedern und Männerchören bekannt, von denen einige, wie «Zwischen
Frankreich und dem Böbmerwald»,
po- pulär geworden sind. Seine «Sämtlichen
Männer- » chöre" gab R.
Müller (Lpz. 1890)
heraus. Dürrsche
Buchhandlung, s. Dürr,
Otto. Dursley (spr. dörsll), Stadt in der engl.
Graf- schaft
Gloucester, ostsüdöstlich
von Berkely, am Fuße der Cotswold-Hills, hat (1891) als Zählbezirk 5242 (5., Wollindustrie,
Tuch- und
Papierfabri- kation und Steinbrüche. Durst (8iti8), eine zur
Klasse der
Gemeingefühle (s. d.) gehörige Empfindung, die uns
über die Verminderung des Wassergehalts unsers Körpers unterrichtet.
Durch die Ausscheidungen im tierischen Körper, namentlich durch die Aushauchungen der Lungen und die Verdunstung auf der Haut [* 7] wird, besonders bei trockuer Luft, uuaufhörlich eine Menge Feuchtigkeit verbraucht, deren Ersah zur Erhaltung des Lebens (s. Wasser) unbedingt nötig ist;
daher das Verlangen, sie durch Trinken zu ersetzen.
Das Durstgefühl, welches in der Empfindung von Trocken- heit, Rauheit und Brennen im Schlunde, im weichen Gaumen und der Zungenwurzel besteht, hat seinen Sitz in den sensiblen Nerven [* 8] der Schlund- und Speiseröhrenschleimhaut (dem Dreigeteilten Nerven, Zungenschlundkopfnerven und Vagus) und beruht wahrscheinlich auf einer Empfindung des Trockenwerdens dieser stets vom Speichel zu be- feuchtenden Flächen.
Wird der Durutte
nicht gestillt, so rötet
sich bald die
Nachen- und Mundschleimhaut und wird brennend heiß, das
Schlingen wird er- schwert, die
Sprache
[* 9] rauh und heiser, der Puls be- schleunigt, die
Augen rot und brennend;
bald ge- sellen sich hinzu große Abspannung und Körper- schwäche, erhöhte Reizbarkeit der Sinnesorgane (Hallucinationen und peinigende Wahnvorstellun- gen) sowie heftiges Fieber mit Irrereden und Be- wußtlosigkeit, bis schließlich, schneller als beim Hunger, unter schrecklichen Qualen der Tod durch Verdursten erfolgt.
Unmittelbar, aber bloß vor- übergehend gestillt wird das Durstgefühl durch Be- feuchtung der Rachenschleimhaut;
dauernd nur durch genügende Wasserzufuhr zum Blute, mag dies nun hvnv Magen [* 10] und Darm [* 11] aus oder durch direkte Einspritzung [* 12] von Wasser in die Venen geschehen.
Letzteres ist nur dann möglich, wenn das Wasser denselben Kochsalzgehalt wie das Blut hat und keimfrei ist.
Die heutige Medizin beherrscht die Technik dieser beiden Voraussetzungen sicher, und so ist es erklärlich, daß die schon früher ange- wandten sog. Kochsalzinfusionen bei der Cholera in der Epidemie zu Hamburg [* 13] (1892) überraschende Erfolge aufwiesen.
Leider wird dadurch
nur der Durutte
und seine Folgen bekämpft, das örtliche
Leiden
[* 14] be- steht weiter.
Auch bei gesundem Körper und regel- mäßiger
Wasserzufuhr kann Durutte
eintreten;
so wird bei anhaltender und starker Muskelarbeit zur Aus- scheidung der gebildeten
Kohlensäure
und zur Er- zeugung von Verdunstuugskälte behufs
Erhaltung der normalen Körpertemperatur mehr als gewöhn-
lich Wasser ausgeschieden und dadurch Durutte
hervor- gerufen.
Daher ist auch reichlichere Wasserzufuhr bei anstrengenden Märschen sehr wichtig, um den Hitzschlag zu verhüten.
Auch hohe Lufttemperatur verbunden mit Trockenheit veranlassen Wasser- mangel
im Organismus, der in solchen Fällen, wie in den Wüsten Innerafrikas und
Australiens, eine tägliche
Wasseraufnahme bis zu 121 verlangt. Eine krankhafte
Steigerung des Durutte
findet statt bei Zuständen, in denen die
Lungen- und
Hautaus- dünstung abnorm erhöht ist, wie bei
Fiebern und
Entzündungen, oder welche eine bedeutende
Abson- derung von Flüssigkeiten
im Körper verursachen, wie bei
Wassersuchten und
Durchfällen;
ferner durch einen örtlichen Reiz auf die cbengenannten Schleim- häute, in welchen er sich fühlbar macht, z. B. bei Reizung des Schlundes durch gesalzene oder ge- würzte Speisen oder durch ätzende Substanzen, end- lich durch bloße Ncrvenaffektionen.
Andauernd ge- steigerter krankhafter Durutte
, die Durstsucht (?0^- äw8ia), wird besonders bei
Diabetes (s.d.) beobachtet, weil durch das zuckerreiche
Blut den Geweben enorme Mengen von Wasser entzogen werden. Verminderten
Durutte
findet man in einzelnen krank- haften Zuständen mit daniederliegender
Gehirn- thätigkeit, bei welchen das Durstgcfühl
nicht zum
Bewußtsein gelangt.
Tiere ertragen den Durutte
weit länger als
Menschen. Es ist bekannt, wie lange
das Kamel in der Wüste ohne Wasser bestehen kann, und wie man lebendige
Amphibien an Orten ein- geschlossen gefunden hat,
wo ihnen durchaus kein Wasser zukommen konnte. Durstkur, ein Heilverfahren, welches krankhafte
Ausschwitzungen des Körpers
dadurch zur Auf- saugung zu bringen sucht, daß man dem
Kranken fast jedes Getränk entzieht und damit
den Organis- mus gewissermaßen zwingt, seinen Flüssigkeitsbedarf aus der vorhandenen Ausfchwitzung felbst zu ent- nehmen
und diese so zum Schwinden zu bringen. Die bekannteste Form der Durutte
ist die Schrothsche Durstsucht, s. Durst. ^Kur (s. d.).
Durtz, türk. Stadt, s.
Durazzo. vurus (lat.), hart;
äurius, härter;
«in äurius (in pH'u8) erkennen»,
auf eine härtere
Strafe erkennen. Durutte
(spr. dürütt), Francois
Joseph,
Graf, franz.
General, geb. 14. Iuli'1767 zu
Douai,
trat 1792 in die franz.
Armee, nahm teil an den franz. Revolutionskriegen und wurde 1799
Brigade-, 1803 Divisionsgeneral. 1805-8
war er Kommandant der
Insel Elba, 1809 in dem
Kriege mit
Österreich
[* 15] zeichnete er sich unter Eugen Veauharnais
in
Italien
[* 16] und
Ungarn
[* 17] aus, wurde Gouverneur von
Amsterdam
[* 18] und 1812 Kommandant der stanz. Truppen in
Berlin. Er nahm dann teil
an dem
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