Duroc
(spr. dürock),
Michel,
Herzog von
Friaul, franz.
Marschall, geb. zu
Pont à Mousson aus einer altadligen
Familie, in der
Artillerieschule zu
Châlons gebildet, wanderte beim
Ausbruch der
Revolution nach
Deutschland
[* 2] aus, kehrte aber bald wieder nach
Frankreich zurück, wurde 1796
Adjutant des
Generals
Bonaparte bei der italienischen
Armee und
von diesem beim Übergang über den
Isonzo
[* 3] im März 1797, wo er eine schwere Verwundung erlitt, zum Bataillonschef befördert.
Er zeichnete sich sodann im ägyptischen
Feldzug, besonders bei Salehieh und beim
Sturm auf Jaffa, aus.
Nach seiner Rückkehr zum Brigadechef ernannt, half er 18.
Brumaire das
Direktorium stürzen und wußte an den
Höfen von
Berlin,
[* 4] Petersburg,
[* 5]
Stockholm
[* 6] und
Kopenhagen
[* 7] das
Interesse des Ersten
Konsuls zu vertreten, wofür ihn dieser zum Divisionsgeneral und
nach seiner Thronbesteigung 1804 zum Großmarschall des
Palastes ernannte. Duroc
war
Napoleons intimster
Vertrauter und fast stets
in seiner
Begleitung.
Sein edler
Charakter, seine
¶
mehr
Liebenswürdigkeit und treue Anhänglichkeit wurden auch vom Kaiser anerkannt, und Duroc
übte oft einen mäßigenden und vermittelnden
Einfluß auf ihn aus. 1805 kommandierte er bei Austerlitz
[* 9] das Grenadierkorps, schloß nach der Schlacht bei Jena
[* 10] den Frieden
mit Sachsen
[* 11] und 1807 nach der Schlacht bei Friedland den Waffenstillstand, der dem Tilsiter Frieden voranging,
worauf er zum Herzog von Friaul erhoben wurde. In der Schlacht bei Aspern
[* 12] kommandierte er die Reserveartillerie auf der Insel
Lobau, unterhandelte nach der Schlacht von Znaim den Waffenstillstand, begleitete 1812 den aus Rußland fliehenden Kaiser nach
Frankreich und leitete hier die Reorganisation der kaiserlichen Garden. In einem Rückzugsgefecht nach
der Bautzener Schlacht wurde er bei Markersdorf in der Nähe des Kaisers von einer Kanonenkugel tödlich getroffen.
Napoleon war von seinem Tod besonders ergriffen; noch auf St. Helena bedachte er die Tochter Durocs
mit einem ansehnlichen Legat.
Durocs
Überreste wurden 1845 in der Invalidenkirche zu Paris
[* 13] beigesetzt.